Kriminalpolizei ermittelt - Hilfs-Polizeieinsatz in Pflegeheim - nun Untersuchung eines Todesfalls

Fr 19.04.24 | 16:56 Uhr
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(Quelle: dpa/Christophe Gateau)
Bild: dpa/Christophe Gateau

Die Berliner Kriminalpolizei ermittelt die Hintergründe eines nächtlichen Hilfseinsatzes von Polizei und Feuerwehr in einem Berliner Altenpflegeheim und geht dabei dem Verdacht der fahrlässigen Tötung nach. Das teilte die Berliner Staatsanwaltschaft am Freitag mit.

Die Einsatzkräfte waren nach Angaben der Polizei gerufen worden, weil in dem Heim akuter Personalnotstand herrschte. Der Polizei zufolge wird nach einem anonymen Hinweis nun ein Todesfall an dem Tag untersucht. "Das Verfahren wird gegen Unbekannt geführt", sagte eine Staatsanwältin der Nachrichtenagentur dpa.

Notruf alarmiert, weil Personal nicht erschien

Die Staatsanwaltschaft betonte, der Sachverhalt werde nun umfassend geprüft: "Ob sich aber überhaupt ein zur Aufnahme von Ermittlungen berechtigender Anfangsverdacht gegen eine Person begründen lassen wird, lässt sich derzeit noch nicht seriös beurteilen." Wie die "Bild"-Zeitung am Freitag berichtete, war eine Seniorin am Dienstag in dem Heim gestorben.

Eine Pflegerin hatte in dem Heim in Berlin-Lichtenberg mit mehr als 140 Bewohnern am Montagabend ihre Schicht beenden wollen, dann aber festgestellt, dass die folgende Nachtschicht nicht ausreichend mit qualifiziertem Personal besetzt ist, wie es hieß. Sie habe die Bereitschaft und die Heimleitung nicht erreicht und dann in ihrer Not Polizei und Feuerwehr alarmiert, die auch bald erschienen sei. Schließlich ließ sich die Leitung doch telefonisch erreichen und es wurde Pflegepersonal geschickt, wie es in dem Bericht der Zeitung heißt.

Die Domicil-Unternehmensgruppe, die das Heim betreibt, bedauerte den Fehler und teilte mit, wegen eines EDV-Problems sei die Buchung einer Zeitarbeitskraft mit entsprechender Qualifikation nicht wie üblich per Mail verschickt worden.

Sendung: rbb88,8, 19.04.2024, 17 Uhr

16 Kommentare

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  1. 15.

    Damit die Rendite stimmt, bezuschusst das Sozialamt die zu Pflegenden. Die Rente reicht nicht, dann alle Ersparnisse aufbrauchen, dann das Sozialamt. Warum zahlt das Sozialamt nicht gleich die Dividende an die Aktionäre? Keiner in der Politik fragt bei dieser Ungerechtigkeit nach, warum das so ist. Sie lügen alle und damit meine ich auch alle. Es ist einfach Verschleierung.

  2. 14.

    Völlig richtig! Ich selber arbeite seit über 35 Jahren in der Pflege. Nicht in dieser unternehmensgruppe,dennoch: entweder profit-heißt sparen beim Personal, beim IKM, etc oder menschenwürdiges Pflegen. Letzteres geht nie! In privater Hand!

  3. 13.

    Ich weiß, bestreite aber ,das es sozial ist, wie "Wir" unsere Alten behandeln. Ja, ich stelle sogar diesen Sozialstaat in Frage. Und ja, ich bin leider aufgewacht.

  4. 12.

    Wie kann ich meine Vorsorgevollmacht rechtssicher so ausgestalten, dass ich NIE nie nie "ins Heim" verfrachtet werde? Ganz ehrlich, ich möchte an dem Punkt gehen, würdig, mit Beistand und Hilfe, daheim. Auch wenn ich dement oder sonstwas werden würde.
    HORROR, diese Vorstellung, im Heim "untergebracht" zu werden.

  5. 11.

