Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) hält  trotz seiner scharfen Kritik an den Sozialdemokraten eine Koalition mit der SPD nach der Wahl zum Abgeordnetenhaus nicht für ausgeschlossen. Und das, obwohl Regierungschef Michael Müller bereits ein rot-grünes Bündnis favorisiert hatte.

Henkel verwies darauf, dass auch der frühere Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) 2011 eine große Koalition zunächst ausgeschlossen hatte. Trotzdem habe er am Ende den Koalitionsvertrag unterschrieben. Die große Koalition habe eine Menge erreicht, die Stadt stünde heute besser da, als vor fünf Jahren.

Henkel sagte im Sommerinterview der rbb–Abendschau, er halte die ablehnende Haltung der Sozialdemokraten für Wahlkampfgeplänkel. Nach jüngsten Umfrage seien SPD und CDU eng beieinander, das Rennen also komplett offen, betonte der Spitzenkandidat der Union: "So nah waren wir noch nie dran."

In Umfragen liegen SPD und CDU derzeit eng beieinander, erreichen aber auch zusammen keine Mehrheit. Laut Berlin Trend würde die SPD 21, die CDU 20 Prozent der Wählerstimmen erhalten.

Den Vorwurf, er unternehme wegen der AfD eine Profilierung der Berliner CDU nach rechts, weist Henkel von sich. Er kämpfe nicht "um irgendein Prädikat als schwarzer Sheriff".  Er versuche seinen Job zu machen und dazu gehöre, "für Sicherheit zu sorgen", so Henkel weiter. Themen wie die doppelte Staatsbürgerschaft habe es lange vor der AfD gegeben. Er habe dem Doppelpass schon immer skeptisch gegenüber gestanden.

Das vollständige Sommerinterview mit Frank Henkel (CDU) können Sie per Klick auf das Bild oben sehen.