100 Euro pro Kopf und Nacht - Anwohner sollen wegen A100-Brückenabriss Lärmentschädigung erhalten

Mi 09.04.25 | 19:10 Uhr
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Die gesperrte Ringbahnbrücke der A100. (Quelle: dpa/Sebastian Gollnow)
Video: rbb24 Abendschau | 10.04.2025 | Phil Beng | Bild: dpa/Sebastian Gollnow

Am Freitag startet der Abriss der Ringbahnbrücke an der A100 in Berlin. Für den dadurch entstehenden Lärm sollen Anwohner nun entschädigt werden. Pro Kopf und Nacht bietet die Autobahn GmbH 100 Euro.

Für die Belästigungen beim Abriss der Ringbahnbrücke sollen Anwohner in Berlin-Charlottenburg eine Entschädigung erhalten.

Die Arbeiten seien lärmintensiv und könnten auch am Wochenende und nachts stattfinden, teilte die Autobahn GmbH am Mittwoch in einem Schreiben an die Anwohner mit, das dem rbb vorliegt. Menschen in einem Teil der A100-zugewandten Seite der Dernburgstraße wurde demnach ein Angebot gemacht. Demnach werden pro Person und Nacht zwischen dem 10. und dem 17. April 100 Euro für eventuelle Hotelkosten gezahlt.

Achttägige Arbeiten starten am Freitag

"Uns geht es dabei in erster Linie um den Gesundheitsschutz für die Anwohner. Darum war es uns wichtig, ein unkompliziertes Verfahren zu wählen. Mal sehen, wie viele sich melden", hieß es von der Autobahn GmbH. Die Beträge würden auch gezahlt, wenn keine Übernachtungskosten anfallen. Sie seien aber auf den genannten Betrag pro Person gedeckelt.

An der Baustelle könnte der Baulärm laut Autobahngesellschaft bei den Anrainern mehr als 60 Dezibel erreichen - auch am Wochenende und nachts. Zur Einordnung: Bei 55 bis 65 db(A) kann es bereits schwierig sein, den Fernseher in der Wohnung zu verstehen, wie es in der Berliner Verwaltungsvorschrift zum Schutz gegen Baulärm heißt.

Die marode Ringbahnbrücke der A100 in Berlin wird ab Freitagmittag abgerissen. Die Arbeiten sollen voraussichtlich acht Tage dauern.

Sendung: rbb24 Abendschau, 09.04.2025, 19.30 Uhr

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100 Kommentare

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  1. 100.

    100 Eur pro Nacht sind zu wenig. Das reicht nicht für ein vernünftiges Hotelzimmer

  2. 99.

    Mein Opa wohnt da und ist schwerhörig. Den Rest schenke ich mir. über ihm lebt ein Heavy Metal Fan so um die 60. Unten im 1. Stock eine sehr nette Bibliothekarin.

  3. 98.

    Ich würde mich nicht wundern, wenn die großzügig entschädigten Laubenpieper auch in der Dernburgstraße wohnen. Das wäre dann wie ein 5er im Lotto.

    Wer in der Sophie-Charlotten-Straße wohnt dürfte bald ebenso mit Geld rechnen. Kassieren ab in eure Lauben am Spandauer Damm.

    Ich gönne es euch, ehrlich gemeint.

  4. 97.

    Wenn du schon mal Abrissarbeiten erlebt hast, sollte dir der Unterschied im Lärmpegel zum normalen Autoverkehr bewusst sein.Ansonsten erstmal aufmerksam den Artikel lesen und dir eine Vorstellung bilden, was Abrisslärm rund um die Uhr bedeutet. Oder einfach mal selbst ausprobieren.

  5. 96.

    Anscheinend sind Sie es, der hier Schnappatmung bekommt.
    Es liegt wohl daran, dass Sie zwar lesen können, aber das Gelesene intellektuelle nicht erfasst haben.
    Mir ist schon klar, dass ein Wiederaufbau, und wir leben in Berlin, wo auch gewisse Intressenvertreter, wie der BUND, die Empörte und Verhinderer, Gegner eines Wiederaufbaus, Bürgerinitiativen u.a., noch das Sagen, sich in die Länge zieht.
    Letztlich bleibt die Aussage, dass sich die Anreiner ob der Lärmbelästigung eine "Goldene Nase" verdienen können, egal wann und wie lange das dauert. Wie schon geschrieben, wir sind hier in Berlin
    Ich gönne denen das von Herzen.

