500 Millionen Euro - Brandenburg schöpft Bundesmittel für Studierenden-Wohnheime nicht aus

So 13.10.24 | 08:06 Uhr
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Die neuen Studenten für das "Lehramt Primarstufe" an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) sitzen am 09.10.2023 zur Begrüßung in einem Hörsaal. (Quelle: dpa-Bildfunk/Patrick Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 13.10.2024 | Ronald Schleif | Bild: dpa-Bildfunk/Patrick Pleul

Günstiger Wohnraum für Studierende und Azubis in Brandenburg kann mit extra Bundesmitteln in Höhe von 500 Millionen Euro gefördert werden - doch das Land schöpft die Summe nicht aus. Wohnraum für junge Menschen bleibt damit knapp.

Das Land Brandenburg hat im vergangenen Jahr nicht alle Mittel aus dem neuen 500-Millionen-Euro-Sonderprogramm "Junges Wohnen" des Bundes genutzt. Dies geht aus einer Anfrage des rbb an das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg hervor.

Ziel des vom Bundesbauministerium aufgelegten Programmes ist die Förderung von Wohnheimplätzen für Studierende und Auszubildende. "2023 lagen nur wenige bewilligungsreife Anträge vor, so dass lediglich ein Teil der für das Junge Wohnen zur Verfügung stehenden Mittel zugesagt werden konnte", so ein Sprecher des Ministeriums.

Man gehe aber davon aus, "dass die für das Junge Wohnen 2024 veranschlagten Fördermittel fast vollständig bewilligt werden können".

Zu wenig Wohnraum für Studierende und Azubis in Brandenburg

Den selbst gesteckten Zielen für Wohnraum von Studierenden hinkt das Land hinterher. Im Koalitionsvertrag hatte die alte Landesregierung aus SPD, CDU und Grünen 2019 festgeschrieben, sie strebe "an jedem Hochschulstandort eine Versorgungsquote von 20 Prozent an".

In Westbrandenburg sei das nicht der Fall, sagte der Geschäftsführer des Studierendenwerks Westbrandenburg, Peter Heiß, dem rbb. "Da sind wir meilenweit von entfernt. Wir haben als Studierendenwerk elf Prozent Versorgungsquote. In Potsdam sind es zehn Prozent. Und das reicht bei Weitem nicht aus."

Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur erklärte, Brandenburg stehe bei der Versorgung mit sozial gefördertem Wohnraum für Studierende "im bundesweiten Vergleich gut da". Die Quote liege landesweit "bei knapp 16 Prozent - bundesweit sind es neun Prozent", so das Ministerium.

"Aber wir wissen, dass das angesichts des angespannten Mietmarkts in Potsdam nicht ausreicht." Derzeit würden drei neue Wohnheime in Potsdam und Golm gebaut bzw. geplant.

Protest gegen Wohnraummangel in Potsdam ab 18. Oktober geplant

Vom 18. bis 20. Oktober ruft die studentische Initiative "Campus-Camping" in Potsdam zu einem Mietenprotestcamp auf dem Alten Markt auf. Sie fordert von der Landesregierung "einen konkreten Plan, wie der Neubau sowie die Renovierung von Wohnungen des Studierendenwerks beschleunigt werden kann."

Sendung: Brandenburg Aktuell, 13.10.2024, 19:30 Uhr

23 Kommentare

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  1. 23.

    Warum sollte der Opa seinen Kindern, die er liebt, dessen Erbe schmälern? Die Enkel sind später erst dran und haben sich in Geduld zu üben, bis sie eigentlich dran sind...

  2. 22.

    Das ist doch immer dasselbe Problem. Sagt mir Opa, hey, ich geb Dir 25.000 für den Kauf einer Wohnung dazu. Eigenmittel wären aber 50.000 und ich hab gerade mal 10.000. Da nutzen mit Opas 25.000 nichts. Und die Bank sagt. Kredit erst, wenn genug Eigenmittel da sind. Aber vielleicht wenn der Papa noch als Bürge …. nee, sag ich, Papa zahlt selber noch Kredit ab. Opa sagt am Ende, hey, der Kleine wollte meine 25.000 nicht, mach ich was anderes damit.

  3. 21.

    Das Geld braucht man für andere Unterkünfte. Darum gewinnt leider auch eine AfD. Die Prioritäten setzt unsere Außen- und Innenpolitik

  4. 20.

