Entlastung für Geringverdiener - Brandenburger SPD und BSW wollen Beitragsfreiheit in Kita und Hort fortführen

Di 12.11.24 | 17:38 Uhr
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Symbolbild: Kinder spielen in einem Hort und werden dabei betreut. (Quelle: dpa/Rumpf)
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Audio: rbb24 Inforadio | 12.11.2024 | Amelie Ernst | Bild: dpa/Rumpf

Obwohl über die Koalition in Potsdam noch verhandelt wird, soll das erste gemeinsame Projekt von SPD und BSW im Brandenburger Landtag bereits realisiert werden: Die beiden Fraktionen wollen, dass Eltern mit geringem Einkommen auch weiterhin nichts für Krippen- und Hortbetreuung zahlen müssen. Das teilten die Fraktionsvorsitzenden Daniel Keller (SPD) und Robert Crumbach (BSW) am Dienstag mit. Für das Projekt wollen die beiden Fraktionen Anfang Dezember im Landtag gemeinsam stimmen.

Familien von rund 150.000 Kindern betroffen

Damit wollen SPD und BSW nach eigenen Angaben sicher stellen, dass eine bereits bestehende Regelung auch im nächsten Jahr fortgeführt wird. Insgesamt sollen laut der beiden Parteien Familien von etwa 150.000 Kindern entlastet werden. Rund 30 Millionen Euro pro Jahr soll das Projekt kosten.

Eltern mit einem Jahreshaushaltseinkommen bis 35.000 Euro werden damit weiterhin von Kita- und Hort-Beiträgen komplett entlastet. Bis zu einem Einkommen von 55.000 Euro werden die Beiträge außerdem reduziert.

Brandenburg hat zudem in den vergangenen Jahren schrittweise die beitragsfreie Kinderbetreuung für alle Kita-Kinder ab drei Jahren bis zur Einschulung eingeführt.

"Gerade Familien mit niedrigem und mittlerem Einkommen sind immer noch sehr stark belastet. Hier muss gegengesteuert werden", sagte BSW-Fraktionschef Crumbach. Und vom SPD-Fraktionsvorsitzenden Keller hieß es: "Mit der Änderung des Kita-Gesetzes bewirken wir, dass Familien mit Kindern im Alter von 0 bis 12 Jahren zukünftig keine oder nur reduzierte Beiträge zahlen müssen."

Sendung: rbb24 Inforadio, 12.11.2024, 17:00 Uhr

18 Kommentare

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  1. 17.

    Ein Witz !

  2. 16.

    Auf Brandenburg kommen ca. 400 Millionen Euro Mindereinnahmen zu. Gleichzeitig ist Geld da um alle Krankenhäuser zu erhalten und nun auch die Kitas zu finanzieren. Ich sehe, in Brandenburg lässt es sich gut leben....Die Frage danach wer das alles finanziert ist wohl nicht mehr politisch korrekt und auch nicht die, warum alle Ostländer beim Länderfinanzausgleich auf den letzten Plätzen sind und immer nur Nehmer- und keine Geberländer sind.

  3. 15.

    Es macht keinen Sinn. Es geht aktuell um Brandenburger SPD und BSW - und nicht um die AfD. Was die wollen oder nicht, interessiert hier nicht. Auch nicht was andere Parteien wollen.

  4. 14.

    Worauf "Geri" hinaus wollte ist, dass viele Leute, die eigentlich vom Sozialstaat profitieren, diesen abwählen mit der AfD. Nicht besonders logisch, oder?

  5. 13.

    Und wieder ist derjenige, der eine an sich gut bezahlte Arbeit hat, der Dumme. Bei Einführung dieser Maßnahme wurden die Kitabeiträge für alle, die über der Grenze lagen, ordentlich erhöht,bei uns zB verdoppelt. Wer voll arbeitet war wieder der Dumme. Also runter auf Teilzeit und trotzdem mehr Geld am Ende des Monats als Vollzeit und doppelten Kitabeitrag zahlen.

    Verteilt die Beiträge prozentual zum Einkommen auf alle und steckt das Geld lieber in bessere Arbeitsbedingungen in den Kitas.

  6. 12.

    Ich würde Ihnen gerne die gleiche Frage stellen wie Geri, aber offenbar macht das keinen Sinn.

  7. 11.

    Das finde ich schon etwas diskriminierend. Eltern mit einem Einkommen über 55 T€ und vielen Kindern, zahlen dann überproportional mehr als Geringverdiener oder Bürgergeldempfänger mit nur einem Kind. Deutschland ist und bleibt Kinder- und Familienunfreundlich!

