Bauarbeiten - Berliner Hauptbahnhof für zwei Monate teilgesperrt

Mo 17.02.25 | 08:36 Uhr
  64
Symbolbild: Ein leerer Regionalzug verlässt am 29.01.2024 den Berliner Hauptbahnhof. (Quelle: Picture Alliance/Christoph Soeder)
Video: rbb24 Abendschau | 17.02.2025 | C. Gerling | Bild: Picture Alliance/Christoph Soeder

Zusätzliche Weichen, neue Signale und damit mehr Flexibilität und Kapazität: Der Berliner Hauptbahnhof soll fit gemacht werden für noch mehr Züge. Für die Bauarbeiten aber muss er nun erstmal zwei Monate teilgesperrt werden.

Am Berliner Hauptbahnhof müssen sich Reisende seit Montag wegen Bauarbeiten auf erhebliche Einschränkungen einstellen.

Teile der unteren Ebene des Hauptbahnhofs werden laut Bahn für gut zwei Monate (bis zum 22. April) gesperrt. Statt der acht unteren Gleise können wechselweise nur vier Gleise genutzt werden. Viele Regionalzüge werden dann umgeleitet oder halten nicht im Hauptbahnhof.

Neue Weichen und Signale

Vom 21. bis 24. März und während der Osterfeiertage vom 18. bis 22. April ist sogar eine Vollsperrung im Tiefbahnhof geplant. Die Fernverkehrszüge sollen an diesen Wochenenden an anderen Berliner Fernbahnhöfen halten.

Grund für die Sperrungen ist der Bau zusätzlicher Weichen und neuer Signale für das gewachsene Zugaufkommen im Hauptbahnhof. Die Bahn will mit den Umbaurarbeiten dadurch Verspätungen auf der Nord-Süd-Verbindung reduzieren.

Während der Baumaßnahme gibt es laut der Bahn-Mitteilung auch im Regionalverkehr Fahrplananpassungen bei den Linien RE 3, RE 5, RB 14 und RB 23 sowie beim Flughafen-Express FEX. Es kommt zu Umleitungen mit veränderten Halten. Die S-Bahn und der oberirdische Teil des Bahnhofs sollen nicht betroffen sein.

Folgende Linien im Regionalverkehr sind betroffen:

Der Flughafen-Express (FEX) fährt weiterhin halbstündlich - zwischen Berlin Lichtenberg und Flughafen BER, er hält zusätzlich in Schöneweide.

Die stündlichen Züge der Linie RB 14 werden ab Berlin-Spandau umgeleitet und fahren zusätzlich über Jungfernheide und Berlin-Gesundbrunnen nach Berlin-Lichtenberg - dort geht es weiter als FEX zum Flughafen BER.

Die Linie RE 5 endet von Norden kommend bereits in Berlin-Gesundbrunnen.

Aufgrund der Umleitungen im Regionalverkehr fahren die Züge der Linie RB 23 zweistündlich zwischen Potsdam-Griebnitzsee und Flughafen BER. Die stündliche Verbindung zwischen Golm und Potsdam-Griebnitzsee bleibt weiterhin bestehen.

Die Linien RE 3, RB 10 und RB 21 sind teilweise betroffen: So fallen einzelne Fahrten der RE 3 im Berufsverkehr zwischen Berlin-Gesundbrunnen und Berlin-Südkreuz aus; bei der Linie RB 21 kommt es zu einzelnen Ausfällen zwischen Berlin-Jungfernheide und Berlin-Gesundbrunnen; außerdem kommt es zu geringfügigen Fahrzeitänderungen bei den Linien RB 10 und RB 21.

Der RE8 Süd der ODEG fährt während der Bauarbeiten nur bis Südkreuz und endet dort.

Bahn will erhöhtes Fahrgastaufkommen besser bewältigen

Durch sechs zusätzliche Weichen sowie zwei neue Signale an den Gleisen sollen "Züge künftig schneller und flexibler an die Bahnsteige gelangen", heißt es in der Mitteilung. Die Bahn verspricht sich von den Bauarbeiten "schnelle Effekte auf Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit in der Nord-Süd-Verbindung".