    Wie sieht denn die Situation in Berlin aus? Hat Berlin die Mittel des Sonderprogramm "Junges Wohnen" 2023 vollständig ausgeschöpft? In welche Vorhaben gingen die Mittel?

  5. 19.

    Genau das ist das Problem. Der Bund hat die 500 Millionen und er hat das Geld im Haushalt verplant. Die ganze Politik hilft den Studierenden nicht. Wohnungsmangel ist die Folge, nicht nur für Studierende, sondern auch für Familien, die Wohnungen brauchen und keine finden, weil vorhandene als Studenten- WG genutzt werden.
    Selbst wenn die Baukosten für neue Studentenwohnheime bei 4000 €/m² liegen, können mit 500 Mio. unter der Voraussetzung, das Geld zweckgebunden für Studentenwohnheime zu verwenden, etwa 4000 kleine Appartements a ca.30 m² gebaut werden. So einfach kann das sein, wenn die Bürokratie nicht wäre. Mit Bürokratie haben wir gar nichts.
    Diese Bürokratie mit den Flrdermitteln unter der Maßgabe >wenn-dann< zieht sich durch alle Bereiche der Infrastruktur und sorgt dafür, dass alles bleibt, wie es ist. Ham wa schon imma so jemacht.

  6. 18.

    „Warum werden solche Berichte eigentlich erst 3 Wo. nach der Wahl veröffentlicht? “
    Das ist nicht nur in diesem Fall hier so beobachtet. Es scheint auch so, wenn die Wirtschaftsleistung schrumpft. Es scheint auch so bei Arbeitsplatzabbau, also Firmen dem Standort den Rücken kehren. Es scheint auch so bei nicht getätigten Imvests in Brandenburg, trotz Ankündigungen mehrer Artikel hier vor der Wahl (Batterie Hersteller). Es ist auch so bei den Vergleichsranlings in den wichtigen (!) Bereichen. Es ist auch so bei der Auswahl der Kommentare die veröffentlicht werden....? So meine Wahrnehmung.

  7. 17.

    Um Bundesmittel zu erhalten, muss man zunächst einmal Landesmittel zur Verfügung stellen.
    Es sollte aber für jeden Demokraten einsichtig sein, dass die Landesmittel zuerst genutzt werden müssen, um Wohnraum für schutzbedürftige Flüchtlinge zu schaffen.
    Stichwort Menschenwürde!

  8. 16.

    Zunächst mal bin ich bei Ihnen: Universitäten, Fachhochschulen gerne in Fläche, Land Kreisstadt. Denn tatsächlich ist dies Infrastruktur die kollateral positive Effekte auf weitere Infrastruktur und Attraktivität hat.
    Kurze Wege zur Bildungseinrichtung sind dann aber gerade ein Standortvorteil, den man nicht wieder zunichte machen sollte. Zumal die Wege in die grösseren Zentren länger werden.
    Entgegen manchem Klischee, sind Studierende sehr häufig -sozial-ökonmisch qua Herkunft ungleich- parallel darauf angewiesen Lebensunterhalt UND Studium zu finanzieren. Wie sieht es also mit Studierendenjobs in der Fläche aus? Müssen sie vielleicht schon deshalb weitere Wege auf sich nehmen?
    Zusammenhängend-kollaterales, nicht klischeehaft-negatives, nicht denunzierend-zumutendes Denken, Planen, Handeln ist das Gebot der Stunde.
    Und: WIR brauchen die Ressource höhere Bildung. DAS ist Interesse des Gemeinwesens. Nicht die "Erziehung" angeblich faul-bequemer Studierender.

  9. 15.

    Nun muss man schon davon ausgehen, dass Studierende nicht nur aus Wittenberge kommen, sondern auch aus Cumlosen, Lenzen, Karstädt, Geestgottberg, Quitzöbel, Plattenburg, Ledge, Weisen, Gumtow, Breese oder Bentwisch.


    Was ist mit jenen?

  10. 13.

    Einseitig trifft es gut, einseitig ist es, die Situation der anderen zu relativieren. Alles nicht so schlimm, fahrt mit dem Zug von Berlin nach Leipzig, in 3 Stunden seid ihr da. Vielleicht wohnt ihr auf dem Land, 40 min vom nächsten kleinen Bahnhof entfernt, wenn ihr da den Anschluss verpasst, lauft einfach die paar Kilometer, vielleicht schafft ihr es bis zum Sonnenaufgang.

