Kriminalpolizei ermittelt -
Die Berliner Kriminalpolizei ermittelt die Hintergründe eines nächtlichen Hilfseinsatzes von Polizei und Feuerwehr in einem Berliner Altenpflegeheim und geht dabei dem Verdacht der fahrlässigen Tötung nach. Das teilte die Berliner Staatsanwaltschaft am Freitag mit.
Die Einsatzkräfte waren nach Angaben der Polizei gerufen worden, weil in dem Heim akuter Personalnotstand herrschte. Der Polizei zufolge wird nach einem anonymen Hinweis nun ein Todesfall an dem Tag untersucht. "Das Verfahren wird gegen Unbekannt geführt", sagte eine Staatsanwältin der Nachrichtenagentur dpa.
Notruf alarmiert, weil Personal nicht erschien
Die Staatsanwaltschaft betonte, der Sachverhalt werde nun umfassend geprüft: "Ob sich aber überhaupt ein zur Aufnahme von Ermittlungen berechtigender Anfangsverdacht gegen eine Person begründen lassen wird, lässt sich derzeit noch nicht seriös beurteilen." Wie die "Bild"-Zeitung am Freitag berichtete, war eine Seniorin am Dienstag in dem Heim gestorben.
Eine Pflegerin hatte in dem Heim in Berlin-Lichtenberg mit mehr als 140 Bewohnern am Montagabend ihre Schicht beenden wollen, dann aber festgestellt, dass die folgende Nachtschicht nicht ausreichend mit qualifiziertem Personal besetzt ist, wie es hieß. Sie habe die Bereitschaft und die Heimleitung nicht erreicht und dann in ihrer Not Polizei und Feuerwehr alarmiert, die auch bald erschienen sei. Schließlich ließ sich die Leitung doch telefonisch erreichen und es wurde Pflegepersonal geschickt, wie es in dem Bericht der Zeitung heißt.
Die Domicil-Unternehmensgruppe, die das Heim betreibt, bedauerte den Fehler und teilte mit, wegen eines EDV-Problems sei die Buchung einer Zeitarbeitskraft mit entsprechender Qualifikation nicht wie üblich per Mail verschickt worden.
Sendung: rbb88,8, 19.04.2024, 17 Uhr