Energie Cottbus - Claus-Dieter Wollitz hört 2025 als Trainer auf
Er war nicht immer unumstritten, hat aber längst Legenden-Status in Cottbus. Nun hat Claus-Dieter "Pele" Wollitz das Ende seiner Trainer-Karriere verkündet. Dem Verein jedoch bleibt er erhalten.
Claus-Dieter Wollitz hört im Sommer 2025 als Trainer des Fußball-Viertligisten Energie Cottbus auf und wird im Anschluss Sportdirektor. Das teilten die Lausitzer am Freitag mit. Wollitz war 2021 als Trainer nach Cottbus zurückgekehrt, seit 2022 arbeitet er zudem als Sportlicher Leiter bei Energie.
"Ich werde im nächsten Sommer 60 Jahre alt und habe für mich die Entscheidung getroffen, dass das ein guter Zeitpunkt ist, von der Trainerposition aus ein wenig in den Hintergrund zu rücken“, sagte Wollitz: "Wir haben mit Energie Cottbus noch sehr viel vor, wollen stetig besser und stärker werden, und das möchte ich mit allem, was ich dazu beitragen kann, vorantreiben."
Wollitz soll Energie für die Zukunft aufstellen
Cottbus-Präsident Sebastian Lemke wird in der Vereinsmitteillung wie folgt zitiert: "Seine Überlegungen perspektivisch nicht mehr in der allerersten Reihe stehen zu wollen, die sind nicht neu, und sie haben zuletzt dann konkrete Formen angenommen, die wir als Vereinsführung sehr begrüßen. Wir möchten als Club neue Wege gehen, unseren Verein nachhaltig und professionell weiterentwickeln und für die Zukunft aufstellen. Pele soll und wird dabei ein zentraler Faktor sein und somit ab dem übernächsten Spieljahr nicht mehr als Trainer, sondern in der alleinigen Funktion des Sportdirektors für uns tätig sein."
Cottbus liegt in der Regionalliga Nordost auf Aufstiegskurs, drei Spieltage vor dem Saisonende steht der Klub an der Tabellenspitze. Wollitz ist mit den Lausitzern 2018 schon einmal in die 3. Liga aufgestiegen. Zudem holte die Mannschaft unter seiner Führung 2023 die Meisterschaft in der Regionalliga Nordost. In den Relegations-Spielen um den Aufstieg unterlag Cottbus dann jedoch gegen Unterhaching.
Die aktuelle Amtszeit ist die dritte als Trainer von Energie. Zuvor war Wollitz von 2009-2011 in Cottbus, das damals noch Zweitligist war. 2016 übernahm er die Mannschaft im Kampf um den Klassenerhalt in der dritten Liga, konnte den Abstieg jedoch nicht verhindern.
Die reinen Zahlen seiner Arbeit in Cottbus lesen sich beeindruckend. So kommt Wollitz auf insgesamt über 3.700 Tage als Energie-Trainer. Nur Trainer-Legende Eduard Geyer liegt in dieser Statistik mit 3.798 Tage (noch) vor ihm. Mit 1,86 Punkten weist Wollitz zudem den besten Punkteschnitt aller Cottbuser Trainer auf, die über 100 Pflichtspiele vorzuweisen haben.
Der ehemalige Mittelfeldspieler und Edeltechniker gilt als besonders emotionaler Trainer. Allein in der Drittliga-Saison 2012/13 (als Trainer des VfL Osnabrück) wurde er von Schiedsrichtern drei Mal auf die Tribüne verwiesen. Bei Fans und Mannschaft kam die intensive Art des gebürtigen Brakelers jedoch zumeist gut an. Mit der nun angekündigten Veränderung ab 2025 sind die wilden Tänze vor der Cottbuser Trainerbank nun gezählt.
Sendung: rbb24 Inforadio, 03.05.2024, 19:15 Uhr