Plagiatsverdacht - Uni Rostock prüft Doktorarbeit von Berliner Verkehrssenatorin

Mo 07.08.23 | 12:39 Uhr
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Archivbild:Manja Schreiner (CDU) am 30.05.2023.(Quelle:dpa/W.Kumm)
Audio: rbb24 Inforadio | 07.08.2023 | Sebastian Schöbel | Bild: dpa/W.Kumm

Seit dem Wochenende stehen Vorwürfe wegen angeblich unsauberer Zitate in der Doktorarbeit von Verkehrssenatorin Manja Schreiner im Raum. Die Uni Rostock prüft nun ihre Arbeit. Dies hatte Schreiner selber angestoßen.

Die Universität Rostock will die Doktorarbeit der Berliner Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) nach Plagiatsvorwürfen prüfen und dem Täuschungsvorwurf nachgehen. Das teilte die Hochschule am Montag mit. "Die Zuständigkeit zur Überprüfung der Promotion obliegt der Juristischen Fakultät", hieß es.

Die Senatsverwaltung für Verkehr, Umwelt und Klimaschutz teilte mit, die Universität sei am Montagmorgen per Mail um die Prüfung der Doktorarbeit gebeten worden. Sie sei an die Rektorin und den Dekan der Juristischen Fakultät geschickt worden.

Arbeit stammt aus dem Jahr 2007

Schreiner hatte dem rbb bereits am Sonntag mitgeteilt, dass sie ihre Doktorarbeit überprüfen lassen wolle. Zuvor hatte es Berichte über mutmaßliche Unregelmäßigkeiten in ihrer Doktorarbeit zum Thema "Arbeitnehmerberücksichtigung im Übernahmerecht" aus dem Jahr 2007 gegeben. Demzufolge haben Ehrenamtliche auf dem Portal "VroniPlag Wiki" die Arbeit analysiert und nach eigenen Angaben mehrere Dutzend Textstellen gefunden, die zu beanstanden seien.

Öffentlich geworden war der Fall laut "Bild am Sonntag" durch einen Fachartikel in der "Neuen Juristischen Wochenschrift". Dort hatte der Frankfurter Rechtsprofessor Roland Schimmel über sogenannte "Bauernopfer" in akademischen Arbeiten berichtet und in diesem Zuge Schreiners Arbeit als Beispiel genannt. Unter dem Begriff verstehen Plagiatsjäger unsauber markierte Textübernahmen aus anderen Arbeiten.

Sendung: rbb24 Inforadio, 07.08.23, 04:01 Uhr

94 Kommentare

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  1. 94.

    Wenn ich mich danach richten würde welcher Politiker von sich was behauptet, hätte ich viel zu tun.

    Sie bleiben leider nicht bei den Tatsachen und gehen auch nicht auf meine stichhaltigen Argumente ein. Zuständig für die Radwege sind die Bezirke, Ausnahmen sind Bundesstraßen.

    Ihnen geht es offensichtlich um anderes. Sie wollen überhaupt nicht diskutieren.

  2. 93.

    Haben Sie schon wieder vergessen, wer behauptet hatte, in Senat für die Verkehrswende zuständig zu sein? Dann hätte die Dame mit dem Termindruck auch eine Übersicht haben müssen, wofür die Bezirke Geld angefordert haben. "Schöne Bilder ersetzen keine gute Politik," weiß auch ein anderer prominenter Bayer.

  3. 92.

    Das ist schon deshalb eine bewußte falsche Behauptung weil die Radwege von den Bezirken beschlossen und eingerichtet wurden. Mit Stimmen ALLER im Bezirk vertretenen Parteien.

    Die angebliche "Überprüfung" war nichts anderes wie der Versuch der Autolobbyistin ihre ideologischen Vorstellungen durchzusetzen.

    Und weil das nicht gelang mußte Schreiner stückchenweise wieder zurückrudern. Inklusive einem hochnotpeinlichen Kommunikationsdesaster.

  4. 91.

    Das ist schon deshalb eine bewußte falsche Behauptung weil die Radwege von den Bezirken beschlossen und eingerichtet wurden. Mit Stimmen ALLER im Bezirk vertretenen Parteien.

    Die angebliche "Überprüfung" war nichts anderes wie der Versuch der Autolobbyistin ihre ideologischen Vorstellungen durchzusetzen.

    Und weil das nicht gelang mußte Schreiner stückchenweise wieder zurückrudern. Inklusive einem hochnotpeinlichen Kommunikationsdesaster.

  5. 90.

    Es sieht eher so aus als dass ihre Amtsvorgängerin mit Uhren polarisierenden Symbolpolitik ein Chaos hinterlassen hat.

  6. 89.

    Es war unheimlich schlau ein völliges Chaos anzurichten um dann stückchenweise wieder zurückzurudern?

    Und das Kommunikationsdesaster gehört zu Schreiners Plan?

  7. 88.

    Um das was ich geschrieben hatte. Aber vielleicht lesen sie meinen Kommentar der eine Antwort auf eine Frage war nochmals durch.

  8. 87.

    Manja Schreiner ist schlau. Sie verkörpert den Politiker der Fraktion Eigenverantwortung. Ich trete niemandem auf die Füße, ergo habe ich meine Ruhe. Möglicherweise hat sie sogar auf dier jetzigen Situation spekuliert und zockt wie ihre Vorgängerin bzgl. unsauberer Doktorarbeit.

  9. 86.

