A100 - Abrissarbeiten an Ringbahn- und Westendbrücke laufen rund um die Uhr

Mo 14.04.25 | 08:10 Uhr
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13.04.2025, Berlin: Die Brücke der A100 über die Ringbahn wird mit Abbruchzangen und Hydraulikhammern abgerissen. (Quelle: dpa/Christoph Soeder)
Video: rbb24 Abendschau | 13.04.2025 | Marcel Trocoli Castro | Bild: dpa/Christoph Soeder

Nach einem verzögerten Start läuft der Abriss der maroden Autobahnbrücken in Berlin-Charlottenburg nun ohne Pause. Bisher liege man gut im Zeitplan, heißt es. Ab Montag werden riesige Mengen von Bauschutt abtransportiert.

  • Abriss von Ringbahn- und Westendbrücke schreitet voran
  • Ab Montag wird Schutt abtransportiert
  • Bis 25. April sollen Abrissarbeiten abgeschlossen sein
  • Ab 28. April soll die Ringbahn wieder durchfahren

Zwei Tage nach Beginn der Abrissarbeiten werden ab Montag die ersten Teile der Ringbahnbrücke der A100 abtransportiert.

Es klafft bereits ein großes Loch im Bereich über den Ringbahn-Gleisen. Die Abbruchmaschinen, sogenannte Knabberer, sind Tag und Nacht im Einsatz. Sie trennen große Stücke der Brücke heraus, die dann zerkleinert werden. Laut der Autobahn GmbH sollen Beton, Stahl und sonstige Materialien vollständig recycelt werden.

Man liege "wunderbar im Zeitplan", hatte Ralph Brodel, Sprecher der Autobahn GmbH Nordost, am Sonntag gesagt. Bis nächste Woche Donnerstag soll die gesamte Brücke abgerissen sein.

Westendbrücke ebenfalls abgeknabbert

Auch der Abriss der etwas weiter nördlich auf der A100 gelegenen Westendbrücke läuft seit Samstagabend, wie die zuständige Projektmanagementgesellschaft Deges mitgeteilte. Der Plan der Arbeiten sieht vor, am Freitag, 25. April den Abriss abzuschließen. Am Montag, 28. April soll dann auch die S-Bahn wieder durchfahren. Die Gleise der S-Bahn verlaufen unter der Brücke.

Im Zusammenhang mit dem Abbruch der Westendbrücke war die A100 in der Nacht zu Montag abschnittsweise gesperrt.

Ringbahnbrücke soll in sechs Baufeldern abgetragen werden

Die 1963 gebaute Ringbahnbrücke gehört zum Autobahndreieck Funkturm in Berlin-Charlottenburg, über das täglich rund 230.000 Autos rollen. Bis Donnerstag soll die gesamte Brücke in sechs Baufeldern abgetragen werden. Begonnen wird mit der alten Rampe, die zur Brücke hinaufführt.

Sowohl Ringbahn- als auch Westendbrücke sollen neu gebaut werden. Für erstere begann am Freitag bereits die Ausschreibung für den Ersatzbau. Der Zuschlag für ein entsprechendes Neubaukonzept solle möglichst im Sommer erfolgen, sagte der Technische Geschäftsführer der zuständigen Projektmanagementgesellschaft Deges, Andreas Irngartinger. Wesentliches Kriterium für die Vergabe werde eine möglichst kurze Bauzeit sowie eine geringe Beeinträchtigung des S-Bahn-Verkehrs sein.

Start hatte sich verzögert

Der Abriss der Ringbahnbrücke hatte sich um einen Tag verzögert. Grund sei gewesen, dass das Fallbett unter der Brücke noch nicht fertiggestellt worden war. Es habe logistische Probleme gegeben. Am gesamten Zeitplan des Brücken-Abbruchs ändere sich nichts. Sprecher Brodel sprach am Freitag von einem "hochdynamischen Prozess", der stark beschleunigt worden sei. "Das, was normalerweise sechs Monate im Schnitt braucht, machen wir jetzt gerade hier in sechs Wochen."

Berliner Ringbahn durch Brückenabriss eingeschränkt

Mit dem Fallbett sollen unter anderem die Gleise der S-Bahn geschützt werden, die unter der maroden Brücke verlaufen. Dafür wurden Vlies, Holzbohlen, Stahlplatten und Kies übereinander geschichtet.

Ende März war sehr kurzfristig auch die wichtige S-Bahntrasse unter der Ringbahnbrücke aus Sicherheitsgründen gesperrt worden. 50.000 Fahrgäste sind hier nach Angaben der S-Bahn normalerweise täglich unterwegs. Zwischen Halensee und Westend fährt ein Ersatzverkehr mit Bussen.

