Debatte um Tesla-Unternehmer -

Tesla ist nicht gleich Elon Musk - so könnte man die Äußerungen von Brandenburgs Ex-Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) über den umstrittenen Unternehmer und Tech-Milliardär zusammenfassen.
Der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" sagte Steinbach: "Man muss zwischen dem Unternehmen und seinen Gesellschaftern unterscheiden. Musk selbst hält nur zwölf Prozent und hat nur 20 Prozent der Stimmrechte bei Tesla." 60 Prozent des Autobau-Unternehmens seien in Streubesitz, argumentierte Steinbach. Der SPD-Politiker antwortete in dem FAZ mit einem "Ja" auf die Frage, ob er sich über Musk und dessen Rolle in der Trump-Regierung ärgere. Steinbach gilt als ein wichtiger politischer Protagonist der Tesla-Ansiedlung in Grünheide (Oder-Spree).
Tech-Milliardär Musk ist ein wichtiger Berater von US-Präsident Donald Trump und polarisiert mit seinen Handlungen in den USA [tagesschau.de] und seiner Wahlempfehlung im Bundestagswahlkampf. enden Äußerungen für anhaltende Kritik. Steinbach will hier allerdings einen baldigen Rückzug Musks erkennen: "Es sieht so aus, als würde sein politischer Ausflug nicht mehr allzu lange dauern", so der SPD-Politiker.
Sinkende Verkaufszahlen und ihre möglichen Erklärungen
Die Verkaufszahlen von Tesla in der EU waren zuletzt stark gesunken. In Deutschland hatte das Unternehmen laut Kraftfahrt-Bundesamt im März sogar satte 76 Prozent weniger Autos auf die Straße gebracht. Allerdings hieß es in der Analyse der Geschäftszahlen von Experten auch, dass der E-Auto-Pionier unter der E-Auto-Konkurrenz leide, die mittlerweile bei der Technologie aufgeholt hat. Hinzu komme aber eben auch der massive Imageschaden, den das Unternehmen wegen der umstrittenen Rolle von Unternehmenschef Musk in der Regierung von US-Präsident Donald Trump und seiner Unterstützung für extrem rechte Parteien in Europa erlitten hat.
So wurden in den USA und in Europa etwa Teslas in Brand gesetzt und Tesla-Autohäuser und -Ladestationen angegriffen. Auch in Berlin gab es Fälle.
Vorwürfe der Gewerkschaft
Neben den Debatten um das politische Vorgehen Musks in den USA und seine Rolle im Stab von Präsident Trump sorgt auch der Stil der Geschäftsleitung des Tesla-Werks in Grünheide für Unmut. Die Gewerkschaft IG Metall wirft Tesla vor, Mitarbeiter unter Druck zu setzen und Krankschreibungen anzuzweifeln.
Tesla hatte von rund einem Dutzend Fälle pro Monat gesprochen, in denen eigene Überprüfungsschritte unternommen worden seien, und - so die Kritik - damit für Unruhe und Unsicherheit bei Partner-Unternehmen und bei den rund 11.000 Mitarbeitern gesorgt. "Rechnen Sie mal runter, wie viel das bei einem 100-Mann-Betrieb wären", sagte Steinbach. "Ich glaube, jeder Geschäftsführer wird zugeben, dass er auch ein oder zwei schwarze Schafe hat."
Sendung: rbb24 Inforadio, 13.04.2025, 11 Uhr
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