Sogenanntes 3+1-Konzept - Kreistag Elbe-Elster treibt Pläne für Klinikneubau weiter voran

Di 08.04.25 | 15:02 Uhr
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Symbolbild: Krankenschwester auf einem Krankenhaus-Flur
Audio: rbb Antenne Brandenburg | 08.04.2025 | Holger Kessler | Bild: dpa/ Marijan Murat

Der Kreistag Elbe-Elster hat dafür gestimmt, die Planungen für einen Klinikneubau fortzusetzen. Das teilte der Kreistag am Morgen nach der Sitzung am Montagabend mit. Der Neubau soll in zentraler Kreislage entstehen, womöglich in Doberlug-Kirchhain, wie es hieß.

Die bestehenden Kliniken in Herzberg, Elsterwerda und Finsterwalde sollen zu teilstationären Gesundheitszentren umgewandelt werden. Die Häuser sollen sich auf gewisse Fachbereiche spezialisieren, aber auch eine Grundversorgung für Notfälle und kleinere Eingriffe anbieten - ein sogenanntes 3+1-Konzept, wie es das Elbe-Elster-Klinikum selbst nennt. Das Geld für den geplanten Neubau soll aus dem Transformationsfonds der bundesweiten Krankenhausreform kommen.

Alternative zu 3+1-Konzept soll geprüft werden

Das Elbe-Elster-Klinikum, das im Moment die Krankenhäuser in Herzberg, Elsterwerda und Finsterwalde betreibt, soll nun erste Vorarbeit leisten, um die erforderlichen Mittel für den Neubau beantragen zu können. Außerdem will der Landkreis einen Experten beauftragen, der die Machbarkeit des geplanten 3+1-Konzeptes prüfen soll.

Gleichzeitig will der Kreistag eine Alternative zu den Plänen prüfen, falls die Finanzierung nicht möglich ist oder Behörden die Bauplanung ablehnen. Möglich wäre es, einen bereits bestehenden Standort als Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung einzurichten - und die anderen beiden bestehenden Kliniken in ambulante Gesundheitszentren umzubauen.

Landesregierung startet Bundesratsinitiative

Das Elbe-Elster-Klinikum mit seinen bislang drei Standorten hat mit einem Millionendefizit zu kämpfen, auch eine Teilschließung stand bereits im Raum. Weil auch viele andere Kliniken im Land massive Finanzierungsprobleme haben, will die Brandenburger Landesregierung nun an den Bund herantreten.

Am Freitag will sie mit Hilfe einer Initiative im Bundesrat die Bundesregierung unter anderem dazu auffordern, den Krankenhäusern zeitnah Überbrückungsgelder zur Verfügung zu stellen. Die Finanzierung über den Transformationsfonds, den auch der Landkreis Elbe-Elster nutzen will, reiche nicht aus, hieß es.

Sendung: rbb Antenne Brandenburg, 08.04.2025, 07:30 Uhr

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2 Kommentare

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  1. 2.

    Klar, Neubau ist immer gut - wir gönnen uns ja sonst nichts. Und auf Kosten Anderer lebt es sich doch auch prima: wir haben den Nutzen und das Geld wird von Steuerzahlern in anderen Regionen erarbeitet. Umgekehrt würden Brandenburger auch ohne Probleme das Geld für ein virtes Krankenhaus z.B. in NRW erarbeitet...

  2. 1.

    Ich komme selbst aus der Region und wohne nicht in einer der drei Städte mit bestehenden Krankenhäusern. Ich finde, die Lokalpolitiker sollte die Realitäten anerkennen und auf die alten Häuser verzichten und für einen Neubau an zentraler Stelle kämpfen. Gerade wir hier in einer strukturschwachen Region sollten unser Geld nicht für leer bleibende Krankenhausbetten verpulvern.