Debatte um Tesla-Unternehmer - Ex-Wirtschaftsminister Steinbach äußert sich kritisch über Musks aktuelle Rolle

So 13.04.25 | 12:52 Uhr
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Archivbild: Jörg Steinbach (SPD), Ex-Wirtschaftsminister von Brandenburg, nimmt am Start des Ausbildungsjahres in der Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg teil. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Bild: dpa/Patrick Pleul

Tesla ist nicht gleich Elon Musk - so könnte man die Äußerungen von Brandenburgs Ex-Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) über den umstrittenen Unternehmer und Tech-Milliardär zusammenfassen.

Der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" sagte Steinbach: "Man muss zwischen dem Unternehmen und seinen Gesellschaftern unterscheiden. Musk selbst hält nur zwölf Prozent und hat nur 20 Prozent der Stimmrechte bei Tesla." 60 Prozent des Autobau-Unternehmens seien in Streubesitz, argumentierte Steinbach. Der SPD-Politiker antwortete in dem FAZ mit einem "Ja" auf die Frage, ob er sich über Musk und dessen Rolle in der Trump-Regierung ärgere. Steinbach gilt als ein wichtiger politischer Protagonist der Tesla-Ansiedlung in Grünheide (Oder-Spree).

Tech-Milliardär Musk ist ein wichtiger Berater von US-Präsident Donald Trump und polarisiert mit seinen Handlungen in den USA [tagesschau.de] und seiner Wahlempfehlung im Bundestagswahlkampf. enden Äußerungen für anhaltende Kritik. Steinbach will hier allerdings einen baldigen Rückzug Musks erkennen: "Es sieht so aus, als würde sein politischer Ausflug nicht mehr allzu lange dauern", so der SPD-Politiker.

Sinkende Verkaufszahlen und ihre möglichen Erklärungen

Die Verkaufszahlen von Tesla in der EU waren zuletzt stark gesunken. In Deutschland hatte das Unternehmen laut Kraftfahrt-Bundesamt im März sogar satte 76 Prozent weniger Autos auf die Straße gebracht. Allerdings hieß es in der Analyse der Geschäftszahlen von Experten auch, dass der E-Auto-Pionier unter der E-Auto-Konkurrenz leide, die mittlerweile bei der Technologie aufgeholt hat. Hinzu komme aber eben auch der massive Imageschaden, den das Unternehmen wegen der umstrittenen Rolle von Unternehmenschef Musk in der Regierung von US-Präsident Donald Trump und seiner Unterstützung für extrem rechte Parteien in Europa erlitten hat.

So wurden in den USA und in Europa etwa Teslas in Brand gesetzt und Tesla-Autohäuser und -Ladestationen angegriffen. Auch in Berlin gab es Fälle.

Vorwürfe der Gewerkschaft

Neben den Debatten um das politische Vorgehen Musks in den USA und seine Rolle im Stab von Präsident Trump sorgt auch der Stil der Geschäftsleitung des Tesla-Werks in Grünheide für Unmut. Die Gewerkschaft IG Metall wirft Tesla vor, Mitarbeiter unter Druck zu setzen und Krankschreibungen anzuzweifeln.

Tesla hatte von rund einem Dutzend Fälle pro Monat gesprochen, in denen eigene Überprüfungsschritte unternommen worden seien, und - so die Kritik - damit für Unruhe und Unsicherheit bei Partner-Unternehmen und bei den rund 11.000 Mitarbeitern gesorgt. "Rechnen Sie mal runter, wie viel das bei einem 100-Mann-Betrieb wären", sagte Steinbach. "Ich glaube, jeder Geschäftsführer wird zugeben, dass er auch ein oder zwei schwarze Schafe hat."

Sendung: rbb24 Inforadio, 13.04.2025, 11 Uhr

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16 Kommentare

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  1. 16.

    Kann man den CEO nicht raus schmeißen?

  2. 15.

    Ich selbst fahre seit Jahren einen TESLA, weil er seinerzeit technisch weit vorne war und ich auch den Umwelt Aspekt im Auge hatte. Zusammengespart von meiner Hände Arbeit.
    DieserxTage kommt meine 6jährige Enkelin aus dem Kindergarten und fragt mich:: "Ist TESLA nicht ein Nazi-Auto?"
    Soweit ist es schon gekommen, dass man Kinder schon indoktrinatiniert.
    Auch durch Leute wie Ihnen.

  3. 14.