Der bundeseigene Konzern argumentiert, dass der Verkehr am Hauptstadt-Hauptbahnhof seit seiner Eröffnung 2006 kontinuierlich zugenommen habe. Als Beispiel nennt er die stündliche Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Berlin und München. Die Reisenden bekämen das erhöhte Verkehrsaufkommen etwa zu spüren, wenn sich die Einfahrt in den Tiefbahnhof verzögere, weil die Gleise belegt seien.

Die neuen Weichen sollen dafür sorgen, dass Züge etwa bei einem besetzen Gleis aufs Nachbargleis wechseln können. Durch die neuen sogenannten "Zugdeckungssignale" sollen künftig zwei Züge hintereinander an einem Bahnsteig halten können. Dadurch können der Bahn zufolge mehr Züge abgefertigt und lange Züge bei Bedarf geteilt werden.

Karte: Bauarbeiten am Berliner Hauptbahnhof (Quelle: Deutsche Bahn/MapTiler/OpenStreetMap contributos)

Sendung: rbb24 Inforadio, 17.02.2025, 08:45 Uhr

Nächster Artikel

64 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 64.

    Decken und Wände sind meistens Stahlgrau, nicht so schön.

    Weiß wäre besser, heller, weniger künstliche Beleuchtung nötig.

    Die helle Leuchten auf Kniehöhe im Bahnhof Potsdamer Platz sind auch ausgesprochen unangenehm.

    Nicht clever!

  2. 63.

    Sie verwechseln die Decke im Tiefgeschoss mit dem Dach über den oberen Bahnsteigen. Aber auch da gilt: Lieber erstmal Reparatur statt Schönheitskorrektur.

  3. 62.

    Schön, dass man nun doch noch antworten kann :-)

    Tatsächlich finde ich die Ästhetik von Architektur, insbsondere bei Funktionsbauten, inzwischen zweitrangig. Denn ganz ehrlich, in einer Stadt wie Berlin ist das oft "Perlen vor die Säue". Wer, außer wenige Kenner, hat schon einen Blick dafür? (Zumal sich futuristische Architektur wie die des Bahnhofes sowieso nicht vieler Liebhaber erfreut). Sehen Sie sich mal um, wie es inzwischen im Bahnhof und dessen Umfeld aussieht. Wie die Menschen in (deutschen) Großstädten den öffentlichen Raum wertschätzen. Gar nicht. Und die DB hat auch nicht mehr das Geld, um es mehr als notdürftig sauber zu halten.

    Vor diesem Hintergrund finde ich, man sollte Kosten und Nutzen abwägen, und sich, statt um Schönheitsreparaturen, lieber um Funktionalität und Instandhaltung kümmern.

  4. 61.

    So wird das nichts mit der Verkehrswende!

  5. 60.

    Zur Urlaubszeit kann man aber leichter umplanen als an einem Tag, wo man zu seiner Arbeitsstelle muß. Daher finde ich die Entscheidung nachvollziehbar.

  6. 59.

    Von sich aus lernt es die Bahn nicht.Die Gewekschaft Transnet und ihre Partei (SPD )
    lernen es auch nicht,notfalls wird ihr Chef(Hansen)eben in den Bahnvorstand aufgenommen.
    Die "Bahn" sprich die staatliche DBAG ist nicht die einzige "Bahn" die in Deutschland Züge betreibt,aber sie bestimmt eben zu fast 100% über das Bahnnetz.Und sie darf Strecken vernachlässigen,stillegen zumindest Ausweichgleise ausbauen oder Bahnsteige verkürzen ,dass nicht mehr ausreichend lange Züge z.B.an die Ostsee fahren können,wenn sie ausnahmsweise tatsächlich dorthin fahren.Schienenersatzverkehr auf staatlichen finanzierten Straßen mit ausländischen Fahrern ist nunmal billiger
    Und dem Eigentümer,der Politik,ist das völlig egal.Die Mehrheit der Wähler will Verbrenner auf der Autobahn und Umweltschutz war einmal,außer beim Heizen von Wohnungen.
    Und Personal ist ja genügend vorhanden,wenn der Güterverkehr dank Verlagerung der Güter auf die Straße,100e Lokführer entlassen will.Sie könnten auch Reisezüge fahren.

