Berlin-Westend - Abgeordnetenhaus gibt Mittel für Geflüchteten-Unterkunft an der Soorstraße frei

Do 20.02.25 | 18:28 Uhr
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Archivbild: Eine Familie geht in der hessischen Erstaufnahmeeinrichtung zu ihrer Unterkunft. (Quelle: dpa/Roessler)
Audio: Radioeins | 20.02.2025 | Jan Vesper | Bild: dpa/Roessler

Die neue Großunterkunft für Geflüchtete im Berliner Westend mit knapp 1.000 Plätzen kann nun doch kommen. Die Mittel für eine Anmietung wurden nach anfänglichem Widerstand der CDU im Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses freigegeben.

Ende Dezember standen die Pläne noch kurz vor dem Aus, weil sich die Koalition nicht einig wurde.

Das ehemalige Bürogebäude in der Soorstraße soll ab 1. Januar 2026 für insgesamt zehn Jahre angemietet und zur Unterkunft umgebaut werden. Die Sozialverwaltung erhofft sich davon vor allem eine Entlastung der Massenunterkunft in Berlin-Tegel.

Ursprünglich bis zu 1.500 Plätze geplant

Die monatlichen Mietkosten belaufen sich auf knapp 890.000 Euro. Die ersten vier Monate sollen mietfrei gestellt werden, was rund 1,8 Millionen Euro einspart. Inklusive Umbau, bei dem unter anderem die Sanitärräume saniert werden, kostet die Unterkunft das Land Berlin über die volle Mietlaufzeit rund 118 Millionen Euro.

Ursprünglich waren in der Unterkunft bis zu 1.500 Plätze geplant. Innerhalb der schwarz-roten Koalition gab es jedoch Streit: Die CDU drängte darauf, die Anzahl zu verkleinern und in einem Teil des Gebäudes einen Beherbergungsbetrieb unterzubringen, zum Beispiel für Studierendenwohnungen. Dafür soll es einen separaten Vertrag geben.

Viertgrößte Unterkunft in Berlin

Eine lokale Anwohnerinitiative hatte zuvor wiederholt die Wirtschaftlichkeit des Projekts infrage gestellt. Die nun vereinbarte Nettokaltmiete von 19,50 Euro pro Quadratmeter liegt etwas unter der ortsüblichen Büromiete. Gemessen an der Platzzahl wäre die Soorstraße die viertgrößte Unterkunft für Geflüchtete in ganz Berlin.

Ein Unterkunftsplatz kostet das Land Berlin laut Berechnungen der Sozialverwaltung 21,77 Euro pro Tag. Das ist deutlich mehr als die durchschnittlichen Kosten von 16,25 Euro pro Platz, wenn man alle Unterkünfte miteinander vergleicht, aber weniger als die Großunterkunft auf dem ehemaligen Flughafen Tegel. Dort belaufen sich die Kosten derzeit auf 1 Million Euro pro Tag.

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Sendung: Radioeins, 20.02.2025, 18:30 Uhr

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25 Kommentare

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  1. 25.

    Na herzlichen Glückwunsch zu diesem Gebäude. Hoffentlich reichen die Mittel für die umfangreichen Sanierungsarbeiten

  2. 24.

    Ohne Zuwanderung wäre die Rente nicht mehr finanzierbar. Schon seit 50 Jahren sterben jährlich mehr Menschen in Deutschland, als geboren werden.

  3. 22.

    Und immer mehr Menschen und kein Ende. Wie gut, dass man "Menschen" nur zusammenwürfeln muss, und schwupps:
    Eine blühende Hochkultur, in der alle eine Gesellschaft mit Heimatverbundenheit sind.

  4. 21.

    Bsp. Tegel: Dort belaufen sich die Kosten derzeit auf 1 Million Euro pro Tag.

  5. 20.

    Man steuert gegen mit Messerverbotszonen, Frauenabteilungsplänen für ÖPNV, und weiteren 400.000 Fachkräften pro Jahr für die Wirtschaft.

  6. 18.

    Welche Wirtschaftskrise? Wir sind nach Amerika und China die größte Wirtschaftsmacht 2024, wir haben sogar Japan überholt.

  7. 17.

    ... natürlich auch denen gegenüber, denen dafür Gelder zusammengestrichen werden!

