Wohnungsmarkt - Berliner Senat verlängert Mietpreisbremse bis Ende des Jahres

Di 15.04.25 | 15:37 Uhr
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Altbauten, Fidicinstraße, Kreuzberg, Berlin, Deutschland, Europa
Audio: rbb24 Inforadio | 15.04.2025 | Kirsten Buchmann | Bild: picture alliance / Schoening

Die Mietpreisbremse gilt als wichtiges Instrument gegen steigende Mietpreise, auch in Berlin. Der Senat möchte die Regelung auch im Jahr 2026 fortführen - doch dafür bräuchte es eine Änderung auf Bundesebene.

Der Berliner Senat hat die Mietpreisbremse bis Ende des Jahres verlängert. Das teilte Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) im Anschluss an die Senatssitzung am Dienstag mit.

Die Regelungen zur Mietpreisbremse gelten damit weiterhin für ganz Berlin. Der Vermieter dürfe bei Neuvermietung maximal zehn Prozent mehr Miete nehmen als vom Vormieter, so Gaebler. Konkret darf die neue Miete bei Mietbeginn grundsätzlich maximal zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen.

Gaebler: Miepreisbremse steht "definitiv" im Koalitionsvertrag

Die Mietpreisbremse soll helfen, in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt den Anstieg der Mieten zu begrenzen. Um die Regelung auch ab 2026 weiterzuführen zu können, ist Berlin allerdings abhängig von einem Bundesgesetz, das dies ermöglicht. Stadtentwicklungssenator Gaebler appellierte daher an Union und SPD auf Bundesebene, unverzüglich die Verlängerung der Mietpreisbremse im Bundestag zu beraten und zu beschließen.

Im Rahmen der Koalitionsverhandlungen sei vereinbart worden, die Mietpreisbremse um vier Jahre zu verlängern, "das steht definitiv drin", so Gaebler. Sobald das auf Bundesebene rechtlich umgesetzt sei, werde Berlin nachziehen, sagt Gaebler, sodass über das Jahresende hinaus eine Verlängerung der Mietpreisbremse da sei.

Mieten letztes Jahr um mehr als 12 Prozent gestiegen

Die Wohnungsknappheit in Berlin treibt seit Jahren die Preise bei den Neuvermietungen nach oben. So zeigte ein Wohnungsmarktbericht der Investitionsbank Berlin (IBB), dass die mittlere Angebotsmiete im vergangenen Jahr berlinweit um rund 12,5 Prozent auf 15,74 pro Quadratmeter nettokalt gestiegen ist. Damit liege sie etwa doppelt so hoch wie die ortsübliche Vergleichsmiete, heißt es in dem Wohnungsmarkbericht.

Dem neuen Wohnraumbedarfsbericht des Berliner Senats zufolge haben nicht nur Haushalte mit geringem Einkommen, sondern auch Durchschnittverdiener Schwierigkeiten, eine bezahlbare Wohnung zu bekommen. Durchschnittsverdienende können sich demnach nur etwa jede vierte angebotene Wohnung (27,8 Prozent) leisten, Haushalte mit einem Einkommen von 60 Prozent des mittleren monatlichen Haushaltsnettoeinkommens nur jede zwanzigste angebotene Wohnung (4,8 Prozent).

Sendung: rbb24 Inforadio, 15.04.2025, 15:00 Uhr

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30 Kommentare

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  1. 30.

    Was sie uns hier ständig erzählen wollen liegt fernab jeder Realität! Der Aufstocker, Kassierer im Supermarkt und die alleinerziehnde Krankenschwester z.B. können sich weder Fernreisen, noch eine Wohnung leisten.
    Lassen sie es doch sein uns ständig Märchen zu erzählen.

  2. 28.

    Wenn sich nicht bald was in der Wohnungspolitik ändert, sprich, sich nicht um ,,bezahlbare, auch von Geringverdienern und Rentner mit Grundsicherung zu leistende, Mieten kümmert, wird es in ganz Germany große Aufstände geben, das prophezeie ich.

  3. 27.

    Ein Mangel an bezahlbaren Wohnraum kann durchaus die Demokratie gefährden und das können wir uns nicht leisten. Ich weiß aber, dass es über Land unheimlich viel Leerstand gibt und erschwingliche Mieten. Deshalb sehe ich das Problem der Ballung von Menschen in großen Städte eher als ein Problem und frage mich tatsächlich, warum man nicht auch in kleineren Städten leben kann, warum unbedingt da sein, wo es am schwierigsten und teuersten ist, eine Wohnung zu ergattern. Hatte in Braunschweig diese Erfahrung, 500€ für ein Zimmer, dass aussah wie in einem Abbruchhaus, Katastrophe. Für wenig Geld in einer Kleinstadt ruhig und komfortabel leben, dass ist tatsächlich qualitativ nicht zu toppen. Wer nicht arbeitstechnisch gebunden ist, der sollte sich das überlegen, es lohnt sich für die mit kleinerem Geldbeutel, es geht immer was.

