Öffentlicher Nahverkehr - Zughersteller Stadler verspricht Klarheit über neue U-Bahn-Wagen bis November

Mi 16.10.24 | 19:45 Uhr
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Neue U-Bahn-Züge der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). (Quelle: Stadler GmbH)
Audio: rbb24 Inforadio | 16.10.2024 | Sebastian Schöbel | Bild: Stadler GmbH

Der Zughersteller Stadler will Ende November bekanntgeben, wann die BVG mit der Auslieferung der neuen U-Bahn-Wagen rechnen kann. Das kündigte Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) am Mittwoch im Abgeordnetenhaus an.

Der Hersteller ist mit der Lieferung der ersten 110 Fahrzeuge in Verzug, aktuell müsse noch ein umfangreiches Softwareupdate durchgeführt werden, so Bonde. In den Regelbetrieb übernommen werden die neuen Fahrzeuge laut BVG-Chef Henrik Falk aber frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2025.

Neue Werkstatt soll noch gebaut werden

Die aktuelle Fahrzeugflotte der BVG ist zum Teil stark veraltet, einige Züge haben laut Falk "ihre Altersgrenze erreicht". Die neuen Züge würden die Leistung der U-Bahn deutlich verbessern, so der BVG-Chef. Allerdings bedarf es nun auch eines neuen Werkstattkonzepts. "Wir müssen eine komplett neue U-Bahn-Werkstatt bauen, die muss Ende der 2020er Jahre fertig sein", so Falk. Denn dann stehe für die neuen U-Bahn-Züge die erste Hauptuntersuchung an. Die Beschaffung der neuen U-Bahnen kostet die BVG rund drei Milliarden Euro.

Die Gewerkschaft Verdi kritisierte, dass das bereits seit 2018 vorliegende Werkstattkonzept der BVG bis heute nicht umgesetzt sei. Schon jetzt sei die Wartung vieler Wagen aus Platzgründen schwierig, sagte Verdi-Sprecher Jeremy Arndt dem rbb.

"Das hat zur Folge, dass nicht alle U-Bahn-Fahrzeuge so zur Verfügung stehen, wie es bräuchte, und Fahrten ausfallen." Arndt kritisierte zudem, dass die BVG-Führung ohne Absprache die Dienstpläne umgestellt habe, teilweise zum Nachteil der Beschäftigten. "Das hat für viel Unmut gesorgt", so Arndt. "Das wird mit Sicherheit den ein oder anderen bewegt haben, die BVG zu verlassen."

Sendung: rbb24 Inforadio, 16.10.2024, 21:30 Uhr

15 Kommentare

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  1. 15.

    Tja, big City
    Selber Schuld wenn man nicht Alstom nimmt. Stadler ist Aldi.
    Alstom wäre Mercedes gewesen

  2. 12.

    Na ja, was kann die BVG dafür, dass Fahrzeuge zu spät geliefert bekommen?

    Was kann die BVG dafür, dass ein Konkurrent gegen die Vergabe geklagt hatte und es dadurch zu Verzögerungen kam?

    Berlin und die BVG können jedoch etwas dafür, dass die neue U-Bahn-Werkstatt noch nicht durchgeplant und begonnen wurde.

    Ich finde es gut, dass die U-Bahn unter der CDU jetzt wieder ausgebaut wird. Ich finde nur die Verlängerung von Rudow zum BER unverhältnismäßig. Fliegen ist doch eh das neue Rauchen ;-)

  3. 11.

    Kann die BVG vielleicht mal in den Krisenmodus schalten? Wie unattraktiv soll der öffentliche Verkehr denn noch werden? Das, was hier von den Verantwortlichen berichtet wird, scheint mir nur wie Schulterzucken: Ist halt so, dauert halt.

  4. 10.

    Vielen Dank an die Berliner Senate der letzten Jahrzehnte ;-)

    Nur auf Radwege und E-Busse (teurer als Dieselbusse, die Differenzbetrag fehlt u.a. bei U-Bahn) zu setzen, war falsch.

    Das Rückrad der Stadt sind BVG und S-Bahn.

  5. 9.

    Die UBahn kommt auf fast allen Linien nicht mehr alle 5Minuten. Aber interessant, daß Menschen die offensichtlich keine Ahnung v. ÖPNV haben, hier Ihren Senf dazugeben. Dann beschäftigen Sie sich mal mit Ihren "anderen Sorgen" und unterlassen Ihre weltfremden Kommentare, die keinem weiterhelfen.

  6. 8.

    Ein 1h-Takt wäre schlimmer. Aber das verwöhnte Berliner Publikum kriegt ja schon Schnappatmung, wenn die U-Bahn "nur" alle 5 Minuten statt alle 4 Minuten kommt. Solche Sorgen hätt ich gern.

  7. 7.

    Der Artikel ist nur seeehr allgemein. Es fahren doch bereits neue U-Bahn-Züge. Reden wir hier über eine verzögerte Teilmenge, wenn ja wie viele von wie vielen? Gibt es hier verschiedene neue Baureihen?

  8. 6.

    U7 U-Lotto 20. 15. 3. 3 20 Minuten Kurz Züge Werktag 14 bis 15 Uhr Toll und das noch ein Jahr !?!

  9. 5.

    So, so, Ende des Jahrzehnts - also in fünf (!) Jahren soll eine neue U-Bahn-Werkstatt fertig sein.

    Wie weit sind denn da die (Vor-) Planungen?

    Lieber RBB: Mal recherchieren, wie es um die neue Straßenbahnwerkstatt in Adlershof steht - und wie lange an der schon herumgeplant wird.

    Wir sind leider nicht im Berlin der 1920er Jahre, wo ratzfatz aus-, um- und neugebaut wurde, bei U-Bahn, S-Bahn, Straßenbahn und Bus, sondern in einem Land, das mittlerweile an seiner Bürokratie und einem Wust gutgemeinter Regeln und Vorschriften erstickt.

  10. 4.

    Ach wie gern leb' ich doch in einer Stadt, in der niemand mehr irgendwas richtig kann oder macht ...kann sich wirkoich heutzutage kein Mensch mehr vorstellen, dass vor 100 Jahren die Welt nach Berlin schaute, weil hier alles so modern war, jetzt reicht's gerade noch für einen hämischen Blick in die Steinzeit, und das Gute ist, Du kannst hier wählen, wen Du willst, ist nämlich völlig egal, kann eh keiner was, Unfähigkeit und große Klappe sind in dieser Stadt doch seit Jahrzehnten Schlüsselqualifikation für Führungspositionen, und alle, die es besser können, haben längst resigniert und die Flucht ergriffen.

  11. 3.

    Kann man stattdessen nicht was in China kaufen? Funktioniert und geht schneller.

  12. 2.

    Etwas positives hat Herr Falck aus Hamburg mitgebracht, ohne Investitionen geht's nun einmal nicht. Aber bei dem Berliner Schuldenberg, mmh.

  13. 1.

    Ach frühstens in der zweiten Jahreshälfte 2025.
    Na dann ist es ja nur noch ein Jahr 10-15min Takt. Das geht ja dann.

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