  8. 15.

    Es ist richtig neue Unterkünfte zu eröffnen und Tegel zu schließen.

  9. 14.

    Exakt deswegen ist das Thema Migration für die meisten Das Thema Nr.1 zur Zeit. Parteien, die nicht endlich das Wohl unserer Bevölkerung im Blick haben, werden es in den nächsten 4 Jahren sehr schwer haben.

  10. 13.

    Kann man denn mal erfahren, wer der Vermieter ist?

  11. 12.

    Schön, dass der RBB inzwischen wenigstens teilweise angibt, welche enormen Kosten durch die ungeregelte Migration entstehen.
    Hier 118 Millionen allein für die Unterkunft von lediglich 1000 sog. Geflüchteten in 10 Jahren.
    Wobei die Unterkunft sicherlich nicht der Hauptkostenfaktor ist.

  12. 11.

    Weshalb wird ein Bürogebäude für so viel Geld umgebaut wo die Flüchtlinge doch bereits mal im ICC untergebracht wurden ? Das steht doch auch immer noch leer. Fürstenbrunnerweg wurde ein neues Bürogebäude gebaut- wieso wurde das nicht als Wohnhaus gebaut? Als Erklärung wurde mir gesagt, dass das Strafe kostet wenn anstelle eines genehmigten Bürogebäudes ein Wohnhaus gebaut wird. Hier werden Steuergelder verschwendet das es zum Himmel schreit. Zum Glück bin ich schon alt und kann hoffentlich bald diese Welt verlassen…

  13. 10.

    Es sollten mehr leerstehende Bürogebäude zu Wohnzwecken umgebaut werden, so lässt sich Leerstand sinnvoll nutzen.

  14. 9.

    Man nimmt ja auch gerne das Geld anderer und gibt es für verschiedene Fässer ohne Boden aus.

  15. 8.

    Das Leben im Westend wird bunter und wird sich nachhaltigvverändern, ich freu mich drauf - abgewandeltes Zitat von Göring-Eckardt

  16. 7.

    Eine Verteilung der Menschen in sämtliche Bezirke unserer Stadt ist ratsam. Ja, der richtige Schritt. Gerne auch in Zehlendorf, Dahlem etc. Es gibt Bezirke, siehe Lichtenberg die am Anschlag sind . Es dürfen keine Ghettos entstehen. Eine Durchmischung ist notwendig und zielführend .

  17. 6.

    Für einige ist Migration so ein Wirtschaftsfaktor geworden dass man immer noch mehr will. Utopische Mieten die der Berliner Steuerzahler blechen muss und an anderen Stellen dieses Geld natürlich fehlt. Da ist jede Demo für mehr Geld im ÖD schon fraglich. Man kann einen Euro nicht 4x verteilen. Und Berlin ist nur ein Beispiel für ganz Deutschland

  18. 5.

    Und die eigene Bevölkerung muss zusehen wie sie bei der momentanen Wirtschaftskrise überleben kann. Helfen ist ja richtig. Aber wie wäre es zur Abwechslung mal bei der eigenen Bevölkerung? Warum werden Flüchtlinge nicht besser verteilt? Sind wir denn die einzigen Menschen die sich damit befassen müssen?Warum müssen wir in der jetzigen Generation die Fehler unserer Vorgänger abtragen? Irgendwann muß ja mal gut sein! In Rente mit 67, Lebenshaltungskosten in utopischen Höhen und ständig in Angst vor Terrorangriffen Leben. ES REICHT

  19. 4.

    Unfassbar. Es gibt überhaupt keine Infastruktur für diese Masse an Menschen. Weder Schulen noch Angebote für Jugendliche. Überall soll eingespart werden und hier werden Millionen verschleudert.
    Deutschland ade. Ich bin auf den 23.02. gespannt …

  20. 3.

    Endlich werden Unterkünfte besser über die Stadt verteilt und gut, dass das Gebäude wieder genutzt wird.

  21. 2.

    Faire Umverteilung der Senatsgelder. Unsere Studenten haben für Kürzungen bei eigener Bildung demonstriert und für mehr Unterkünfte und Fachkräfte. Solidarisch nenne ich das.

  22. 1.

    Das ist nur Menschlich! Danke!