  4. 26.

    Sie verschweigen dazu, dass die Obdachlosen in Argentinien, jene, die sich die Wohnungen nicht mehr leisten können, jetzt auf der Straße leben.

    Was ist das für ein Land, wo Wohnungen leer bleiben und die Menschen auf der Straße leben?

  5. 25.

    Womit Du bitte was sagen möchtest?
    Ob man 2 oder 20 € für eine Latte ausgeben möchte ist jedem selbst überlassen.
    Gleiches gilt beim Wohnen.
    Ob man es dauerhaft erbringen kann ist was anderes.
    Und das mit dem ÖPNV wollen einige vielleicht, können dann eventuell auch 1,5 h Schlaf nachholen, inkl. Umsteigen und Stehen und Warten.
    Aber was ist schon Blödsinn quatschen.

  6. 24.

    Bin ich das? Oder passt Ihnen meine Meinung einfach nur nicht? Ich tippe auf Letzteres und dürfte damit korrekt liegen. Die Welt ist eben kein ideologischer Ponyhof.

  7. 23.

    Und der nächste Märchenerzähler. Das sind meist auch noch die die ihren Latte für 2 € schlürfen wollen, denen es aber egal ist ob die Verkäuferin morgens 2 h mit dem ÖPNV gefahren ist, damit er seinen schönen billigen Latte genießen kann.

  8. 22.

    Ganz einfach erklärt! Die SPD trägt die Formel des Satz des Pythagoras in sich, die CDU/CSU die Formel zur Berechnung eines Zylinders. Jetzt wollen beide diese Formeln auf einen Nenner bringen, und zu einem Ergebnis kommen. Das geht nicht!!! Das ist in den sechziger Jahren schon das erste mal gescheitert wie SPD und CDU eine Regierung gebildet hatten. Wenn ich zu keinem Ergebnis kommen kann, dann ist das weder Fisch noch Fleisch. Es geht hier ohne auch nur einmal darüber nach zu denken, jeder Partei, nur noch darum an der Macht zu sein. Es gibt noch keine Regierung, aber schon 70% enttäuschte Bürger. Ein Ex-Kanzler den keiner auf der Welt sehen wollte, und einer der es werden will, und die Bevölkerung so belogen hat wie nie jemand zuvor seid bestehen der BRD!!!

  9. 21.

    Sie sind doch ständig auf dem Holzweg, von daher ist das gar nicht lesenswert was sie da vermitteln wollen!

  10. 20.

    Mit dem ersten Satz, dem niemand wirklich widerspricht, fing es noch gut an. Danach verkommt der Beitrag zur faktenfreien Schimpftirade. Die soziale Marktwirtschaft zeichnet sich dadurch aus, dass zum Schutz der Gesellschaft vor Missbrauch klare gesetzliche Schranken gesetzt werden und der Kapitalismus damit nicht seine hässliche Fratze zeigen kann. Was wir momentan allerdings sehen, ist das völlige Versagen der zum Schutz erlassenen Markteingriffe. Die müssen nämlich immer behutsam und unter Abwägung der Folgen erlassen und ggf. mit anderen staatlichen Mitteln abgefedert werden. Jede staatliche Aktion erzeugt eine Gegenreaktion des Marktes. In diesem Fall ist es das zum Erliegen kommende Baugeschäft, weil die Investitionen sich nicht mehr lohnen. Unsere Politiker tun aber bei Gesetzesvorhaben so, als gäbe es solche Marktreaktionen nicht. Deshalb ist es danach regelmäßig schlechter als zuvor. Wir brauchen Politik mit Weitblick und Marktverständnis, keine Utopisten.

  11. 19.

    Der sozialpolitisch abgefederte Kapitalismus erwies sich als fähig, das Massenelend zu überwinden und sogar eine gewisse soziale Sicherheit zu gewährleisten. Was interessiert einen Kapitalisten der Soziale-Frieden? Der steigende Lebensstandard an die Stelle der alten Ideale. Die ganzen politischen Geschicke werden selbst von Kapitalisten gesteuert. Keiner von den Ministern, Abgeordneten im Landes oder Bundestag, die Haus und Grund besitzen werden sich den Ast absägen auf den sie selbst sitzen. (die gibt es!) Ein Kapitalist wie F. Merz ist das beste Beispiel. Probleme dieser Welt mit noch mehr Kapital aus der Welt schaffen. Kriege sind die Folge!


