Neuankömmlinge -

Der Brandenburger Landkreis Prignitz hat mit der Einführung der Bezahlkarte für Geflüchtete begonnen. Damit können Asylbewerber monatlich nur einen von der Kreisverwaltung festgelegten Betrag von ihren Sozialleistungen in bar abheben. So sollen Geldtransfers ins Ausland verhindert werden.
Ausgabe zunächst nur an Neuankömmlinge
Die Ausgabe erfolge zunächst nur an neu ankommende Geflüchtete, sagte Landkreissprecher Bernd Atzenroth dem rbb: "Erstmals wurden am 18. Februar zwei Karten ausgegeben, bislang sind es insgesamt sechs ausgegeben Karten. Es wird erstmal dabeibleiben, dass die Neuzugänge die Karten bekommen - dort ist auch klar, dass das System funktioniert."
Für die Ausgabe der Karten an die sogenannten Altfälle, also bereits im Landkreis befindliche Geflüchtete mit Anspruch nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, gebe es noch offene Fragen bei der technischen Umsetzung. "Da suchen wir noch nach einer technischen Lösung, so gesehen wird das noch eine Weile dauern", so der Landkreissprecher weiter. Anschließend sei eine stufenweise Einführung geplant, einen festen Zeitplan gebe es noch nicht.
Der Landkreis Prignitz muss in diesem Jahr insgesamt 111 Geflüchtete neu aufnehmen, 40 sind es bisher.
Bis auf Potsdam kommt die Bezahlkarte in ganz Brandenburg
Der Landkreis Märkisch-Oderland hatte als erster und im Alleingang bereits im Mai 2024 die Bezahlkarte eingeführt. Weitere Kommunen kamen in der Folge hinzu. Bis auf die kreisfreie Landeshauptstadt Potsdam soll das Modell der Bezahlkarte in ganz Brandenburg eingeführt werden. In mehreren Landkreisen ist das bislang aber noch nicht passiert, etwa in Spree-Neiße.
Neben organisatorischen Fragen wurde auch lange über die Höhe des Geldbetrags diskutiert, den Flüchtlinge mit der Karte nutzen können, in Berlin wurde sich etwa auf eine anfängliche Höhe von 50 Euro geeinigt - das ganze ist als Modellversuch mit Probezeit angelegt.
Mehrere Landkreis-Verwaltungen in Deutschland, die die Karte bereits einige Monate in Betrieb haben, zogen eine positive Zwischenbilanz, sie berichten von weniger Verwaltungsaufwand und einer höheren Akzeptanz in der Bevölkerung. Kommunen wie Hamburg berichten aber auch von Schwierigkeiten, da die Karte zum Beispiel nicht überall akzeptiert wird [evangelische-zeitung.de].
Sendung: Antenne Brandenburg, 28.02.2025, 06:30 Uhr