Fußball - Turbine Potsdam verliert knapp gegen Bayern München

Fr 30.08.24 | 19:07 Uhr
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Valentina Limani (r.) von Turbine Potsdam im Spiel gegen Bayern München (imago images/Marco Steinbrenner)
Bild: imago images/Marco Steinbrenner

Bundesliga-Rückkehrer Turbine Potsdam ist mit einer Niederlage in die neue Saison der Fußball-Bundesliga gestartet. Die Spielerinnen von Trainer Marco Gebhardt hielten das Spiel dabei lange offen. Und kassierten letztlich vermeidbare Tore.

Mit viel Mühe haben die Fußballerinnen des FC Bayern München einen Fehlstart in die neue Bundesliga-Saison abgewendet. Gegen den aufopferungsvoll verteidigenden Aufsteiger Turbine Potsdam siegte der deutsche Meister und Supercup-Gewinner nach einer weitgehend ideenlosen Vorstellung 2:0 (1:0). Für beide Tore vor 6.106 Zuschauern im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion sorgte Abwehrspielerin Linda Sembrant jeweils per Kopf (22./85. Minute).

"Ich denke, sie werden es uns schwer machen, die Räume eng machen“, hatte Bayern-Trainer Alexander Straus vorab bei MagentaTV gesagt. Er behielt Recht, was seiner Elf gegen den sechsmaligen Meister aber wenig nutzte. Nur selten fanden die im Vergleich zum Supercup-Sieg gegen den VfL Wolfsburg (1:0) auf vier Positionen veränderten Münchnerinnen Lücken in der dicht gestaffelten Turbine-Defensive.

Schüller vergibt die erste Chance

Nationalspielerin Sydney Lohmann, wie Sembrant, Carolin Simon und Lea Schüller neu in der Startelf, hatte noch die beste Idee im ersten Durchgang. Mit einer gefühlvollen Vorlage bediente sie nach acht Minuten Schüller, die den Ball direkt nahm, aber knapp übers Tor setzte. Ansonsten blieb der Meister, der das bis dahin letzte Bundesliga-Duell beider Teams im Mai 2023 noch mit 11:1 gewonnen hatte, vor allem spielerisch vieles schuldig.

Dass Turbines Trainer-Duo Marco Gebhardt und Dirk Heinrichs auf gleich sechs Spielerinnen verzichten musste, fiel lange Zeit kaum auf. "Wir werden leiden müssen, arbeiten müssen", hatte Gebhardt prophezeit, und sein Team arbeitete vor allem defensiv engagiert. Ungarns Nationaltorhüterin Anna Terestyenyi, die Stammkeeperin Vanessa Fischer vertrat, bekam deutlich weniger zu tun als erwartet.

Nur bei den Ecken entwickelten die Münchnerinnen stets Torgefahr. Die erste, geschlagen von Simon, führte direkt zur Gästeführung. Völlig freistehend verwertete Schwedens Nationalspielerin Sembrandt per Kopf. Ein weiterer von Giulia Gwinn getretener Eckball landete am Pfosten. "Wir haben da einfach gepennt", analysierte Potsdams verletzte Mittelfeldspielerin Viktoria Schwalm in der Pause das Gegentor.

Sembrandt trifft erneut nach einer Ecke

Nach dem Seitenwechsel scheiterten zunächst Schüller und Lohmann an Terestyenyi, für beide war nach etwas über einer Stunde Schluss. Linda Dallmann und Jovana Damnjanovic sollten für frische Impulse sorgen. München dominierte zwar weiter, echte Torchancen gab's aber kaum.

Obwohl das Straus-Team alles im Griff hatte, durften die Potsdamerinnen bis in die Schlussphase hinein auf die Sensation hoffen. Erst in der 85. Minute beruhigte Sembrandt die Nerven des Bayern-Anhangs, als sie nach einer Gwinn-Ecke erneut zur Stelle war. Die ansonsten gut aufgelegte Terestyenyi machte dabei eine nicht ganz glückliche Figur.

Sendung: rbb24, 30.08.2024, 22 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    "Wir arbeiten mit Menschen, die man nicht einfach an- und ausschalten kann". Man riskiere ernsthafte Verletzungen, wenn die Spielerinnen sich nicht ausreichend ausruhen können. Der Norweger verwies auf die englische Premier League der Frauen, die erst am 20. September startet, .obwohl England gar nicht für Olympia qualifiziert war",

    "Aber wenn wir die Spielerinnen schützen – und nicht bloß darüber reden wollen –, müssen wir handeln", sagte Straus und nahm damit Vereine und Verbände in die Pflicht. Für das Trainerteam sei es zudem nicht einfach, den nachrückenden Spielerinnen in "drei, vier Trainingseinheiten das zu vermitteln, was wir den Sommer über einstudiert haben", sagte Straus.

    Im Spielerinnen Kanal der TV- und Printmedien antwortete Sydney Lohmann auf die Frage nach der Bespielbarkeit des Rasens in Potsdam - ok, keine Probleme, der Rasen ist etwas trocken, etwas Bewässerung hätte gut getan, vielleicht mal in einen neuen Rasen investieren .

  2. 3.

    Aus dem Spiel heraus gelang den favorisierten Münchnerinnen wenig, Turbine Potsdam verteidigte leidenschaftlich. Beide Tore des Titelverteidigers hielten nach Eckstößen, bei denen Turbine Potsdam gegen die Lufthoheit der Bayern kein Gegenmittel fand.
    Alexander Straus fand in der Pressekonferenz deutliche Worte, diesmal nicht auf deutsch, sondern explizit alles in fließendem Englisch mit norwegischem Touch. Bei der Frage nach Belastungssteuerung  wurde der international kompetente Trainer recht deutlich.
    Straus erklärte  anfangs sehr diplomatisch - Er freue sich für seine Spielerinnen und beim FC Bayern sei man stolz über die Bronzemedaille, die Giulia Gwinn, Sydney Lohmann, Lea Schüller und Klara Bühl mit dem DFB-Team erringen konnten. - Nur wurde er direkter, klarer und kantiger in seinem folgenden langen Statement. - Seine Emotion war ihm sichtlich auch gegenüber seinem Potsdamer Kollegen Marco Gebhardt anzumerken, der zustimmend nickte.

  3. 2.

    Bundesliga Survival Test bestanden. Die Erstliga-Leistung des 1. FFC Turbine Potsdam überraschte selbst die härtesten Kritiker des Potsdamer Wegs. Standing Ovations. Respektvoller Bundesliga Wiederkehr vor 6.306 Zuschauern

    Mit über 70 Prozent Spielanteilen in beiden Halbzeiten musste die internationale Garde des Super Cup-Siegers laut Trainer Alexander Straus Schwerstarbeit verrichten und viel schwitzen, um mit drei Punkten nach Bayern zurückzukehren. Potsdams Trainer Marco Gebhardt zeigte zufriedenheit über den harten Kampf der Mädels, die Leiden mussten, um die Herausforderung zu meistern.

    Alexander Straus goutierte in der Pressekonferenz die Kampfkraft und Gegenwehr der defensiv eingestellten Turbinen, die nicht im Spiel, sondern lnur durch zwei Standards , verwundbar waren, mit ehrlicher freundlicher Bewunderung. Sein Fazit: Turbine Potsdam ist ein schwieriger Gegner.

  4. 1.

    2:0 ist sicherlich kein Kantersieg, aber knapp ist es auch nicht.

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