Berlin-Charlottenburg - Ringbahn soll nach Brücken-Abriss ab 28. April wieder durchfahren

Fr 04.04.25 | 17:06 Uhr
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marode Ringbahnbrücke
Sebastian Gollnow/dpa/
Audio: Fritz | 04.04.2025 | Jasper Tiedemann | Bild: Sebastian Gollnow/dpa/

Der Zeitplan für den Abriss der Ringbahnbrücke steht: Anfang kommender Woche geht es los, bis zum 25. April soll alles fertig sein. Drei Tage später soll die Unterbrechung der S-Bahn zwischen Halensee und Westend aufgehoben werden.

  • S-Bahn soll ab 28. April wieder rollen
  • Abriss der Ringbahnbrücke ab Anfang kommender Woche
  • Bauarbeiten sollen bis 25. April dauern
  • Auch Westendbrücke wird abgerissen
  • Neue Brücke soll wieder dreispurig werden

Die wegen einer maroden Autobahnbrücke unterbrochene Berliner Ringbahn soll ab 28. April wieder durchfahren. Das geht aus dem Zeitplan der Abrissarbeiten hervor, den die Verkehrsverwaltung am Freitag veröffentlichte. Derzeit verkehren keine Züge zwischen Halensee und Westend, Fahrgäste müssen in Busse umsteigen.

Der Abriss der maroden A100-Brücke im Berliner Westen soll Anfang kommender Woche beginnen. Derzeit liefen noch die Vorbereitungen, sagte der Sprecher der Autobahn GmbH Nordost, Ralph Brodel. An welchem Tag es dann genau mit dem Abbruch losgehe, sei noch unklar.

Unter anderem müssten vorher eine Baustraße angelegt, Höhenunterschiede ausgeglichen, Baucontainer aufgestellt und Absperrungen eingerichtet werden. 1.000 Kubikmeter Kies sowie Matten für das Fallbett seien bereits vor Ort. Damit sollten Schienen und Kabel, die unter der Brücke verlaufen, geschützt werden. So bleibe die Infrastruktur trotz herabfallender Betonteile unbeschädigt, sagte Brodel.

"Knabberer" trennen einzelne Betonteile von der Brücke

Wenn der Abbruch dann beginne, würden Baumaschinen mit riesigen Presslufthämmern die Brücke zunächst an bestimmten Stellen lockern. Dann kämen sogenannte Knabberer zum Einsatz, die einzelne Betonteile von der Brücke trennen. Diese fielen dann kontrolliert in das Fallbett, wo sie weiter zerkleinert und dann abtransportiert würden, sagte Brodel.

Bis zum 25. April soll der Rückbau der Brücke beendet sein, teilte die Verkehrsverwaltung mit. Wenn alles planmäßig laufe, könne nach derzeitigem Stand der S-Bahnverkehr am 28. April wieder aufgenommen werden. Parallel zur Ringbahnbrücke soll auch die Westendbrücke abgerissen werden, die ebenfalls in dem derzeit gesperrten Autobahnabschnitt liegt.

Auch neue Brücke soll drei Spuren haben

Die Ringbahnbrücke wird wohl wieder als dreispuriges Bauwerk errichtet. "Für eine zweistreifige Brücke liegt keine Planung vor. Wir gehen von einem dreistreifigen Ersatzbau aus", sagte der Sprecher der Planungsgesellschaft Deges, Michael Zarth, der Deutschen Presse-Agentur.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hatte zuvor gefordert, die sogenannte Ringbahnbrücke nach ihrem Abriss nur in abgespeckter Form wieder aufzubauen. Der Umweltverband begründete seine Forderung mit der sogenannten "Verkehrsverdunstung". Demnach weichen Menschen nach einer Eingewöhnungszeit auf andere Wege und Verkehrsmittel aus, wenn weniger Straße zur Verfügung steht.

Teil der Soorstraße jetzt Einbahnstraße

Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf hat am Freitag einen Teil der Soorstraße - eine der Ausweichrouten für das gesperrte Autobahnstück - zur Einbahnstraße erklärt. Der Abschnitt zwischen Spandauer Damm und Gottfried-Keller-Straße ist vorerst bis Ende 2025 nur noch in südlicher Richtung befahrbar. Damit werde der massiven Belastung der Anwohner Sorge getragen, teilte das Bezirksamt mit. Autofahrer sollten der Umleitung folgen und nicht die Wohnstraßen befahren. Die Einbahnstraßen-Regelung gilt nicht für Radfahrer.