  8. 10.

    Lesen Sie das Programm der AfD, die sind gegen den Sozialstaat.

  9. 9.

    Na immerhin haben Sie AfD erwähnt. Ist doch schon ein großer Erfolg. Gibt es dazu einen spannenden Hintergrund, oder was hat hat Sie zu diesem Beitrag animiert?

  10. 8.

    0 Qualität für 0€... das klingt erstmal fair und schadet am Ende der ganzen Gesellschaft. Qualitative Bildung kostet viel Geld - zum größten Teil Steuergeld. Wann wird wieder in die Qualität der Bildung investiert? Wir brauchen keine Fortbildungen mehr, die erklären wie man mit dem Stress bei einem in der Realität täglich vorkommenden Fachkraft-Kind-Schlüssel von 1:20 umgeht. #KITASTROPHE

  11. 7.

    Gute Idee und konsequente Fortführung. Dann soll die zukünftige Landesregierung auch bitte dafür sorgen, dass die Träger der Einrichtungen auskömmliche Finanzmittel zum Betrieb der Einrichtungen erhalten und nicht auf den Kosten „sitzen“ bleiben. Ich meine hier vor allem Finanzschwache Kommunen die über zu geringe Steuereinnahmen verfügen.

  12. 6.

    Es kann das eine getan werden, ohne das andere zu lassen.
    In Brandenburg wird dringend eine qualitativ hochwertige Kinderbetreuuung benötigt und gleichzeitig brauchen alle Familien finanzielle Entlastungen.

  13. 5.

    Gute Sache.....ob von den Profitierenden keiner AfD wählt darf bezweifelt werden.

  14. 4.

    Das Vorhaben wenn es dann auch so umgesetzt wird, halte ich für Sinnvol hinsichtlich des Arbeitnehmer Mangel.
    So würden ev. Im Niedriglohnbereich Elternteile weiter einer Tätigkeit nachgehen und nicht entscheiden zu Hause zu bleiben da die Kita/Hortkosten den Lohn weitestgehend aufzehren.
    Gründe gegen Steuerverwendung finden sich bestimmt in vielerlei Projekten, welche nicht an den Bürgern zu gute kommen.
    Ein Beispiel wäre die geplante Verdopplung des Bundeskanzleramtes für derzeit 777 Mil.€ von ehem. Geplanten 460 Mil.€
    Der Ber lässt grüßen. Also wäre es besser das auch etwas den Bürgern direkt etwas zukommt.

  15. 3.

    In der Tat eine sehr sinnvolle Regelung, bei der beide Koalitionäre quasi schon "naturwüchsig" übereinstimmen. Dient nicht nur der finanziellen Entlastung, die eh schon benachteiligt sind, es dient auch dem sozialen Frieden.

    Die Koalition gewinnt Substanz.

  16. 2.

    Mit Verlaub. Erstmal den Artikel lesen, überlegen und Gedanken machen, Zusammenhänge erkennen und dann erst kommentieren.
    150000 Kindern von Eltern mit niedrigem Einkommen den Einstieg(Kita) und Verbleib(Hort) ins/im Bildungssystem nicht vollumfänglich zu ermöglichen, ist moralisch verwerflich und trägt später sehr wahrscheinlich zum Fachkräftemangel bei. Bildung beginnt nämlich in ganz jungen Jahren.
    Die Beitragsfreiheit, ergo die 30 Millionen € Zuschuss aus dem Landesetat, sichern obendrein Arbeitsplätze von Erziehern. Mit der Finanzierung rein durch Elternbeiträge, fielen ein Großteil an Arbeitsstunden weg. Was den Erzieherberuf noch unattraktiver machen würde.
    Ich gebe Ihnen recht. Ein gesenkter Betreuungs-(nicht)Personalschlüssel und entsprechendere Räume nebst Ausstattung sind dringend erforderlich. Das eine(Beitragsfreiheit) hat jedoch mit dem anderen(Infrastruktur) rein gar nichts zu tun.


  17. 1.

    Nun reicht es langsam....was soll der Steuerzahler denn noch alles bezahlen? Wann kommt die Damen und Herren mal endlich Geld für die Beschäftigten der Kitas in die Hand zu nehmen? Senkt endlich den Personalschlüssel, die Gruppengröße ist definitiv zu groß, die Räumlichkeiten vieler Kitas geben einfach keine qualitative Betreuung her. Fällt Personal in den Kitas aus,phys./psych.Überlastung/Krankheit, wird über längere Zeit nur " Aufbewahrt" anstatt betreut. Dafür sollten Mittel bereit stehen.

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