PMO-Mittel - Berliner Techno-Club bekommt Geld aus sichergestelltem DDR-Vermögen

Di 25.03.25 | 15:09 Uhr
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Archivbild: Treptow-Köpenick: Partyvolk steht in einer Warteschlange vor dem Eingang von Techno-Club RSO in Schöneweide. (Quelle: imago images/dts)
Bild: imago images/dts

Der Tierpark Berlin, das Sportforum Hohenschönhausen und der Techno-Club RSO.Berlin in Schöneweide werden vom Berliner Senat mit mehr als einer halben Million Euro gefördert. Die 555.736 Euro sind Gelder aus dem ehemaligen Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der DDR, sogenannte PMO-Vermögen, wie die Senatskanzlei am Dienstag mitteilte.

Konkret gefördert werden demnach die Beschaffung neuer Kühlanlagen für die Futtermittelwirtschaft im Tierpark Berlin und die Anschaffung von Fahrzeugen für das Sportforum Hohenschönhausen. Der Club RSO.Berlin will mit dem Geld eine moderne Toilettenanlage errichten.

1,6 Milliarden Euro sichergestellt

Die Gelder stammen aus dem nach 1990 eingezogenen Vermögen von regimetreuen Parteien und Organisationen in der DDR. wie der SED, des Jugendverbandes FDJ und der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft. Wie die "Unabhängige Kommission zur Überprüfung des Vermögens der Parteien und Massenorganisationen der DDR" (UKVP) im Jahr 2006 bilanzierte, wurden ab Ende 1990 rund 1,6 Milliarden Euro Vermögen gesichert, um diese vor Veruntreuung zu schützen. Rund zwei Drittel des Geldes stammte von der SED. Es wurde danach unter treuhändische Verwaltung gestellt [bundestag.de].

Nach der Vereinbarung mit der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben fließen an Brandenburg 16,1 Prozent der Gelder, Berlin etwas mehr als 8 Prozent, an Mecklenburg-Vorpommern knapp 12 Prozent, an Sachsen knapp 30 Prozent, an Sachsen-Anhalt knapp 18 Prozent und an Thüringen 16,3 Prozent.

Die Mittel dürfen zweckgebunden zu 60 Prozent für investitionsfördernde Maßnahmen der öffentlichen Hand im Bereich wirtschaftliche Umstrukturierung und zu 40 Prozent für solche Maßnahmen im sozialen und kulturellen Bereich verwandt werden.

Sendung: rbb24, 25.03.2025, 16 Uhr

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23 Kommentare

  1. 23.

    "Gesamt Berlin liegt in Ostdeutschland. Was meinen Sie?" Mit dem heutigen Begriff Ostdeutschland ist nur die ehemalige SBZ gemeint, aus welcher der Besatzer (als einziger Besatzungszone) abgezogen ist.

  2. 22.

    Das Geld wäre im Bildungsbereich besser angelegt. Die "Spaßgesellschaft" sollte sich selbst finanzieren, die Szeneclubs bringen keinen Wert für die Zukunft.

  3. 19.
    Antwort auf [gottlieb] vom 25.03.2025 um 19:48

    Ich schiebe mal noch eine Frage dazu hinterher:
    Wie kommt man auf die Summe in EURO?
    Waren es dann 1990 ca. 3,2 Milliarden DM bzw. 1989 Faktor 1:10 DDR-Mark?
    Oder mein Denkfehler?

  4. 18.

    Die Frage ging mir auch durch den Kopf ...
    Bei dieser langen Zeit müssten ja 'ne Menge Zinsen aufgelaufen sein.
    Wäre wirklich interessant eine ,Hausnummer' zu erfahren.

  5. 17.

    Mich würde mehr interessieren wieviel Gewinn, sprich Zinsen, mit diesem Geld über die 35 Jahre erwirtschaftet wurde.

  6. 16.

    Weil es im Westteil was nicht gab? SED, FDJ, DSF usw.
    Ich glaube, es wurde im Einigungsvertrag so verhandelt, dass die Gelder im Osten bleiben.

  7. 14.

    Weil sie von dort kommen und da benötigt werden. Zumindest der Tierpark hat es verdient, gut unterstützt zu werden und andere Projekte dürfen evtl aus anderen Fördermitteln bedient werden.

  8. 11.

    Sie haben meinen Kommentar gründlich mißverstanden. Es ging um die Anteilsscheine von denen die Bürger der UdSSR nichts kaufen konnten. Um nichts anderes.

  9. 10.

    Warum fließen die Gelder 35 Jahre nach der Wende ausnahmslos in den Ostteil?

  10. 9.

    Haben sie mal DDR Produkte gekauft? Die waren haltbar und sind heute teilweise noch im Einsatz. Wie kommen sie darauf, dass wir nichts kaufen konnten?
    Wer keine Ahnung hat, darf das für sich behalten.
    Es gab auch gut bezahlte Berufe und Ware, die davon vezahlt wurde.
    Oder denken sie, alles aus den Katalogen im Westen, was aus der DDR kam, taugt nichts? Puppen aus Sonneberg, Kinderwagen aus Zwickau, Jeans aus Brandenburg und.v.m.

  11. 8.

    Ich stelle mir gerade vor wie Hunderte Rentner die Müllkippen durchwühlen...

    Altersarmut ist ein ernstes Problem und mit solchen dummen Übertreibungen erweisen sie diesen Menschen gerade einen Bärendienst.

  12. 6.

    Dafür ist Geld da doch für ganz arme Rentner nicht,die müssen Flaschen aus Müllkippen sammeln,damit am Ende des Monats noch etwas Essen auf dem Tisch stehen kann.Aber den Techno Club kann man unterstützen .Die Rentnergeneration iwird nur hofiert, wenn es um Wahlen geht und die warmen Sessel bestehen bleiben können, wegen der erreichten Stimmen.

  13. 5.

    Eines haben die heutigen Clubs mit den damaligen DDR-Discos gemeinsam. Man muß ewig draußen anstehen und wenn man drin ist, ist nichts los.

  14. 4.

    In der untergehenden UdSSR gab es tatsächlich sowas. Anteilsscheine. Die haben die notleidenden Russen dann wortwörtlich für einen Appel und ein Ei verscherbelt.

    Die DDR Bürger bekamen, wie gewollt, DM und konnten damit wirklich was kaufen.