Verkehrsbeeinträchtigungen durch marode Ringbahnbrücke im März 2025. (Quelle: rbb)

Täglich sind auf dem Autobahn-Abschnitt rund 230.000 Fahrzeuge in beide Richtungen unterwegs, etwa 95.000 befuhren jeden Tag die nun gesperrte Brücke.

Nachdem sich ein schon seit langem bekannter Riss im Tragwerk der Ringbahnbrücke überraschend vergrößert hat, war die dreispurige Fahrbahn Mitte März kurzfristig für den Autoverkehr komplett gesperrt worden. Nach weiteren Untersuchungen ließ die Autobahngesellschaft des Bundes auch die unter der Brücke verlaufende S-Bahn-Trasse sperren.

So sieht es an der gesperrten Ringbahnbrücke aus

Sendung: Fritz, 04.04.2025, 12:30 Uhr

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30 Kommentare

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  1. 30.

    Noch 23 Tage, ich sehe die S Ringbahn schon am Horizont.

  2. 28.

    Also, für diesen Teil(-Zeitplan) gibt es dann doch einmal das größte Berliner Lob, nämlich ... "Da gibt es nichts zu meckern" ... Und ein Dank an die Planer und Entscheider noch dazu ... Und die eindringliche Bitte, danach genau so flott weiter zu machen.

  3. 27.

    Nicht böse gemeint, aber Sie vergessen immer das Leerzeichen hinter dem Komma, ich will Sie keinesfalls belehren, aber wenn man andere bemängelt, dann muss man selbst schon alles besser wissen, können und verstehen.

  4. 25.

    Die Weichenverbindung ist doch nördlich von Halensee bereits vorhanden. Ein 10-Minuten-Verkehr zwischen Halensee und Westkreuz sollte bei dem kurzen Abstand zwischen beiden Stationen durchaus machbar sein.

  5. 24.

    „ Der Umweltverband begründete seine Forderung mit der sogenannten "Verkehrsverdunstung". Demnach weichen Menschen nach einer Eingewöhnungszeit auf andere Wege und Verkehrsmittel aus, wenn weniger Straße zur Verfügung steht.“
    So verfährt der Senat seit Jahren… das Autofahren so unattraktiv machen das selbst der ÖPNV in Relation gut dasteht… außerhalb der dieser „Blase“ macht man seine Dienstleistung/Produkt so gut das es jeder haben/benutzen will.

  6. 23.

    Ich weiß ja nicht , was sie immer mit irgendwelchen Weichen.Signalen haben etc., aber der ganze Krempel ist da. Es bedarf allerdings eine „Umwandlung“ des Haltepunktes Westkreuz in einen Bahnhof bzw.sinnvoller Weise in einen Bahnhofsteil von Halensee. Das kann allerdings nur das EBA genehmigen nach Umsetzung div.Auflagen bedingt durch div.Regularien(EBO,EU-Bestimmungen, Fahrdienstvorschrift, etc.). Anpassung & Abnahme der Estw-Software gehört mit dazu. Das alles ist nicht mal schnell mit „Fingerschnips“ gemacht. Funktioniert nur uffe Modelleisenbahnplatte.

  7. 22.

    Das von Ihnen geschilderte Szenario würde einmal mehr beweisen, wo die verkehrspolitischen Schwerpunkte liegen, nämlich in der völlig einseitigen Förderung des motorisierten Individualverkehrs. Indes wäre es durchaus möglich, das Ersatzbauwerk auch unter laufendem Bahnbetrieb zu reichten, so war es jedenfalls beim Bau der jetzt abgängigen Brücke gewesen. Dies würde zweifellos zusätzliche Kosten verursachen und daher ist zu befürchten, dass es so kommen wird, wie von Ihnen dargelegt.

  8. 21.

    Ab 28. soll die Ringbahn an der dann abgebrochenen Stadtautobahnbrücke an der Messe wieder durchfahren,nur sagt niemand wie lange sie dann fährt,bis sie zur Baugrunduntersuchung,Schalung und dann dem Bau der neuen Brücke wahrscheinlich auf unabsehbare Zeit unterbrochen wird.
    Hoffen wir,dass bis dahin am Westkreuz oben Kehrweichen installiert sind und diese vielleicht sogar an Signale angeschlossen sind, und Weichen und Signale sogar funktionieren.Eine Mamutaufgabe für
    DB Infra go'nix mit wahrscheinlich zusätzlichem SEV über Monate,zur Vorbereitung des Brückenbaues.