  12. 18.

    "Profitmaschine Wohnung!" Warum überzeugen Sie eigentlich Ihre Bank nicht für ein paar Millionen Kredit, investieren in Wohnraum, sahnen innerhalb kürzester Zeit so richtig ab, zahlen die Kredite zurück und kaufen sich vom Rest ein Apartment in Monaco oder so? Kann doch Ihrer Argumentation nach gar nichts schief gehen.

  13. 17.

    Das gute an der Marktwirtschaft ist, dass sich immer Investoren finden, wenn es daran etwas zu verdienen gibt. Ein Mangel wird dadurch faktisch automatisch innerhalb kurzer Zeit ausgeglichen. Dem stehen lediglich zwei potentielle Hindernisse entgegen: Monopole oder staatliche Markteingriffe. Eine Monopolisierung des Wohnungsmarktes gibt es nicht. Die Anzahl der Anbieter ist reichhaltig. Staatliche Eingriffe gibt es dagegen jede Menge und die Mietpreisbremse ist eine davon und eine der wirksamsten, um Investitionen in Mietwohnungen zu unterbinden. Sie ist nur eine Scheinlösung und schützt bestehende Mietverträge eine Zeit lang. Für Wohnungssuchende ist sie dagegen eine Katastrophe.

  14. 16.

    Erste Frage: Neinj, ein Wechsel des Vermeiters ändert nichts am Mietvertrag, da der neue Vermieter hier lediglich den bestehenden Vertrag vom Voreigentümer übernimmt.
    Zweitens: Ja, nach Sanierung gilt die Mietpreisbremse nicht mehr. Wenn die Wohnqualität verbessert wurde, gilt hier der alte Mietbetrag nicht mehr als Bezugsgröße für die Neuvermietung. Anders wäre es bei Sanierung einer bewohnten Wohnung ohne Miterwechsel. Hier gibt es maximale Steigerungen von zwei bis drei Euro pro Quadratmeter.

  15. 15.

    Es gibt in Berlin keine Wohnungsknappheit!!!
    Es gibt sie lediglich da wo sehr sehr viele fast ausschließlich wohnen möchten und das am besten für maximal 5,-EUR-warm-pro-m².

  16. 14.

    Das Problem wird nicht gelöst. Wenn Menschen denken und handeln, über Angelegenheiten von denen sie nichts verstehen, dann wird es nie zu einer Lösung kommen, weil es niemanden gibt der die wirklichen Ursachen sieht und vielleicht auch gar nicht begreifen kann. Aus dem Grund wird immer nur an Stellschrauben gedreht, anstatt grundlegend Fehlentwicklungen abzuschaffen. Wer sind diese Menschen, die keinen Bezug mehr zu ihren Parteien haben, die auch die Grundsätze nicht mehr kennen, warum es diese Partei gibt, oder überhaupt gegründet wurde. Unter einer SPD Ferdinand Lassalle, August Bebel, Eduard Bernstein, Karl Kautsky und anderen großen Köpfe wäre dieses Menschheitsproblem nicht entstanden! Es kann nicht besser werden.

  17. 12.

    "Argentinien hat die Mietpreisbremse abgeschafft. Das Ergebnis ist, auf dem Markt stehen 20 % mehr Wohnungen zur Verfügung. "

    Fakten vs. Fake News.

    Es standen viele Wohnungen lange leer, da die Vermieter es vorzogen, sie leer zu halten oder als Ferienwohnungen zu vermieten, anstatt sich an das Mietgesetz der Regierung zu halten.

    Zudem verschweigen sie absichtlich, dass die Inflation bei 237 % liegt, einer der höchsten Raten weltweit. Gleichzeitig wächst die Zahl der Obdachlosen.

    "Die Wahrheit ist, dass die Inflation vorher schrecklich war, aber seit diese Regierung im Amt ist, ist die Armut explodiert. Ich habe noch nie so viele Leute auf der Straße und im Müll wühlen sehen", sagt Avila. Ganze Familien seien darunter, alleinerziehende Frauen mit Kindern, Alte."

  18. 11.

    Der Mietenspiegel in vielen Städten, sollte als alleinige gesetzliche Grundlage, für alle Mietwohnungen (auch möbliert) gelten.