  11. 12.

    Sie meinen also, Studierende hätten nicht auch nachmittags oder abends Verpflichtungen, die sich nur bei Anwesenheit vor Ort zu realisieren sind? Also, ich kann nur für mich sprechen, aber ein Studium bezieht sich nicht nur auf Vorlesungen, sondern auch auf andere Veranstaltungen, die Anwesenheit voraussetzen, abends und nachmittags.

    Außerdem ist es ein Mindestanspruch, dort, wo der Lebensmittelpunkt liegt, auch leben zu können, zu erschwinglichen Preisen. Aber auch vor 20 Jahren war das Studentenwohnheim unerreichbar, Warteliste lang und bestimmte Gruppen wurden bevorzugt. Ich kann mir gut vorstellen, wie schwierig es ist, wenn man aus armen Familien stammt, überhaupt eine Wohnung zu ergattern, die man sich leisten kann. War damals schon schwer.




  12. 11.

    Mal intensiv nachdenken! "Radfahrer" hat einfach Recht.

    Was stand im Koalitionsvertrag???

  13. 10.

    Mal überlegen, sehr viel." Radfahrer" spricht aus was Wahrheit ist.

    Was stand im Koalitionsvertrag???

  14. 9.

    Nicht jeder Campus liegt am Hauptbahnhof. Die Studenten müssen z. B. in Berlin ggf. nach Adlershof, Dahlem usw. Da kommen auf die 2 Stunden Fahrtzeit mit dem Zug nochmal locker 1 Stunde ÖPNV Berlin dazu. Sind in Summe 6 Stunden (mindestens, denn auch in Wittenberge werden nicht alle unmittelbar am Bahnhof wohnen).

  15. 8.

    Fördermittel kann man nicht einfach abrufen, es sind Eigenmittel nötig. Die Aussage, Fördermittel wären verfallen, kommt immer wieder. Um es mal ins Private zu übertragen, wenn mir der Staat zur Wärmepumpe so und so viel zuschiessen würde, ich aber kein eigenes Geld habe, dann verfällt der Zuschuss quasi.

  16. 7.

    Leider fehlt im RBB Bericht die Zahl, wieviel bei Ausschöpfung der 500 Millionen für Junges Wohnen denn insgesamt zu finanzieren gewesen wären. Denn da scheint der Haase im Pfeffer zu liegen. Für umfangreiche Wohnungsneubau-Programme fehlt das Geld. Das heißt, es fehlt eigentlich nicht, denn die Steuern sprudeln in die Staats-Kassen. Es wird nur anderweitig verwendet.

  17. 6.

    Nun ist es aber so, dass das Land auch Eigenmittel zur Verfügung stellen muss um die Bundesmittel zu erhalten.

    Sind diese Eigenmittel nicht vorhanden, zahlt der Bund auch keine Bundesmittel.

  18. 5.

    In Wittenberge wohnen und dann?

    Mit der Bahn nach Hamburg, Rostock Potsdam, Berlin?
    Da muss man aber viel Leidensfähigkeit mitbringen.

  19. 4.

    Na was wohl?
    Wenn das Ziel des Koalitionsvertrages von 2019 nicht erreicht wurde ist das nicht gerade als Erfolg der Regierung zu werten, wie u.a. auch das Bildungssystem seit 34 Jahren !
    Solche Themen werden dann vor Wahlen nicht oder kaum erwähnt.

  20. 2.

    Weil es wieder nur eine Einseitige Betrachtung ist.
    Muss man direkt am denn direkt am Hochschulstandort wohnen. Sind nicht auch in BB Fahrzeiten von ca. 2 Stunden für Studenten möglich. In Städten, wie z.B Wittenberge werden komplette Wohngebiete abgerissen, da die Einwohnerzahl sinkt. Wir haben Versorgungsengpässe bei Ärzten und anderen in BB, weil es sich auf Grund der Bevölkerungszahl in manchen Dörfern und Städten nicht mehr rentiert. Also warum zentralisiert man Studenten, anstatt durch Verteilung wieder die Marktwirtschaft in den Regionen anzukurbeln und die Ansiedlung von kleinen Firmen und Geschäften lukrativ zu machen.

  21. 1.

    Warum werden solche Berichte eigentlich erst 3 Wo. nach der Wahl veröffentlicht?
    Das Problem muss doch schon länger bekannt sein.

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