Start Sommersemester in Frankfurt (Oder) - Weniger neue Studierende an der Viadrina-Universität

Di 08.04.25 | 12:31 Uhr
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Archivbild: Blick in ein Hörsaalgebäude der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). (Quelle: dpa/Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 31.03.2025 | Anne Frieda Müller | Bild: dpa/Pleul

Die Studierendenzahlen an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) sind wieder gesunken: Zu Beginn des Sommersemesters 2025 sind nur noch rund 3.700 Studierende immatrikuliert.

Noch im Wintersemester 2019/2020 gab es noch über 6.000 Studierende an der Universität der Oder-Stadt. Dieser Wert nahm über die Folgesemester stetig ab, im Sommersemester 2022 waren es schon unter 5.000 Studierende und im vergangenen Wintersemester bereits weniger als 4.000.

Sinkende Zahlen, steigende Beteiligungsmöglichkeiten

Durch die sinkenden Studierendenzahlen werde schwerer, Studierende zu Engagement zu motivieren, sagte Jakob Gilg vom Fachschaftsrat Jura dem rbb. "Zu sagen, ich würde niemals darüber nachdenken, was es noch bringt, wenn man nur noch sehr wenige im Erstsemester begrüßt, wäre gelogen. Das macht schon was mit mir." Trotzdem möchte er aktiv bleiben, da durch weniger Engagement die Studierendenzahlen erst recht nicht wieder hochgehen würden, wie er sagte.

Die Präsidentin des Studierendenparlaments Jovita Anhut sieht in der übersichtlichen Studierendenschaft an einer kleinen Universität wie der in Frankfurt auch Vorteile: "Wenn man als Student oder als Studentin beispielsweise eine Idee für eine Veranstaltung hat, kann man sich an seinen Fachschaftsrat oder an das Studierendenparlament wenden und in der Regel werden diese Ideen gehört und dann sofort umgesetzt", so Anhut.

Höchstzahl wurde 2012 erreicht

1992 studierten zunächst 472 Menschen an der Viadrina, 2012 war der Wert mit 6.716 am höchsten. Die Quote ausländischer Studierender in Frankfurt lag in den Neunzigerjahren stabil bei über 40 Prozent und sank in den 2000er-Jahren zunächst auf etwas über 30 und dann auf über 20 Prozent. Im Gegensatz zur Gesamtstudierendenzahl blieb dieser Wert stabil und stieg dann mit dem Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine 2022 nochmal auf zunächst über 30 und 2024 wieder über 40 Prozent aller Studierender.

Die Zielzahl liege mittelfristig zwischen 4.000 und 5.000 Studierenden, sagte Viadrina-Präsident Eduard Mühle im vergangenen Jahr. Die Universität sei kein "sinkendes Schiff", so Mühle damals. Er wolle das Profil der Universität mit neuen Studiengängen und praxisnahen Angeboten schärfen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 31.03.2025, 14 Uhr

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22 Kommentare

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  1. 22.

    Wann waren Sie noch gleich zuletzt in Frankfurt Oder bzw. an der Europa-Uni Viadrina, um bewerten zu können, ob "das gesamte Thema Internationalität dort nicht so gelebt werden kann wie in anderen Regionen Deutschlands"? Geht es denn andernorts viel internationaler als mit einem so hohen Anteil ausländischer Studierender (>40%) aus ganz verschiedenen Ländern und mit einer Lage unmittelbar an einer europäischen Binnengrenze? Frage für einen (internationalen) Freund...

  2. 21.

    Na - da ist es doch gut, dass Sie einen sehr wichtigen und spannenden Beitrag zu dem Thema haben...

  3. 20.

    Das wollte Lina E erhalten, aber tatsächlich ist es dort noch radikaler. Die Studentenzahl nimmt stark ab, in Schmalkalden soll sogar die in Deutschland einzige Wirtschaftsrecht Fakultät geschlossen werden. Wer will schon in diese blaunen Gegenden?

  4. 19.

