Tarifstreit - Schlichter legen Vorschlag für Tarifeinigung bei der BVG vor

Di 08.04.25 | 08:21 Uhr
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Eine U-Bahn am Bahnhof Wittenbergplatz in Berlin (Quelle: dpa)
dpa
Schlichtung BVG Streik

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Audio: rbb24 Abendschau | 07.04.2025 | Frank Drescher/Studiogespräch: Thorsten Gabriel | Bild: dpa

Im Tarifkonflikt bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) haben die Schlichter Matthias Platzeck und Bodo Ramelow mit den Tarifparteien einen Vorschlag für eine Einigung erarbeitet. Unter anderem soll das Grundgehalt um 430 Euro erhöht werden.

Im Tarifkonflikt bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) haben die externen Schlichter und die Tarifparteien einen Vorschlag für eine Einigung erarbeitet. Das teilte die Schlichtungskommission am Montag mit.

Der Tarifkonflikt habe es in sich gehabt, sagte Brandenburgs ehemaliger Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), der für die BVG als Schlichter im Einsatz war. Die Verhandlungstage seien "von vielen Aufs und Abs gekennzeichnet" gewesen. Es sei "bis zur letzten Minute" verhandelt worden.

Mehr Gehalt, Erhöhung bei Zulagen und Weihnachtsgeld

Konkret haben sich die beiden Tarifparteien unter Vermittlung von Platzeck und dem früheren Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke, Thüringen) auf folgende Punkte geeinigt:

  • Die Beschäftigten erhalten insgesamt 430 Euro mehr Grundgehalt pro Monat. Die erste Erhöhung erfolgt mit 380 Euro zum 1. Juni dieses Jahres. Die weiteren 50 Euro zusätzlich folgen ein Jahr später.
  • Die Vertragslaufzeit geht über 24 Monate vom 1. Januar 2025 bis zum 31. Dezember 2026.
  • Für die ersten fünf Monate des Vertrags ist eine Einmalzahlung in Höhe von 1.500 Euro vereinbart.
  • Für das Fahrpersonal, das mehr als die Hälfte aller Beschäftigten ausmacht, erhöht sich die Fahrdienstzulage ab dem 1. Juni von 100 auf 225 Euro und vom 1. Januar des kommenden Jahres auf 255 Euro.
  • Die Schichtzulage steigt ab dem 1. Juni von 75 auf 130 Euro pro Monat. Die Wechselschichtzulage steigt im gleichen Zeitraum von 130 Euro auf monatlich 225 Euro.
  • Es gibt jeweils 100 Euro mehr Weihnachtsgeld in diesem und im kommenden Jahr. Insgesamt sind es dann 2.100 Euro.
  • Per Wahlmodell können die Beschäftigten ihre Regelarbeitszeit von derzeit 37,5 Stunden pro Woche auf 39 Stunden erhöhen für entsprechend mehr Geld.
  • Bis 2027 sollen sich beide Seiten zudem auf ein Modell einigen, dass auf Basis einer 35-Stunden-Regelwoche die Beschäftigten ihre Arbeitszeit freier wählen können.

BVG und Verdi beraten nun über Lösungsvorschlag

Ramelow, der für die Gewerkschaft Verdi als Schlichter fungierte, bezeichnete die Entgelterhöhung als notwendig, um die BVG fit für die Zukunft zu machen. Er verwies auf die "knappe Ressource Personal", die BVG müsse ihren Ruf gegenüber anderen Anbietern verteidigen.

Das Verkehrsunternehmen sei an seine wirtschaftliche Grenze gegangen, sagte BVG-Verhandlungsführerin Jenny Zeller-Grothe - und darüber hinaus. Sie betonte aber: "Stand heute gehen wir nicht davon aus, dass es Einschränkungen im Angebot für unsere Kundinnen und Kunden geben wird", betonte sie. Intern werde die BVG indes die höheren Kosten durch effizientere Prozesse wieder rausholen müssen. Bei den Verhandlungen sei die größte Berufsgruppe, die Fahrer, in den Fokus genommen worden. Viele Regelungen zielten darauf ab, diese Gruppe auf einen Spitzenplatz in Deutschland zu befördern.