Allein beim Abriss der Ringbahnbrücke fallen nun 11.000 Tonnen Schutt an, wie Brodel sagte. "Für die Errichtung der notwendigen Baustraße und des sogenannten Abrissbettes mussten rund 34.000 Tonnen Material bewegt werden", teilte die Autobahn GmbH mit.

Wie der Brückenabriss vorankommt, kann jederzeit online verfolgt werden. Die Autobahn GmbH überträgt die Bauarbeiten per Livestream auf Youtube. Auch die DEGES bietet einen Livestream der Abbrucharbeiten an der Westendbrücke an.

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Sendung: rbb24 Abendschau, 13.04.2025, 19:30 Uhr

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32 Kommentare

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  1. 32.

    Sie haben vergessen zu erwähnen, dass wir alle im Dunkeln sitzen werden wenn die Atommeiler abgeschaltet werden.
    Die meisten Autos, die auf dem Stadtring berumcruisen sind PKWs, dann LKWS, die nur durch Berlin hindurchfahren. Kein EDEKA Laster fährt aus Brandenburg erst nach Tegel, um in Mariendorf zu liefern.

  2. 31.

    Für eine G8-Industrienation dauert das zu lange: "Rund um die Uhr" mit zweieinhalb Bagger - ganz großartig.

  3. 30.

    Zur Belieferung der Supermärkte reicht ein Bruchteil der heutigen Straßen, wenn der private Pkw-Verkehr ernsthaft reduziert wird.

  4. 29.

    "Seit 3 J.wird an dem Neubau geplant." -Nun, das ist wohl Ihrem(positiv)Übereifer zu verdanken. Die Planung ist wesentl. älter, und die Ringbahnbrücke hat - ohne jemanden zu fragen: Darf ich das...? - Tatsachen geschaffen. Der gesamte Zeitablauf der gesamten Planung ist gehörig durcheinandergewirbelt worden. Dennoch kann man hoffen, um des Ergebnisses willen, dass sich die Deges nun wirkl. auf ihreStärken besinnt, u. professionell "nun endlich mal Nägel mit Köpfen macht". Denn solche Sachen, die die Zeitnot geboren hat, selbst ein Angebot an die Mieter der Dernburgstr. u. auch der begleitenden Str. weiter nördlich (i.V.m der Westendbrücke) hat man in den Planungsunterlagen vergeblich gesucht. Aber wie man feststellen konnte, hakte es da wohl. Also noch nicht alles ist in Butter. Aber jetzt geht's erst mal um ein Nahziel - aus der Not heraus - u. was da jetzt abläuft, das wünsche ich mir, hat wohl sortiert u. abgestimmt den neuen Standard jeder MN an den Bauabschn. zu bestimmen!!!

  5. 28.

    Selbstverständlich wünscht sich wohl jeder in Berlin lebende das alles nach bestem Wissen und Gewissen stattfindet. Nur kann ich auch Skeptiker verstehen. BER war einmalig an Fusch in der Deutschen Geschichte! Der Hauptbahnhof, einfach 100 Meter weniger überdacht, obwohl für Millionen das Material an der Baustelle lag. Gerade Fertig viel beim ersten Sturm ein über 100 Kilo schwerer Stahlträger aus der Dachkonstruktion. Wir alle wünschen uns das sich Bauunternehmen ran machen die auf Fusch verzichten können.

  6. 27.

    Ich habe auch keinen SUV, nicht mal ein Fahrrad. Ich fahre mit dem ÖPNV und häufig mit der Ringbahn, die jetzt unterbrochen ist. Und ich kann keinerlei verdächtigen Aktionismus der Verantwortlichen erkennen. Im Gegenteil! Ich sehe, dass das Land doch nicht total am Boden liegt. Denn es gibt noch immer Menschen, die zügig Entscheidungen treffen und diese zeitnah realisieren. Wir hatten einst hervorragende Ingenieure und fleißige Arbeiter und es zeigt sich gerade, dass es sie noch immer gibt. Aber manche können das Nörgeln nicht lassen, statt mal zu sagen: „Na bitte, geht doch!“

  7. 26.

    Sobald das Baurecht vorliegt und rechtlich nicht mehr angreifbar ist, werden die Bauleistungen umgehend ausgeschrieben und mit dem Umbau los gelegt. Vorbereitungen, wie Leitungen verlegen etc. laufen schon. Die Finanzierung von ca. 500 Millionen steht. Bauzeit soll 2 Jahre dauern. Seit 3 Jahren wird an dem Neubau geplant. Sobald der Schutt abgefahren ist wird es wohl los gehen.