    Die Viadrina Uni ist eine sehr schöne! Dieser ganze blau- schwarzer Quark, dass nervt einfach nur noch. Frankfurt hat sich sehr verändert zum positiven. Hat schon mal jemand an die Anbindung an Berlin gedacht, diese Verbindung RE1 funktioniert doch schon lange nicht mehr!

  5. 17.

    Ja, ich glaube auch, dass es an der Mentalität in der Stadt liegt, dass die jungen Leute dort nicht mehr studieren wollen. Einfach insgesamt alles, wenn man sich ein wenig von Berlin weg bewegt, zu vermeckert und zu rechtsradikal.

    Schade trotzdem, weil es war eine gute Einrichtung.

  6. 16.

    Der Bildungsmarkt ist nun mal auch ein Markt mit entsprechenden Gesetzen. Wenn sich die Hochschule nicht selber finanzieren kann, sollte sie geschlossen werden und nicht wieder mal über den Bund finanziert werden. Frankfurt O., hat bei der BW 2025 knapp 50% Braune gewählt - da würde ich selbst als Bio-Deutscher mir einen anderen Studienort suchen, weil das gesamte Thema "Internationalität" dort nicht so gelebt werden kann wie in anderen Regionen Deutschlands.
    Dieses Beispiel steht aus meiner Sicht für einen Trend der weiter so gehen wird: Braun wählen, heißt sich selber abwählen!

  7. 15.

    Lieber RBB, was ist denn aber nun der Grund, dass weniger Studenten eingeschrieben sind? Ist es die Stadt, die Anbindung, vielleicht fehlende Qualität. Oder sinkt die Qualität der. Studienbewerber. Das kann ich dem Artikel nicht entnehmen.

  8. 13.

    Sehe ich genauso wie Sie. 1 und 2 haben nicht wirklich was zum Thema zu sagen, aber es gefällt ihnen, populistisch die Moralkeule zu schwingen. Muss man drüberstehen.

  9. 12.

    Tatsachen haben doch nichts mit Hass zu tun. Der kommt aus Ihrer Richtung.

  10. 9.

    Woher wissen Sie denn, daß die aus dem Osten kommen. Unverschämtheit, soetwas zu behaupten. Das wessidenken ist nach so vielen Jahren immer noch in alten querköpfen. Pfui.

  11. 8.

    Woher wissen Sie denn, daß die aus dem Osten kommen. Unverschämtheit, soetwas zu behaupten. Das wessidenken ist nach so vielen Jahren immer noch in alten querköpfen. Pfui.

  12. 7.

    Na mal sehen, wie lange die Viadrina durchhält. Von der Uni hätte seit Jahren viel mehr öffentlich kommen müssen. Sie will die Ursachen nicht benennen - die jungen Leute und vor allem die jungen gut gebildeten Frauen wollen nicht in dieses AfD Land! Die 40%+ Überzeugten meckern aber als erstes, wenn nun Gelder und damit Leistungen der Stadt z.B. für Feste wegfallen.

  13. 6.

    Welche exotischen Studiengänge meinen Sie denn? Die Rechtswissenschaften oder die Wirtschaftswissenschaften? Das sind schon mal zwei der drei Fakultäten an der Viadrina.

  14. 5.

    1. + 2. Wie vom Hass zerfressen muss man eigentlich sein, um so etwas zu schreiben?

  15. 4.

    Klein aber fein?

    Viel angenehmer und schöner in Slubfurt zu leben, wohnen, studieren als etwa in Berlin oder Potsdam oder Hamburg oder Leipzig.

    Vielleicht auch billiger.

  16. 3.

    Es studieren sowieso viel zu viele. Es fehlen Fachkräfte in der Wirtschaft, Produktion, Verteidigung, Pflege. Diese ganzen Uniplätze und exotischen Studiengänge müssten rigoros zurückgefahren werden. NC entscheidet. 10 Jahre Landarzt dann Stipendium. Wozu muss man Mediengestalter oder Gamedesigner studieren? Da reicht eine stink normale Ausbildung.