    Es ist nicht immer von Vorteil den Mainstream blind zu folgen. Jedenfalls brauche ich mir momentan keine Sorgen zu machen, mein SUV-D von einem Japanischen Unternehmen scheint momentan save zu sein.

  4. 13.

    Ja, so eng ist die von Scheuklappen bewehrte Welt, wenn man es immer und immer wieder eingeredet bekommt.
    Es ist immer auch gut, alles als rechtsradikal zu denunzieren, nur weil man etwas nicht versteht.
    Ich wünsche mir, dass Sie daran denken, wenn Sie mal ins Olympiastadion gehen.
    Nebenbei: ich fahre auch einen TESLA und hoffe, dass der nicht von solchen Leuten, wie Sie einer scheinen, angezündet wird.
    Ich will auch daran erinnern, dass wir solche Zeiten schon einmal in Deutschland hatten, wo der aufgebrachte Mob Läden und Häuser anstecken, die von unliebsamen Menschen geführt und bewohnt wurden. Wo das endete, können Sie in den Geschichtsbücher nachlesen.
    Gerade jährt sich der 80. Gedenktag der Befreiung von Buchenwald.
    Währen den Anfängen.

  5. 12.

    "Wieviel davon nicht wirklich krank?"

    Wer so scheinargumentiert will nicht wirklich diskutieren. Die katastrophalen Arbeitsbedingungen, die Gewerkschaftsfeindlichkeit und der rigide Führungsstil sind allgemein bekannt.

    Das müssen wir nicht erneut ausdiskutieren.

  6. 11.

    Falsch. Wenn man so einen Tesla fährt, gibt man ein Statement ab und schlägt sich ungewollt oder willentlich auf die rechtsradikale Weltsicht eines Musk!

  7. 9.

    Dann mal Fakten auf den Tisch. Wieviel Mitarbeiter sind monatlich durchschnittlich krankgeschrieben? Wieviel davon nicht wirklich krank? Vor ca.25 Jahren galt eine Krankheitsquote von mehr als 2,5% bis 4,5% als kritisch und ab 4,5% gab es bei vielen Unternehmen Alarm und es wurden Arbeitsgruppen unter Einbeziehung von Mitarbeitervertretern gebildet, um gegenzusteuern. Gibt es das bei Tesla oder eher nicht? Gibt es eigentlich neutrale Berichte über die Arbeitsbedingungen bei Tesla oder „nur“ subjektive Berichte von wem auch immer?

  8. 7.

    Es ist eben der durchgeknallte Narziss der mit seiner Art polarisiert. Ich kann da keine "bestimmte Deutsche" erkennen, wen auch immer sie damit meinen.

  9. 6.

    Um die Person und den Unternehmer Musk wird hierzulande - typisch deutsch - ein Aufstand veranstaltet, den es in anderen Ländern nicht gibt. Aber bestimmte Deutsche müssen ja ihre Elle immer an andere Erfolgreiche, vor allem aus anderen Staaten, legen. Als Kanzler Schröder den VW-Personalvorstand Hartz mit der Reform der „Stütze“ (erfolgreich) beauftragte, hat sich das Ausland mit Kritik auch zurückgehalten.

  10. 5.

    So ist es.
    Wir gehen doch auch ohne Probleme ins Olympiastadion, obwohl es Architektur des NS-Regimes ist.
    So sehe ich das TESLA-Fahrzeug auch nicht so politisch aufgeladen, wie man uns das gewisse politische Kreise einreden wollen.
    Oder, man fährt einen Porsche oder Volkswagen, vergessend die nationalsozialistische Herkunft.

  11. 4.

    Ich sehe das anders und glaube auch nicht dass das nur mit Tesla zu tun hat.

  12. 3.

    Unsinn! Und warum ist ausgerechnet bei Tesla die Krankschreibungsrate so unglaublich hoch?

    Wir sind hier nicht in den USA!

  13. 2.

    Steinbach versucht jetzt schon, wie Politker es so machen wenn Dinge der eigenen Person schaden könnten, zu relativieren. Überspitzt könnte man seine Aussagen so deuten, dass Tesla eben nur ein Auto ist und Musk irgendein Unternehmer, der bei Tesla freien Zugang hat.

  14. 1.

    Ich halte die Überprüfungsschritte für absolut sinnvoll. Es gibt neben den wirklich kranken Mitarbeitern auch genügend die die 6 Wochen gerne in Anspruch nehmen ohne wirklich erkrankt zu sein. Ich glaube auch, dass es ausreichend Ärzte gibt, die dabei behilflich sind.