Beschluss der Stadtverordneten - Asylbewerber sollen in Brandenburg an der Havel gemeinnützig arbeiten

Do 26.09.24 | 16:42 Uhr
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Symbolbild: Asylbewerber beim Aufstellen von Tischen vor einer Großveranstaltung. (Quelle: dpa/Bianchi)
dpa/Bianchi
Audio: Antenne Brandenburg | 26.09.2024 | Jean Schaffer CDU | Bild: dpa/Bianchi

Asylbewerberinnen und -bewerber in Brandenburg an der Havel sollen zu einfachen Tätigkeiten verpflichtet werden können. Das wurde am Mittwochabend in der Stadtverordnetenversammlung beschlossen.

Demnach sollen Schutzsuchende, die noch keine Aufenthalts- und keine Arbeitsgenehmigung haben, bei gemeinnützigen und kommunalen Trägern in der Stadt arbeiten.

Pflege von Grünanlagen, Winterdienst und Reinigungsaufgaben

Der Vorschlag kam von der CDU-Fraktion. Es gehe um leichte Hilfsarbeiten, sagte ihr stellvertretende Fraktionsvorsitzende Jean Schaffer dem rbb auf Nachfrage - beispielsweise um die Pflege von Grünanlagen, Winterdienst und Reinigungsaufgaben. Laut Gesetz ist eine Aufwandsentschädigung von 80 Cent je Stunde vorgesehen.

In Flüchtlingsheimen in Brandenburg an der Havel leben derzeit nach jüngsten Angaben der Stadt 112 Personen, die zu solchen gemeinnützigen Arbeiten herangezogen werden könnten.

Die Stadt Brandenburg an der Havel ist nicht die erste Kommune im Land, die diese Möglichkeit nutzt. In ganz Brandenburg setzen bereits mehrere Kommunen darauf, Geflüchtete arbeiten zu lassen - darunter die Landkreise Oberspreewald-Lausitz, Elbe-Elster, Oder-Spree, Spree-Neiße und die Stadt Potsdam. Das teilte auf eine Anfrage der Pressesprecher des Ministeriums für Soziales und Integration Gabriel Hesse dem rbb mit.

Sendung: Antenne Brandenburg, 26.9.2024, 5 Uhr

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10 Kommentare

  1. 9.

    Na dann müssten die Jobcenter aber auch mal alle (deutschen) Arbeitslosen zu sowas zwingen dürfen. Bei Flüs geht's zwar auch um Integration und vor allem, dass diese eben nicht 24/7 in ihrer Unterkunft sitzen und auf den Titel warten. Aber in der Summe beziehen all diese Gruppen Steuergelder, ob nun kommunal oder Bundesmittel.

  2. 8.

    Furchtbar ist Ihr Zwangsarbeit- Kommentar ! Der Steuerzahler hat ein Recht darauf, das wenigstens ein Teil der von ihm einseitig erbrachten Leistungen zurück gezahlt bzw. ersetzt werden. Wenn es alle IT-Ingenieure usw. wären, gäbe es diese Probleme erst gar nicht. So bleibt es eben bei Hilfsarbeiten, die auch keine Sprach- oder sonstigen Kenntnisse erfordern. Wo ist das Problem ?

  3. 7.

    Das sollte in Berlin Tegel auch so sein das die Anlage selber gereinigt und in Ordnung gehalten wird von den Bewohnern dort. Da fängt die Integration schon an.

  4. 6.

    Hier wird vor der Flüchtlingsunterkunft ein Winterdienst beauftragt zu fegen. Warum ist das "Zwangsarbeit", wenn man die Bewohner das machen lässt? Beim Laub harken genau das Gleiche ...

  5. 5.

    Finde ich gut, das ist eine angemessene Gegenleistung.

  6. 4.

    Das klingt doch absolut nach Zwangsarbeit! Furchtbar.
    Ein ehrliches Arbeitsangebot zu Minijob-Konditionen oder eben ein Angebot zu ehrenamtlicher Arbeit in kommunalen Strukturen wäre Anständig, aber das ist arrogantes Ausnutzen von persönlichen Notlagen.

  7. 3.

    Wiedereinführung des 1 Euro Jobs.

    Interessant wäre zu wissen, wie das Versicherungstechnisch läuft.
    Gartenarbeiten, Winterdienst und Reinigung haben durchaus eine höhere Verletzungsgefahr, als zb Verwaltungstechnik.

  8. 2.

    eigentlich gute Idee und alle haben etwas davon. Sollte auch bei Langzeit Arbeitslosen die nicht aus dem Flüchtlingsheim kommen klappen oder?

  9. 1.

    Wie wäre es, wenn man einfach mal eine Arbeitserlaubnis erteilt so dass die Menschen auch überhaupt die Möglichkeit haben, aus eigener Kraft ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, anstatt sie zu unterbezahlter Zwangsarbeit zu drängen.

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