Geschäfte und Lokale geschlossen - Ruhiger Freitagabend in Berlin-Neukölln durch "Generalstreik"

Sa 21.10.23 | 15:36 Uhr
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Berlin-Neukölln, Sonnenallee / Ecke Weichselstraße (Quelle: rbb/Bruno Dietel)
Video: rbb24 | 20.10.2023 | Thomas Rostek | Bild: rbb/Bruno Dietel

Nach Gewaltausbrüchen pro-palästinensischen Protesten unter der Woche blieb es am Freitagabend bis in die Nacht hinein ruhig - auf der Neuköllner Sonnenallee zudem viele Geschäfte aus Protest geschlossen.

Nach mehreren Abenden mit pro-palästinensischen Ansammlungen und Gewaltausbrüchen ist es am Freitagabend in Berlin-Neukölln überwiegend ruhig geblieben. Die Polizei war vor Ort, die Lage sei übersichtlich gewesen, sagte ein Polizeisprecher dem rbb. Laut Pressemitteilung der Polizei vom Samstag waren in der Nacht etwa 850 Beamte im Einsatz.

Nach Beobachtungen eines rbb-Reporters waren vereinzelt Mannschaftswagen der Polizei in der Sonnenallee. Lichtmasten wie etwa am Donnerstag wurden nicht aufgestellt. Angesichts des nasskalten Wetters seien nur wenige Menschen unterwegs gewesen.

Aufruf zum Geschäftestreik in der Sonnenallee (Quelle: rbb/Bruno Dietel)
Bild: rbb/Bruno Dietel

Stinkende Flüssigkeit vor Imbissen ausgeschüttet

Entlang der Sonnenallee kam es vereinzelt zu Zusammenkünften von Personengruppen, so die Polizei. Zudem wurden Fyler verteilt, die Gewerbetreibende aufforderten, ihre Geschäfte zum Zeichen des Protests geschlossen zu lassen. Rund 80 Prozent der Lokalitäten blieben in Folge dessen geschlossen, so die Polizei. Auch nach Beobachtungen eines rbb-Reporters war ein Großteil der Geschäfte, Bäckereien und Lokale geschlossen. An einigen Scheiben hingen Zettel mit der Überschrift "Generalstreik" in deutscher, englischer und arabischer Sprache.

Vor einem geöffneten arabischen Imbiss in der Weichselstraße sowie vor einem Restaurant in der Reuterstraße haben nach Beobachtungen des rbb-Reporters Unbekannte eine unangenehm riechende Flüssigkeit ausgeschüttet. Beide Lokale waren nicht dem Aufruf pro-palästinensischer Organisationen gefolgt, als Zeichen der Solidarität mit Palästina geschlossen zu bleiben.

Verbotene Versammlungen auch am Wochenende

Nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober war es in dieser Woche mehrfach zu pro-palästinensischen Ansammlungen und Gewaltausbrüchen in Berlin gekommen, einen Schwerpunkt bildete der Stadtteil Neukölln. Am Mittwoch ging die Polizei wegen des Verbots solcher Demonstrationen strikt gegen protestierende Menschen auf der Sonnenallee vor und nahm dabei nach eigenen Angaben 194 Menschen vorläufig fest. Bereits in der Nacht zu Freitag blieb es dagegen ruhiger.

Auch für Samstag und Sonntag sind derweil mehrere pro-palästinensische Veranstaltungen unter anderem am Alexanderplatz und Brandenburger Tor laut Polizei untersagt worden. Es würde demnach die unmittelbare Gefahr bestehen, dass es bei der Versammlung zu "volksverhetzenden, antisemitischen Ausrufen, Gewaltverherrlichungen, dem Vermitteln von Gewaltbereischaft und dadurch zu Einschüchterungen sowie Gewalttätigkeiten" kommen könnte.

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Sendung: rbb24 Abendschau, 20.10.2023, 19:30 Uhr

37 Kommentare

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  1. 37.

    Das auf arabischer Seite auch unschuldige sterben ist bedauerlich. Aber die Gewalt ging eindeutig von der Hamas aus. Die Terroristen haben 1300 Menschen auf bestialische Weise umgebracht. Aber das scheint es in Ihrer Welt nicht zugeben. Soll Israel deshalb auf die Vernichtung der Hamas verzichten und die 1300 Toten Israelis auf sich beruhen lassen?
    Israel verteidigt sich lediglich gegen Terroristen die die Juden, wie die schlimmen Sprüche auch in Berlin gebrüllt werden, ins Meer treiben. Statt wie damals mit Gas sollen diesmal die Juden ertränkt werden.

  2. 36.

    Ja, leider stimmt das! Davor war es seit dem 1. WK britisches Kolonialgebiet. Leider gibt es auch keinerlei kritischen Faktenscheck zu Benjamin Fredmann seinen Aussagen!
    Gleichzeitig stimmt es auch, dass eine jüdische Nation Lebensversicherung jüdischer Menschen ist! Die Alternative ist: No Outing! Die Antwort liegt damit nur in der Religion "rabbinische Judentum" selbst. In jedem Religionsunterricht lernt man, dass ein Austritt nicht möglich ist und sämtliche Nachfahren einer Mutter automatisch auch jüdisch sind. Das Judentum ist selbst an die Abstammung der Menschen interessiert und listet diese.
    Sinti, Roma, Schwule und andere haben keinen Schutzstaat bekommen, stattdessen wollen rechtsreligiöse israelische Parteien LGBT ausgrenzen. Sollte dieses Kommentar nicht veröffentlicht werden, geht es den Medien nicht um den SCHUTZ von Menschen, die in eine jüdische Abstammung eingeteilt werden, sondern um das rabbinische Judentum selbst. Ich sag nur, nie wieder!