  7. 58.

    Wie sollen die Gleise 9 und 10 die unteren S-Bahn Gleise werden?

  8. 57.

    Viele Osternreisende? Stimmt vielleicht, aber nicht zeitkritisch um fünf Uhr morgens wie am Arbeitstagen.

    Ich finde, generell sind die Bahnmitarbeiter die in Schichtdienst arbeiten zu bewundern, auch hier jwd ist Dienstschluss nach Mitternacht, andermal ist Dienstbeginn gegen vier Uhr. Viele arbeiten in Schichtdienst 24/7, etwa um Güterzüge nachts zu fahren sodass immer mehr Personenzüge tagsüber fahren können.

    Etwas anders als Büroarbeit, 9-17 Uhr.

  9. 56.

    Von den Baumaßnahmen im Hauptbahnhof ist der RE1 nicht betroffen, dafür wird die Linie am kommenden Wochenende zwischen Erkner und Fürstenwalde gesperrt - wegen Baumaßnahmen.

  10. 55.

    Zu Ostern sind bekanntlich mehr Reisende unterwegs, insbesondere bei schönem Wetter. Die Bahn lernt es einfach nicht.

  11. 54.

    .... in der Tat! Schon als der Hauptbahnhof feierlich eröffnet wurde, dachte ich mir: Alles gut, alles schön, aber langfristig zu klein. Das Konstruktionsbüro hat nach Vorgaben gearbeitet. Nur wer gab die Vorgaben? Hat man nur für die nächsten 5 Jahre gedacht? Jede spätere Änderung kostet Geld und Bauzeit! Bei der Planung alles schnell schnell rächt sich nun.

  12. 53.

    Der RE1 fährt oben, der kommt selten an einer Weiche da unten vorbei.

  13. 52.

    Der RE1 ist diesmal nicht betroffen?

  14. 51.

    Wäre rechtzeitig das Richtige getan worden, müsste es jetzt nicht wieder monatelange Verkehrseinschränkungen geben.

  15. 49.

    Der FEX fährt dann nicht zum Hauptbahnhof... Macht er doch schon jetzt oft nicht mehr. Die DB verkommt immer mehr zur Lachnummer.

  16. 48.

    Hätten wir wie zuvor mehrere belastbare Bahnhöfe, wäre das Alles nicht so schwerwiegend. Und nicht einen falsch geplanten Zentral-Bahnhof im Regierungsviertel (Kanzlerwunsch), der bis heute im Außenraum schlampig und notdürftig hergerichtet und nicht einmal auf RadfahrerInnen eingerichtet ist.

  17. 47.

    Man hätte den Bahnhof bereits bei Bau tatsächlich so leistungsfähig machen können,wie es jetzt geplant ist,man hat ja die Weichen sogar vorgesehen das fehlende Dach ist eingelagert,aber der vollständige Bahnhof ist Mehdorn und der Fifa anheimgefallen.
    Aber die Poitik ist komplett beratungsresistent,wie jetzt Stuttgart zeigt.Gegner von Stuttgart 21 wurden von der Polizei weggespritzt mit fatalen Folgen für einige Demonstranten und jetzt,hier schon vor der Eröffnung merkt man,dass es so nicht geht.
    Und die Planer des HBF Berlin haben ja die Weichen nicht deshalb geplant,weil man sie nicht damals schon gebraucht hätte,zumindest allerdings für einen
    zukunftsfähigen Bahnhof.

  18. 46.

    Dat is Bärlin. Die DB baut zusätzliche Weichen am Hauptbahnhof ein und schon geht das Gemecker los. "Hätte man dies nicht schon beim Bau machen können? Das komplette Dach fehlt auch noch. Wie komme ich jetzt nach Paris?....." Mensch Nachbarn, die Gleisanlagen werden angepasst, damit der Zugverkehr besser wird. Ist doch was Gutes.