Niederlage bei Landtagswahl - Brandenburger Grünen-Landesvorstand kündigt Rückzug an

Mi 06.11.24 | 09:30 Uhr
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Alexandra Pichl (l), (Bündnis 90/ Die Grünen) und Hanna Große Holtrup, (Bündnis 90/ Die Grünen) (Quelle: dpa/Frank Hammerschmidt)
Audio: rbb24 Inforadio | 06.11.2024 | Amelie Ernst | Bild: dpa/Frank Hammerschmidt

Nach dem schlechten Ergebnis bei der Landtagswahl hat der Brandenburger Landesvorstand der Grünen seinen Rückzug angekündigt. Hanna Große Holtrup und Alexandra Pichl wollen ihr Amt vorzeitig abgeben.

Die beiden Landesvorsitzenden der Brandenburger Bündnisgrünen, Hanna Große Holtrup und Alexandra Pichl, wollen ihr Amt vorzeitig abgeben. Das bestätigten beide gegenüber dem rbb. Hintergrund sind die Niederlage der Grünen bei der Landtagswahl und die geplante Neuaufstellung der Partei.

Aus Landtag ausgeschieden

Ursprünglich waren Große Holtrup und Pichl als Landesvorsitzende der Bündnisgrünen bis zum Herbst 2025 gewählt - doch nun wollen sie und der Landesvorstand den geplanten Parteitag auf das Frühjahr vorziehen, um ein neues Führungsteam zu wählen. Die 27 Jahre alte Große Holtrup hatte das Amt als Co-Landesvorsitzende erst im April 2023 übernommen, Pichl bereits 2019.

Da die Partei nun nicht mehr aus dem Landtag heraus sondern als außerparlamentarische Opposition agiere, sei eine personelle Neuaufstellung nötig, so Pichl. Vor allem gehe es darum, neue Strategien zu entwickeln, Wählergruppen zu erschließen und Netzwerke zu stärken, um als Grüne wahrnehmbar und relevant zu bleiben, betont Große Holtrup.

Bei der Landtagswahl im September hatten die Grünen nur rund vier Prozent der Zweitstimmen erreicht und waren damit nicht mehr in den Landtag eingezogen. Direkt nach der Wahl hatte ein Teil des Landesvorstands der Grünen Jugend die Partei verlassen - aus Frust über deren Kurs. Doch Pichl sieht darin keinen allgemeinen Trend: Die Kritik habe sich vor allem gegen die Bundespolitik gerichtet.

Mitgliederzuwachs nach der Wahl

Rücktrittsforderungen aus der Partei gegen sie habe es nach der Wahlniederlage nicht gegeben, sondern viel Zuspruch und Unterstützung, so Pichl. Auch habe der Landesverband der Partei nach der Landtagswahl neue Mitglieder gewonnen - inzwischen seien es mehr als 3.000. Man wolle bis zum Frühjahr für einen geordneten Übergang sorgen. Danach müsse ein neues Führungsteam die strukturelle Neuaufstellung der Grünen organisieren. Ein konkreter Termin für den Wahlparteitag steht noch nicht fest.

Sendung: rbb24 Inforadio, 06.11.2024, 09:30 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    Aber hier in Deutschland laufen nur gebildete Leute rum, ich lach mich schlapp.

  2. 10.

    Die Namen hatte ich noch nie gehört.

  3. 9.

    Ihre Meinung bleibt Ihnen unbenommen, wir haben doch die Meinungsfreiheit, in Folge dessen kann man auch diesen Stuss von sich geben.
    Übrigens, in Deutschland ist man politisch von der hiesigen Wählerschaft abhängig, und nach Ihrem Verständnis müssten die Wähler im Osten unterdurchschnittlich gebildet sein..

  4. 8.

    Die US Wähler müssen das nicht wissen. Sie müssen nur wissen wie hoch die Energiepreise, Inflation etc ist und ob sie einen auskömmlich bezahlten Job haben. All das wird ab heute für die Amerikaner wieder zuversichtlicher werden. Sie haben nicht gewählt, damit es Europa gut geht sondern ihrem Land. Und genau das wird der neue Präsident machen, wie er es bereits schoneinmal getan hat. Man wünschte sich, dass Scholz und Konsorten auch mal Deutschland First sagt udn danach handelt.

  5. 7.

    Sind wir mal ganz ehrlich, wäre es nicht besser das grüne Drama gänzlich zu beenden? Landesverband auflösen und gut ist, verbliebene Mitglieder, sofern es noch welche gibt, können ja von Berlin aus betreut werden. Das reicht doch.

  6. 6.

    Es sind in den USA so wenige Menschen durchschnittlich gebildet, dass us amerikanische Wähler überhaupt wissen, wie Politik oder Weltpolitik funktioniert.
    Ist aber ausschlaggebend für die Welt.
    Wir sind abhängig von Idioten.
    Meine Meinung.

  7. 5.

    In Anbetracht des Brandenburger Wahlergebnisses interessiert dieser Artikel allenfalls jeden 25. Wähler.

  8. 4.

    Wurde Zeit die Konsequenzen zu ziehen.

  9. 3.

    Erst die Karre in den Dreck fahren und dann sich aus den Staub machen statt dafür zu sorgen daß, das Ding wieder in ruhige Fahrwasser kommt tolle Einstellung. Es gibt nicht nur Sonnenseiten im Leben.

  10. 2.

    Da kann man nur das Tagesschau-Interview mit Cathryn Clüver Ashbrook zitieren: "Harris hatte das klassische Problem der Demokraten. Sie hat versucht, mit Fakten Klartext zu schaffen in einer Situation, in der die Amerikaner fast nur noch Bilder, Emotionen und Kurztext wollten."

    "Was sie in ihren 93 Seiten Wirtschaftsprogramm aufgeschrieben hat, brachte eine im Sinne der Demokratischen Partei klassische Komplexität mit sich. Die lässt sich nicht mit einfachen Botschaften erklären."

  11. 1.

    „Wagenburg:innen“ erst recht. Es ist letztlich egal... Wie wollen wir in Zukunft leben? Ohne wem i(!) st entschieden.

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