  3. 35.

    pS: Generalstreik? Naja, jeder Streik fängt mal klein an.

  4. 34.

    Vielen Dank für Ihren Beitrag. Was hier an skurrilen anderen Meinungen kursiert ist für mich unerträglich.

  5. 33.

    Vor langer Zeit gab es einen Fernsehbericht über den amerikanischen Sonder-Gesandten Richard Holbrooke. Der war einem Helikopter über die besetzten Gebiete geflogen, und war nicht darüber schockiert, dass Israel Land weg genommen hat, sondern wieviel. Aus der Vogelperspektive muss das schon sehr eindrucksvoll gewesen sein.

  6. 32.

    In diesem Zusammenhang finde ich das Motto der großen Sonntagsdemo "Aufstehen gegen Terror, Hass und Antisemitismus - in Solidarität und Mitgefühl mit Israel" leider nicht besonders klug gewählt.

    "... - in Solidarität und Mitgefühl" ohne Israel explizit zu nennen, würde alle solidarischen/mitfühlenden Menschen mitnehmen.

    M.E. führen auch die undifferenzierte Meldung zur Spaltung/Ausgrenzung ...
    ALLE Palästinenser sind keine Hamas-Anhänger und leiden fürchterlich unter diesen Terroristen!

  7. 31.

    4385 Tote in Gaza. Darunter seien 1756 Kinder und 967 Frauen. Was macht das mit den Angehörigen dort und in Deutschland? Politik und Medien versagen komplett.

  8. 29.

    Es widerspricht @Holger, indem er behauptet, dass diejenigen über eine doppelte Staatsbürgerschaft verfügen, was in Anbetracht der elterlichen Wurzeln oder des Status als Flüchtling wohl auch stimmen dürfte.

  9. 28.

    Leider geschieht diese Distanzierung quasi überhaupt nicht.
    Macht Sie das nicht nachdenklich?

  10. 27.

    Was wollen Sie damit zum Ausdruck bringen, interessiert mich wirklich brennend,-bitte Antwort.

  11. 26.

    Ich kenne als Sozialarbeiter viele arab. Mitbürger. KEINER hat eine deutsche Staatsbürgerschaft alleine.

  12. 25.

    Es ist nicht Aufgabe "der Palistinänser" sich von Straftaetern zu distanzieren, genausowenig wie es Aufgabe z.B. ist von demokratischen Urdeutschen ist sich von der AfD zu distanzieren. Wenn eine solche Distanzierung aus eigenem Antrieb geschieht,-Schön !. Es gibt aber keine diesbezügliche Pflicht- alles andere wäre eine Art von moderner Sippenhaft.

  13. 24.

    Eine Kollegin berichtete am Mittwoch auf dem Weg vom Büro nach Hause am Herrmannplatz vor der U-Bahnstation von einem Polizisten geschubst worden zu sein. Für uns heisst das, im Zweifel lieber einen Bogen um die Polizei zu machen, oder zur U-Bahn am Südstern zu laufen. Dort war es ruhig.

  14. 23.

    Gut bewertet. Genauso sehe ich das auch. Möge der gewalttätig gewollte Krawall endlich enden.

  15. 22.

    Eine meiner palästinensischen Schülerinnen erzählte mir, dass deren Mutter sie und ihre 6 Geschwister im Vier-Augen-Gespräch nachdrücklich ermahnt und aufgefordert habe, sich nicht an den Strassenaufläufen und -Barrikaden zu beteiligen. Das Mädchen meinte, so ernsthaft und eindringlich habe sie ihre Mutter noch nie erlebt.
    Die kollabierenden Jungs und hysterischen Mädchen auf der Sonnenallee sind laut und auffällig, aber nicht die Mehrheit der palästinensischen Berliner/innen. Helfen statt Hetzen ist das Credo der Mehrheit, nur eben nicht laut und brachial.

  16. 21.

    Das übliche Gerede von Tätern als Opfer. Wer die Hamas verherrlicht, Morde öffentlich feiert, Barrikaden errichtet und anzündet, ist kein Opfer sondern krimineller Täter.
    Ich wünsche der Polizei die Kraft, diese nicht einfache Situation zu bewältigen.

  17. 20.

    "die arab. Mitbewohnern" und "des Gastlandes"
    Könnten Sie sich vorstellen, das nicht wenige davon hier geboren sind und Deutsche Staatsbürger sind?
    Und somit keine "Gäste"?

  18. 19.

    "...seit fast zwei Wochen von der Polizei besetzt. Seit dem ersten Tag provozieren die im Kiez rum, Kinder werden verhaftet, Ladenbesitzer schikaniert,..."

    Also ich wohne auch in der Gegend, und ich habe keine "provozierende Polizei" und "verhaftete Kinder" gesehen. Die Polizei greift erst ein, wenn sie durch trotzige Jugendliche, die Steine, Flaschen und Böller werfen, angegriffen oder anders provoziert werden. Und dabei sind u.a. auch viele Polizisten verletzt worden. Und das Ganze trotz Demo-Verbot.

  19. 18.

    Er hatte was anderes geschrieben. "Es kann auf Dauer keine Polizeiaufgabe sein die arabischen Mitbürger zu disziplinieren." Diese Aufgabe obliegt den arabischen Organisationen, was ich genauso sehe.

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