Berlin und Brandenburg - Nachfolger des Azubi-Tickets wackelt

Mi 16.04.25 | 07:53 Uhr
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Symbolbild:In einer U-Bahn der BVG stehen Fahrgäste und halten sich fest.(Quelle:picture alliance/Caro/Bastian)
Audio: Fritz vom rbb | 16.04.2025 | Jasper Tiedemann | Bild: picture alliance/Caro/Bastian

Die Zukunft des sogenannten Azubi-Tickets in Berlin und Brandenburg ist gefährdet. Nach rbb-Informationen ist es unklar, ob das Ticket rechtzeitig zum Ausbildungsbeginn im Sommer kommt oder möglicherweise sogar ganz wegfällt.

Das geht aus einer Antwort der Senatsverkehrsverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage der Linken hervor, die dem rbb vorliegt.

Offene Fragen zur Finanzierung

Aufgrund der haushalterischen Rahmenbedingungen in beiden Ländern hätten bislang noch keine endgültigen Festlegungen zur Finanzierung der notwendigen Zuschüsse getroffen werden können, heißt es darin. In Gesprächen mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB), der Berliner Handwerkskammer (HWK) und der Industrie- und Handelskammer (IHK) habe man sich zwar grundsätzlich auf eine Absichtserklärung geeinigt. Unterzeichnet habe man sie aber wegen der noch offenen Fragen zur Finanzierung bislang nicht.

Azubi-Ticket Ende des vergangenen Jahres ausgelaufen

Das "Deutschlandticket für Auszubildende im VBB" soll es für 34,80 Euro pro Monat geben, angelehnt an den Preis des Deutschland-Semestertickets. Für Auszubildende in dualer Ausbildung soll es durch einen entsprechenden Zuschuss des Ausbildungsbetriebes als Deutschlandticket-Jobticket angeboten werden.

Das bisherhige Azubi-Ticket hatten die Landesregierungen in Berlin und Brandenburg zum Ende des vergangenen Jahres auslaufen lassen. Bis dahin abgeschlossene Abos behielten weiter ihre Gültigkeit. "Die meisten bestehenden Verträge wurden zwischen August und Oktober geschlossen und laufen dementsprechend noch bis Spätsommer/Herbst 2025", hieß es damals.

Sendung: Fritz vom rbb, 16.04.2025, 13:30 Uhr

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34 Kommentare

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  1. 34.

    Es ging nicht darum, ob er vollwertige Arbeit leistet, sondern darum, dass er seine Zeit nicht vertrödelt, was lernt und sich um seine berufliche Zukunft kümmert. Dafür muss er finanziell besser gestellt werden als jemand, der das nicht tut. Gute Worte allein sind der Motivation nicht dienlich, sich einen Ausbildungsplatz zu suchen. Auch wenn es in der Wirtschaft momentan nicht so gut läuft, kann das in drei Jahren anders sein und sich gute Jobchancen für Facharbeiter bieten. Wer so jung drei Jahre nichts tut, verliert auch schulisch den Anschluss. Sicher übersteigt die Zahl der Schulabgänger die Zahl der Ausbildungsplätze, aber es sind Stellen offen und nicht nur für Ex-Schüler mit gutem Zeugnis. Die Betriebe strengen sich an, was sollen die denn noch tun, wenn der Wille zum Bewerben fehlt oder die Berufsschule geschwänzt wird? Früher nannte man diese Personen Assi, heute Selbstverwirklicher im Schmusekurs gegen Zwangsarbeit, oder wie? Etwas zu lernen hat noch nie geschadet!

  2. 32.

    Als Rentner mit 1000€ Rente, kann ich die Rechnung teilweise nachvollziehen. Nur, meine Eltern bekommen keine 250€ Kindergeld mehr, die Azubi- Eltern erhalten, um die zusätzliche Kosten der Kinder teilweise auszugleichen. Wenn schon rechnen, dann richtig.

  3. 31.

    Nein, müssen Azubis nicht und von 1000€ bleiben genau 1000€ übrig.

  4. 30.

    Ein Azubi leistet keine vollwertige Arbeit und soll es auch nicht. Informieren sie sich, was das Wort Azubi bedeutet.

  5. 29.

    Das war mal die Generation "Eigeninitiative". Die heutige Generation "Wunschzettel" hätte gern ihr ganzes Leben vom Staat alimentiert bekommen.

  6. 28.

    Hier gehts nicht um Bürgergeld. Es ist nunmal die Aufgabe der Eltern, die Erstausbildung der Kinder zu finanzieren. Voraussetzung ist natürlich, dass das Ausbildungsentgelt nicht reicht. Kindergeld wäre etwa eine Möglichkeit.

    Immer alles kostenlos zu bekommen ist keine Lösung. Auch Azubis können ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten.

  7. 27.

    Zumindest Wohngeld kann man bekommen. Eventuell ergänzendes Bürgergeld, aber da bin ich mir nicht sicher, da die Eltern, bei entsprechenden Einkommen unterhaltspflichtig sind, wie beim Studium. Ja, daß alles erst beantragt werden muß ist suboptimal.

  8. 25.