    "Es interessiert keinen, daher auch keine Überprüfung! "

    "Der Missbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen ist in Deutschland ein Vergehen gemäß § 132a StGB. Demnach ist es insbesondere strafbar, unbefugt inländische oder ausländische Amts- oder Dienstbezeichnungen, akademische Grade sowie bestimmte Berufsbezeichnungen zu führen."

  10. 85.

    "Wen interessiert das außer mir, wenn mein Haus- und mein Tierarzt plötzlich ihres Doktortitels verlustig gehen?"

    Genau, darum geht's.
    Es interessiert keinen, daher auch keine Überprüfung!
    Dies ist dann wohl der Unterschied zwischen "öffentlichen" und "uninteressanten" Doktoren.

  11. 84.

    "Wer redet denn vom Senatsposten?
    Das es sich um mind. 100 nicht kenntlich gemachte fremde Passagen handelt, ist bereits Fakt."

    Worum ging es Ihnen denn bei "Machtpositionen einnehmen und Weichen stellen" außer dem Senatsposten?
    Im Artikel ist die Rede von "mehrere Dutzend Textstellen" - bei Ihnen sind es mind. 100. Komisch!

  12. 83.

    "Genau dann, wenn diese Person ihre politische Arbeit gut macht, muss der Doktortitel herhalten und die Person muss evtl. gehen."

    Die politische Arbeit Schreiners ist überschaubar. Im Grunde hat sie ausschließlich Chaos produziert.

  13. 82.

    Die Sache mit der "Linie" ist ganz allein Ihr Gedanke. Ich habe keinen Bock auf "Dr." Giffey, "Dr." von und zu Guttenberg und auch bei Grünen oder Die Linke will ich keine Karrieristen in der Politik sehen, die in Wahrheit für kein eines politisch-sachlich- fachlichen Thema eine erkennbare Position und Leidenschaft hat. Genau diese Technokratinnen--Bürokraten-Karriersten- Mist produziert die vorliegende Politik über alle scheinbar differenten politischen Positionen hinweg.
    Leute denen nicht einmal peinlich ist, mit einer Promotion vor allem nach aussen zu beeindrucken, ohne in der Wissenschaft eine neue, interessante Sichtweise, Arbeit und Eigenleistung abzuliefern, sind für mich charakterlich ungeeignet. Das ist nur Image- und Marketingmist. Hohle Phrase. Ätzenend.

  14. 81.

    Es ist unglaublich, wie Sie sich da aus rein politischen Neigungen reinsteigern können! Es geht nicht darum, etwas weg zu diskutieren, das habe ich nie gesagt. Es geht um die Bewertung, wie gravierend die Fehler sind und ob sie mutwillig oder erkennbar fahrlässig gemacht wurden. Das entscheidet dann erst über die Belassung oder die Entziehung des Doktortitels.

  15. 80.

    Hier sollen die Quellenangaben vorhanden sein, aber es soll unsauber gearbeitet worden, da nicht die jeweilig übernommenen Texte nicht in vollen Längen markiert wurden.

  16. 79.

    Die Kommission entscheidet ob die Dissertation trotzdem noch den Ansprüchen einer Doktorarbeit genügt.
    Die Stellen als solches lassen sich nicht wegdiskutieren, dass sind Fakten.
    Der Unterschied zu 2007 sind leistungsfähige KI-Systeme mit denen man linguistische Muster matchen kann, auch wenn diese umformuliert wurden. Wenn die erstmal entlarvt sind, führt Mensch die Endkontrolle durch und verifiziert das Ergebnis. Ist längst geschehen.
    Giffey, Gutenberg und co. haben auch alles geleugnet.

  17. 78.

    Sie geben ja zu vielen Themen Kommentare ab. Das ist soweit in Ordnung. Sie tun aber immer so, als wären Sie der Einzige der die Fakten kennt und deshalb immer recht hat mit seiner Meinung. Die angeblich 100 nicht gekennzeichneten Stellen sind kein Faktum sondern nur eine noch nicht bewiesene aber kommunizierte Größe. Wenn das alles so eindeutig ist, warum hat die damalige Prüfungskommission das nicht gesehen. Der Doktortitel sagt auch nicht über die Senatorin-Eignung aus. Sie bekommt auch deswegen nicht mehr Gehalt. Und ob sie wegen des Titels den Senatorenposten bekommen hat wäre reine Spekulation. Jeder Mensch hat das Recht auf Unschuldsvermutung so lange bis ihm ein Schuld nachgewiesen wird.

  18. 77.

    Noch mal für Sie verständlich: Ob es wirklich 100 Passagen betrifft, wie Sie hier in den Raum stellen, wird die Prüfung ergeben. Bisher ist es eine Behauptung. Und meine Einschätzung wäre bei einem Linken- oder Grünen-Politiker in diesem Stadium nicht anders.

  19. 76.

    "Denkt mal darüber nach." Erledigt. Wenn jemand wahrscheinlich geschummelt hat und dann in ein politisches Amt kommt, darf man trotzdem darüber reden, dass die Person wahrscheinlich geschummelt hat. Das ist bei Cum-Ex-Olaf so und bei 800000-Tacken-Kai und das sollte bei allen anderen auch so sein.

  20. 75.

    Hallo, ich verstehe nicht, was das alles soll. Da kommt eine Person in ein politisches Amt. Diese Person passt nicht in die gewünschten "Linie", welche eigentlich gewünscht ist. Und schon kommen "Moralapostel" nach vorne und versuchen diese Person aus dem Amt zu treiben. Genau dann, wenn diese Person ihre politische Arbeit gut macht, muss der Doktortitel herhalten und die Person muss evtl. gehen. Das war schon 2011 so. Denkt mal darüber nach. LG

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