    Bedenken Sie, wie im allgemeinen die Bürgerschaft "Leistungsprinzip" schreit (was auch immer "Leistung" und "liefern" sein soll), wenn es gegen den Sozialstaat geht, der z. B. auch für die Rente zuständig ist.
    Alle sehen, welche Auswirkungen die Privatisierungen und neoliberalen Strukturen haben, aber fast alle schreien FÜR "Leistungsprinzip" – obwohl man über "Leistung"/Arbeit kaum noch auf einen grünen Zweig kommt, vllt. noch Beamte, sondern als DIVIDENDEN-Empfänger, als LEISTUNGSLOSER, der andere arbeiten lässt und Rendite einfordert.
    Aufwachen, Leute. Sozialneid weglassen, an die Wurzelbehandlung ran!

  6. 10.

    Rechtssicher ist natürlich das Fax (Gerät zu Gerät Übertragung ohne (Server)Schnittstellen). Für alle die das Fax für antiquiert halten. Es ist nicht zu manipulieren ohne das man es merkt. Die Übertragung ist protokolliert. Das reicht aus. Mehr nicht!

  7. 9.

    Pflegeheime müssten viel öfter anonym geprüft werden. Jeder, der eine Pflegestufe hat ,muss alle halbe Jahre einen Pflegedienst beauftragen sich prüfen zu lassen, ob er auch wirklich die Pflegestufe zuhause auch würdig ist. Die meisten Berliner Pflegeheime verdienen sich die Taschen voll, dafür gibt es wenig Pflege und mieses Essen.

  8. 8.

    Unfug, Ihre Behauptung zur eMail.
    Fax IST antiquiert. Die Zustellung ans Gerät mag zwar quittiert sein. Aber nicht: WAS.
    Skandalös, dass sowas im Rechtsstaat "Gerichtsfest" ist. Ich manipulieren Ihnen ein Fax in fünf Minuten.

  9. 6.

    Ich gebe ihnen gerne Recht, was die Besitzverhältnisse anbelangt. Wir müssen aber auch beachten, dass der Trend dahin geht, nur noch 3-4 Tage pro Woche und dann auch nur 20 Stunden, bei vollem Lohnausgleich zu arbeiten. Außerdem möchte von den jungen Menschen keiner diese Arbeit machen, die ist zu schwer, außerdem auch nachts und am Wochenende. Da wird man doch schon lieber Influenzer, da stimmt die Kohle wenigstens und nachdenken muss man auch nicht.

  10. 5.

    Ja, richtig! Ich wollte nur anmerken, daß es auch Gute, engagierte Pflege in Deutschland gibt. Ich arbeite in Demenz WG's. 6 Bewohner pro WG. Familiär. Wir verdienen mittlerweile ähnlich wie die Kollegen von den Leasingfirmen. Ja, fast alle unserer Bewohner werden vom Sozialamt bezuschusst, weil es teuer ist. Vielleicht sollten wir die, die an der Börse damit Geld verdienen Alte Menschen zu Pflegen, zum Teufel jagen. Alle 4 Jahre den Gesundheitsminister auszutauschen bringt es nicht...

  11. 4.

    Das ganze Geschehen ist eine Tragödie! Hoffentlich werden alle strafrechtlich relevanten Faktoren geprüft! Von der Dienstplangestaltung bis hin zu der Unerreichbarkeit der Bereitschaft!!!

  12. 2.

    Meine Mutter war auch Bewohnerin eines Domizil Seniorenheims. Sie ist 2020 gestorben. Schon damals wurde von Jahr zu Jahr immer mehr gespart, auf Kosten der Heimbewohner natürlich, um die widerliche Gier der Heimbesitzer und Aktionäre
    zu befriedigen. Seniorenheime gehören in die öffentliche Hand, nicht in Privatbesitz.

  13. 1.

    „wegen eines EDV-Problems sei die Buchung einer Zeitarbeitskraft mit entsprechender Qualifikation nicht wie üblich per Mail verschickt worden“
    Sehr dünnes Eis. Jeder kann den Mailausgang sehen. Immer.
    Rechtssicher ist natürlich das Fax (Gerät zu Gerät Übertragung ohne (Server)Schnittstellen). Für alle die das Fax für antiquiert halten.

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