Auch Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt zeigte sich zufrieden mit der Einigungsempfehlung: "Wir hätten dem Vorschlag nicht zugestimmt, wenn wir nicht der Meinung gewesen wären, dass das ein guter Kompromiss ist." Er werde den Mitgliedern die Annahme des baldigen Angebots empfehlen.

Nun werden BVG und Verdi in weiteren Verhandlungen weiter über den Lösungsvorschlag beraten - und könnten eine endgültige Einigung erzielen. Dann wären weitere Streiks bei der BVG vom Tisch.

Fünf Warnstreiks seit Mitte Januar

Die BVG und Verdi hatten die Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag für rund 16.600 Beschäftigte Mitte Januar begonnen. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, hatte die Gewerkschaft seitdem fünfmal zum Warnstreik aufgerufen. Verdi erklärte die Gespräche nach der sechsten Runde vor zweieinhalb Wochen für gescheitert.

Das kommunale Unternehmen schlug daraufhin vor, externe Schlichter damit zu beauftragen, eine Lösung zu finden. Trotz der Schlichtung ließ Verdi eine Abstimmung über einen unbefristeten Streik durchführen, für den 95,4 Prozent der Mitglieder stimmten.

Knackpunkt in den Verhandlungen war die Forderung nach 750 Euro mehr im Monat. Die BVG nannte dies "realitätsfremd und nicht finanzierbar". Das jüngste Angebot des Unternehmens vor Beginn der Schlichtung lag bei stufenweise 375 Euro und 24 Monaten Laufzeit. Verdi wiederum warf dem Unternehmen vor, die Leistung der Beschäftigten nicht angemessen zu honorieren.

Bei anderen Punkten wie der Laufzeit und den Zulagen waren sich beide Seiten bereits während der Verhandlungen nähergekommen.

Sendung: rbb24 Radioeins, 07.04.25, 19:00 Uhr

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144 Kommentare

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  1. 143.

    So lange wie Menschen gezwungen werden am Kapitalismus teilzunehmen, muss auch für jeden die Grenze nach Oben offen sein! Sonst gäbe es kein Hartz VI, wo man Menschen dazu zwingt!

  2. 142.

    Nein sind sie nicht....was wäre für Sie eine vernünftige Forderung ??

  3. 141.

    Wer nach seinen eigenen Werten lebt, findet den Schlüssel zu einem erfüllten Leben. Was der Mensch in Wirklichkeit sucht, sind gute Gründe, glücklich zu sein. Wenn mir das Gen fehlt nach höherem zu streben, viel Geld zu verdienen, dann muss ich mir auch nicht die Frage stellen warum ich nicht zu den Spitzen Verdienern gehöre. Es fehlt mir nicht zu meinem Glück. Ich gehe lieber angeln, und mir reicht das Bürgergeld.

  4. 140.

    Völlig überzogen diese Forderung

  5. 139.

    Werbespot mit Hollywood-Star Kevin Costner im BVG-Bus, genau da muss das Geld hin, macht das Unternehmen attraktiv, und bezweckt was damit? Ich dachte die BVG ist finanziell völlig unterversorgt. Sollen da jetzt mehr Bürger mit angelockt werden, den ÖPNV zu nutzen? Die meisten nehmen doch jetzt schon den nächsten Bus oder Bahn wegen Überfüllung.

  6. 138.

    Habe ich geschrieben, dass ich unzufrieden bin ??? Nein. Ich liebe meinen Job. Ich wünsche mir nur eine gerechte Bezahlung für dass was wir leisten.

  7. 137.

    Natürlich muß man auf die VBL auch Kassenbeiträge und Steuern zahlen wie bei allen Einkünften. Der genannte Beitrag ist natürlich brutto, daß Netto ist ja nicht vergleichbar, da es von dem individuellen Gesamteinkommen abhängt.

