Vorbild Paris -

Der Berliner Fahrradclub ADFC hält die Pariser Pläne, mehr Straßen für Autos zu sperren, für "mutig". Paris zeige, dass eine Großstadt nicht vom Autoverkehr beherrscht werden müsse, sagte ADFC-Sprecher Karl Grünberg der Deutschen Presse-Agentur.
"So einen Mut für eine lebenswerte Stadt und einen sicheren, entspannten Verkehr für alle wünschen wir uns auch in Berlin. Doch leider steht Berlin im Stau, der Ausbau des Radverkehrs wird auf ein Minimum zusammengestrichen, Fußgänger werden weiter gefährdet", so Grünberg. Berlin sei keine Fahrradstadt, könne aber schnell eine werden. Ein erster Schritt in diese Richtung seien Radwege an Hauptverkehrsstraßen.
Paris will hunderte Straßen für Autoverkehr sperren
Allerdings hängt der Berliner Senat seinem Ziel, mehr Radwege zu bauen als die Vorgängerregierung, weiter hinterher. Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) hatte im Februar angekündigt, dass in diesem Jahr 29 Projekte mit einer Gesamtlänge von 17,5 Kilometern gebaut werden sollen. Das wären knapp fünf Kilometer weniger neue Radwege als im vergangenen Jahr. Im Jahr 2022 waren unter der grünen Verkehrssenatorin Bettina Jarasch rund 26,5 Kilometer Radwege hinzugebaut worden.
In Paris sollen künftig hunderte Straßen für Autos gesperrt werden. Zwar votierten bei der Befragung am Sonntag 66 Prozent der Teilnehmer für den Vorschlag, allerdings beteiligten sich nur etwa vier Prozent der 1,4 Millionen Stimmberechtigten. Jetzt gehe es um die Umsetzung, sagte die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo. In Deutschland begrüßte auch der Fußgängerverein Fuß e.V. die Entscheidung.
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