  8. 25.

    Den Hype wird es geben wenn es keine Straßen mehr gibt um die Läden in Berlin zu beliefern. Wenn man dann 40 km nach Brandenburg radeln oder laufen muss um den Wocheneinkauf zu tätigen oder Essen zu gehen oder was nicht alles, dann wird es ein Hype geben, da bin ich mir sicher.

  9. 24.

    Der Zeitraffer ist ja spannend. Die Nachtaufnahmen haben schon fast was gespenstisches. Die sind ja ganz schön am ackern. Alles wird gut ;-).

  10. 23.

    Der Hype um Radwege war wohl groß genug. Hier geht es um eine entscheidende Stelle im Autobahn-Verkehr. Über diesen Weg kommen auch diverse Zulieferer nach Berlin. Oder wird ihr Supermarkt durch Fahrradkuriere beliefert?

  11. 22.

    Also, ich sehe es positiv. Denn die u.U. nicht fahren könnende Ringbahn - wie ist das eigentlich mit den Fernbahngleisen? - , das würde Berlin und D wohl schlecht "verdauen" können. Anfangs war ich wirklich skeptisch, aber es wird ja nun mit mehreren Geräten gearbeitet ("geknabbert"). Vielleicht wird mannoch entscheiden, erst mal runter das ganze Material von den Scienen, um es außerhalb des Fahrtverkehrs durch die Ringbahn - am sicheren Platz sortieren zu können. Es ist ja wirklich unglaublich, wie viel Abbruchmaterial da anfällt. Man hat es so konkret halt noch nie gesehen. Also allen Vorort-Arbeitenden gutes Gelingen und den Verantwortlichen inst 'Poesiealbum' geschrieben - Leute lernt, was kann man für künftige ebensolche Projekte übernehmen, was kann man noch besser machen? Fragt die Teams, auch die Leute an den Schalthebeln der Abbruchgeräte (!), wir müssen einfach besser werden: Mittelmaß, Meckern oder halbherzig, Dienst nach Vorschrift - das kann es nicht länger sein!

  12. 20.

    Toller Vergleich :-I
    Werden über Geh- und Radwege denn auch täglich tonnenweise Verbrauchsgüter für uns EinwohnerInnen in die Stadt gekarrt? Oder tausende ÖPNVPassagiere von A nach B bewegt? Berlin ist kein Dorf, bitte mal zur Kenntnis nehmen.

  13. 19.

    Manno lasst die Jungs mal ihren Job machen.
    Dieses ewige Gemecker hier geht einem auf den Zünder!
    Hoffen wir mal das unsere Behörden dazugelernt haben und von nun an Projekte beschleunigt abgewickelt werden.

    PS: man darf ja noch Träume haben....... ;-)

  14. 18.

    >"Zeigt was ihr könnt und hört nicht auf die Meckerer. "
    Deutschland ohne Meckerer? Geht gar nicht! Gehts zu langsam, wird gemeckert. Gehts mal fix, wird gemeckert, weil irgendwas nicht für den jeweiligen Meckerer persönlich passt.
    App Mecker: Ich meckere jetzt auch mal - am Teasertext "Bis zum 25. April sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.."
    Schön wärs, wenn die Bauarbeiten bis 25. April fertig wären im Sinne von Bauwerk (Brücke) fertigstellen. Bis 25. April fertig sind aber leider wohl erstmal die Abrissarbeiten der alten Brücke gemeint. ;-))

  15. 17.

    Zeigt was ihr könnt und hört nicht auf die Meckerer.

  16. 16.

    Anspruch auf Lärmvorsorge entsteht durch prognostizierten Verkehrslärm nach Fertigstellung eines Straßenbauvorhabens, nicht durch temporären Baulärm.

  17. 14.

    Oder mal ganz einfach erklärt! Das war doch schon in der Schule so, wenn du Durchschnitt 3 hast, und neben dir sitzt jemand der Durchschnitt 5 hat, dann ist das äußerst ungünstig. Wie einfach wäre das doch wenn jemand neben mir sitzen würde mit Durchschnitt 1,5, von dem ich mir mal was abschauen könnte, oder mich mit einer guten Idee auf einen besseren Kurs bringt?

  18. 13.

    Wer entscheidet denn was wann wo abgerissen, neugebaut, instand gesetzt wird? Irgend ein Klassenlehrer aus Tempelhof-Schöneberg!?