  8. 135.

    Das ist Blödsinn. Ich arbeite selbst bei der BVG-Technik und laut TV-ÖD würde ich, Stand vor der Verhandlung, 800€ Euro mehr verdienen. Die BVG ist einsames Schlusslicht sowohl im ÖPNV als auch km öffentlichen Dienst. Auch Pflegepersonal oder Kitaerzieher verdienen bisher deutlich mehr. @all: schaut doch erstmal in die entsprechenden Tarifverträge bevor irgendwelche Dinge behauptet werden.

  9. 134.

    Warum sollte ein Fahrer da nicht kompetent sein (Ihr Bezug auf das Arbeitsrecht)? Ich habe einen Hochschulabschluss und arbeite seit mehreren Jahren als Busfahrer. Das ist nicht die Regel, aber Sie würden sich wundern was Sie für Vorbildungen bei Busfahrern finden. Früher habe ich als Taxifahrer gearbeitet. Dort gab es auch einige Fahrer mit Hochschulabschluss. Die Entscheidung zur Ausübung eines Berufes beruht nicht immer auf dem Ausbildungsstand und der Steigerung einer scheinbaren Karriere.

  10. 133.

    So ist das...die Leute haben alle ein gefährliches Halbwissen!!!
    Keine Ahnung haben und ne große Klappe...aber alles wird mit der Zeit...das Gejammer wird umso größer...ich freu mich schon :-)

  11. 132.

    So ist das...die Leute haben alle ein gefährliches Halbwissen!!!
    Keine Ahnung haben und ne große Klappe...aber alles wird mit der Zeit...das Gejammer wird umso größer...ich freu mich schon :-)

  12. 131.

    Wie gut, dass ich mich damit nicht mehr rumschlagen muss.
    War seit 1995 Omnibusfahrer...zuerst auf dem Betriebshof Zehlendorf und dann auf dem Betriebshof Cicerostraße.
    Anfangs bin ich gerne Omnibus gefahren und war stolz "BVGer" zu sein, jedoch die letzten ca. 15 Jahre haben mich fertig gemacht!
    Habe nach langer Überlegungszeit mich entschieden zu kündigen.
    Dies ist mein letzter Monat bei dem Unternehmen (und das nach 30 Jahren)...ab dem 02.05. werde ich für die letzten 8 Jahre einem Lebensmitteleinzelhandel dienen...bei guter Bezahlung.
    Arbeitsbedingungen, die Bezahlung und Wertschätzung sind nicht mehr die gewesen, wie ich die BVG in den 90er kennengelernt habe!
    Aber alles gut...jeder ist ersetzbar...oder vielleicht auch nicht!?
    Ich hatte eine schöne Zeit, an die ich mich gerne erinnere...den Rest naja...

  13. 130.

    Wie kommen Sie darauf, dass „zu den Spitzenverdienern gehören“ etwas mit Glück zu tun hat?

  14. 129.

    Aber als Busfahrerin unterliegen sie aber auch dem Fahrpersonalgesetz oder gibt es für die BVG extra Regelungen.

  15. 128.

    Na da hätte ich eine Menge, aber dass würde hier den Rahmen sprengen :-)

  16. 127.

    Sind Sie Fahrer bei der BVG ? Nein. Also wissen Sie sehr wenig und wissen von der tatsächlichen Belastung nichts. Oder wie ist " Die " Ihrer Meinung nach ??

  17. 126.

    Sind Sie Fahrer bei der BVG ? Nein. Also wissen Sie sehr wenig und wissen von der tatsächlichen Belastung nichts. Oder wie ist " Die " Ihrer Meinung nach ??

  18. 125.

    Es wäre sehr schön wenn alle mal mit dem Meckern aufhören würden. Der übrige ÖD hat 5 8 % bei 27 Monaten Laufzeit bekommen. Diese Summe bekommen dann auch die Kollegen aus anderen Nahverkehrsunternehmen. Das sollten die lieben BVGer mal bedenken.