  9. 19.

    Noch 24 Tage, dann fährt die S Bahn wieder den Ring komplett durch. Alle Sperrungen sind aufgehoben. Ringbahnbrücke und Westendbrücke wurden abgerissen.

    Wer wettet dagegen? Ich

  10. 18.

    Kommt ihnen ihr völlig absurdes Gelaber nicht selbst völlig verblödet vor. Nur Beleidigen ohne auch nur ansatzweise mal ein Argument zu bringen.

  11. 17.

    Wenn Bünde die völlig absurde Forderungen wie den Brückenneubau "nur in abgespeckter Form" aufstellen nicht mehr ernst genommen werden dann stellt sich eine Bünde-Verdunstung ein.

  12. 16.

    Man muss twoschen den Bundesgrünen und den Bullerbü-Anhängern der linksalternativen Landesgrünen unterscheiden. Für manche ist aber ja auch der Igel ein Aggressor, nur weil der sich mit seinen Stacheln schützt.

  13. 15.

    Die 100ste Verbindung irgendwo im innenstadtring. In Außenbezirken und Umland: niente. So kommen die Wohnungsnot, die lebensunwerte Verdichtung und die Wahlergebnisse zustande.

  14. 14.

    Endlich, die neue dreispurige A100 Dr. Volker Wissing Gedächtnisbrücke kann gebaut werden. Ich freu mich drauf. In weniger als zwei Jahren ist dann in Bussen und Bahnen etwas mehr Luft zum Atmen (wenn nicht gerade Obdachlose durch die Gänge ziehen). Viele werden mit einer Träne im Auge dem ÖPNV Lebewohl sagen, um selbstlos wie sie sind Platz für andere zu schaffen. Ich liebe diese Autofahrer, die mutig in den nächsten Stau fahren um den ÖPNV zu entlasten.

  15. 13.

    Ich sage nicht,daß.die Grünen etwas täten,was ihrem Namen gerecht würde,vielleicht außer Olivgrün.Und sie haben sicher viel Schuld,dass die Tram zum Potsdamer Platz bei ihrer Abwahl noch nicht im Bau war.Und ihre Bemühungen Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern durch.die Anlage von Radwegen quer über Gehsteige zu schaffen zeugt auch nicht gerade von großen Überlegungen.Eine Stadt,wie Berlin kann nicht von Radwegem alleine leben,das zeigen ja schon die zahlreichen Fahrräder in der Tram.
    Wenn Frau Bonde jetzt das umsetzen kann und will,was sie angestoßen hat,wäre sie ja trotz der Streichung von 2 Straßenbahnstrecken durch ihren Bürgermeister und die SPD der Frau Giffhey auf einem guten Weg.
    Hoffen wir dass ihren Plänen auch Umsetzungen folgen,dann wäre die CDU wirklich die bessere Grüne Partei

  16. 12.

    Das, was Sie beschreiben, ist der Ist-Zustand. Herr Schopf redet aber von der Zukunft. Sprich der Stärkung/den Ausbau des ÖPNV bzw der Schiene allgemein. Ob das gelingt steht auf einem anderen Blatt. Ich wage da keine Prognose, gerade in diesem Land der immer noch erfolgreichen Lobbyarbeit der Auto-Industrie.

  17. 11.

    Ich glaube nicht,daß der BUND oder BND am Ausufern der Bürokratie schuld ist.Auch ich bin in vielem kein Freund des BUND,der ja nicht nur gegen Autobahnstrecken sondern auch gegen(zum Teil Wieder-)Inbetriebnahme von Schienesstrecken kämpft.
    Aber der BUND wie auch die Klimakleber kamen ja nicht aus dem Nichts.
    Was die Politik ohne Gegenwehr von Umweltschützer macht,kann man ja gerade jetzt in Westberlin sehen,wo es nach der Sperrung der Autobahn weder Umleitungsstrecken für Autos noch eine Möglichkeit ersatzweise öffentlich zu fahren,gibtGanz im Gegenteil,die ÖPNV Nutzer sind mehr gekniffen.als die Autofahrer.