  6. 94.

    Danke für den Hinweis, aber was heißt das letztlich - garantierter Krebs?
    Und wahrscheinlicher Tod in 30 Jahren im Alter von 110?
    Da kann ich auch anfangen zu Rauchen, zumal das auch Steuereinnahmen bringt.

  7. 93.

    100 € pro Person & Nacht ? Der werden ja Mieter mit 5 Kinder noch Millionäre .. jetzt erstmal 7 Tage
    Wenn ich mich recht erinnere sollte der Neubau auch 24/7 erfolgen. Bekommen die Mieter dann die vollen 2 Jahre , falls es in der Zeit zu schaffen ist auch die Zuwendung? Dachte an der Autobahn war es vorher auch laut als der Verkehr noch lief

  8. 92.

    Na, wie gut, dass Autofahrer keinen einzigen Cent Subvention für Deutschlandticket & Co bezahlen </Ironie aus>.

  9. 91.

    Danke! Volle Zustimmung. Tut sich nichts, wird gemeckert, tut sich was, wird auch gemeckert. Die einst berühmte Berliner Schnauze kann nur noch nörgeln und jammern.

  10. 90.

    „ Und was ist mit den Anwohnern, die seit Wochen Tag und vor allem Nachts den Verkehrslärm ertragen müssen.“
    Wie heißt es so treffend… der Anschiss lauert überall.
    Da sich der Verkehr nicht in Luft auflösen wird, es sei denn er verdunstet doch noch, und die LKW nicht da lang dürfen wo sie wollen werden sie es wohl aussitzen müssen… da hilft alles nix.

  11. 89.

    Der Verkehr löst sich nun mal nicht in Luft auf. Und zu manchen Tageszeiten staut es sich dann eben gewaltig. Auch wenn es inzwischen schon besser ist, als nach den ersten zwei Tagen, an denen der Verkehr umgeleitet wurde. Aber nur, weil die Autobahn stellenweise gesperrt bzw. stark eingeschränkt ist, wird die Strecke ja nicht weniger befahren. Und auf den ÖPNV auszuweichen geht ja leider auch schlecht. Siehe dazu die täglichen rbb-Berichte über gesperrte Strecken und Störungen.

  12. 88.

    Ihnen ist vielleicht noch kein Asbest beim Brückenbau untergekommen, Profis aber schon. Asbesthaltigen Hilfsbauteile wie Abstandhalter, Rohrhülsen für Gewindestäbe oder Schalungsanker wurden im gesamten Stahlbetonbau bis Anfang der 1990er eingesetzt.

  13. 87.

    Oh doch, es geht um Neid. Warum bekommen andere was und ich nicht? Ja, andere Träger zahlen vielleicht nicht für den verursachten Lärm der von ihnen beauftragten Baustellen. Statt zu fordern, dass alle entschädigt werden, wollen Sie, dass keiner etwas bekommt. Und erzählen Sie nichts von Steuergeldern. Die werden an ganz anderen Stellen verschwendet. Hier sind sie eher ein Garant dafür, dass die Arbeiten zügig vorangehen, damit man nicht zu lange zahlen muss.

  14. 86.

    Es geht um die aktuelle katastrophale Situation dort. Tamara beschwert sich zu Recht.

  15. 84.

    Punkt 1: mir ist noch nie untergekommen, das beim Autobahn-/Strassen-/Brückenbau jemals Asbest eingesetzt wurde.
    Punkt 2: in wievielen Westberliner Wohnungen sind bis heute noch die asbesthaltigen Bodenbeläge?
    Punkt 3: Steve McQueens Krebsleiden wurde auch dem Umgang mit asbesthaltigen Materialien während seiner Zeit bei den US Marines auf deren Schiffen 30 Jahre zuvor zugerechnet.

  16. 82.

    Ein Lärmkarte in Echtzeit habe ich im Netz nicht gefunden, nur eine Strategische Lärmkarte von 2022.

  17. 81.

    Richtig was Sie sagen- finde das ständige Gemecker auch darüber schlimm. Warum wartet man nicht ab bis der Abbau der Brücke zu Ende ist. Alle Beteiligten werden sicher das Beste tun. Da bin ich mir sicher. Also Optimismus !