    Ich bin der Meinung, daß sämtliche Tickets für Kinder, Jugendliche und Auszubildende kostenfrei zu sein haben. Es ist ein Unding, dass man dafür das man in der Nähe keinen Schulplatz/ Ausbildungsplatz hat bestraft wird und zahlen soll.

  9. 24.

    "... In Gesprächen mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB), der Berliner Handwerkskammer (HWK) und der Industrie- und Handelskammer (IHK) ..."

    Ja, die IHK ist nicht die Handwerkskammer.
    Sorry, verstehe Ihren Einwand nicht so ganz.

  10. 23.

    Einzimmerwohnung mit allem drum und dran?
    Eine Ausbildung beginnt m.E. zwischen dem 16. und 20. Lebensjahr.

    Wer da schon alt genug ist und das nötige Geld hat, meinetwegen ... dann aber bitte nicht wegen 23,20 Euro mehr von "schäbig" schreiben.

  11. 22.

    IHK ist nicht Handwerkskammer. Azubis müssen Sozialabgaben zahlen, von 1000€ brutto bleiben 800€ übrig.
    So, nehmen wir mal die Einzimmerwohnung, natürlich ohne Möbel, weil nicht bedürftig, für 400€ und das Deutschlandticket für 58€, kein Sozialticket, weil nicht bedürftig, Rundfunkbeitrag ebenso ca 18€, bleiben etwa 324 €. Gemessen daran, dass ein Azubi in Vollzeit arbeitet oder die Schulbank drückt, finde ich schäbig, hier Unterstützung im Wert von Peanuts zu versagen.
    Leistung soll sich lohnen - gibt's schon ein Datum ab wann?

  12. 21.

    1. Ausbildungsjahr = 1.042 €
    2. Ausbildungsjahr = 1.123 €
    3. Ausbildungsjahr = 1.223 €
    4. Ausbildungsjahr = 1.255 €
    Stand: 06.02.25 - nachzulesen auf der Seite der IHK

    Naja, über ,kurzsichtig und schäbig' könnte man m.E. doch noch diskutieren ...

  13. 20.

    Ausgerechnet bei Azubis zu sparen ist kurzsichtig und schäbig!

  14. 19.

    "... Was zum Deutschlandticket nicht dazu gesagt wird: Das funktioniert bis auf sehr wenige Ausnahmen nur per Smartphone. ..."
    Widerspruch!
    In meinem Umfeld haben die meisten eine ,Checkkarte' als Deutschlandticket - gar kein Problem.
    (z.B. bei der S-Bahn - was mich sehr erstaunt hat - kann man die Karte gleich mitnehmen)
    Jedoch sollte man den Perso für Kontrollen dabei haben.

  15. 18.

    Was zum Deutschlandticket nicht dazu gesagt wird: Das funktioniert bis auf sehr wenige Ausnahmen nur per Smartphone. Damit sind Leute ohne Smartphone ausgeschlossen.
    Und ja: Es gibt auch junge Leute (auch Azubis), die so etwas nicht haben (auch nicht haben wollen). Ich kenne einen Azubi, der sich genau deshalb für das Azubi-Ticket entschieden hat. Um notfalls erreichbar zu sein oder anrufen zu können, hat er ein einfaches Mobiltelefon bei sich.
    Sicherlich ist das ein eher seltener Fall, aber wir wollen doch keinen ausschließen, oder?
    Vermutlich wird sich das Deutschlandticket auch dann nicht nutzen lassen, wenn man ein Google-freies Smartphone nutzt (beim Kauf der letzten Probe-Bahncard war nicht darauf hingewiesen worden; es war nicht gerade einfach, die Bahn-App auf das Google-freie Tablet zu bekommen).
    Es muss ein Recht auf analoges Leben geben, ohne dass man von Deutschlandtickets oder Bahncards ausgeschlossen ist! Inklusion meint doch auch sowas, oder?

  16. 17.

    Ja ganz toll in Berlin. Es geht aber nicht ausschließlich um Berlin. Fahren Sie doch mal hin, wo sie wollen, wenn eben nichts fährt und bitte vergessen Sie das Fahrrad, von dem beim Aussteigen aus dem Zug nur noch das Schloss oder Teile vorhanden sind.
    "Als ich...blabla" wenn ich das schon höre! Als ich lernte, gab es einen funktionierenden Berufsverkehr auch auf dem Land. Heute sind die Strecken stillgelegt und Busse fahren nicht wenn man sie braucht. Also sind die Eltern gefragt und die spielen auch den Chauffeur, weil sie wollen, dass ihre Kinder eine Zukunft haben und es nicht anders geht, bis die Kinder einen Führerschein haben. Haben sie den endlich, kommt ein Umweltfuzzi um die Ecke und faselt was von autofrei. Ja danke!

  17. 16.

    Aber wenn die Kinder nichts machen wollen und lieber Bürgergeld nehmen, dann ist der Staat gefordert?! Das ist wirklich eine tolle Einstellung.
    Lassen Sie es gut sein, von der Sorte gibt's schon genug und sie wissen ganz genau, wie sie es anstellen müssen, um Bürgergeld zu bekommen. Diese Kosten sind kein Vergleich gegen die paar Piepen für Mobilität von Azubis.

  18. 15.

    Kann man mal sehen das der Tiefpunkt der sozialen Kälte noch nicht erreicht ist. Nun müssen auch die Azubis herhalten.