32:30 gegen Magdeburg - Füchse Berlin holen erstmals den Supercup
Der erste nationale Titel in der neuen Handball-Saison geht an die Füchse Berlin. Die Hauptstadt-Handballer setzten sich in einem packenden Spiel gegen den Doublesieger SC Magdeburg durch und sicherten sich den Supercup - zum ersten Mal überhaupt.
Die Füchse Berlin haben zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Handball-Supercup gewonnen. Der deutsche Vizemeister setzte sich in Düsseldorf gegen Meister und Pokalsieger SC Magdeburg in einem Duell auf Augenhöhe mit 32:30 (17:17) durch.
Die Füchse feierten damit im zweiten Anlauf seinen Premieren-Sieg in dem seit 1994 ausgetragenen Wettbewerb. 2014 hatte der Hauptstadt-Klub das Duell gegen den THW Kiel verloren. Bester Werfer der Berliner vor 9.034 Zuschauern war Linksaußen Jerry Tollbring mit neun Toren. Für Magdeburg traf Omar Ingi Magnusson ebenfalls neunmal.
Milosavljev mit brilliantem Start
Es war eine torarme Anfangsphase in Düsseldorf - vor allem für den Doublesieger aus Sachsen-Anhalt. Das lag insbesondere an einem Mann: Dejan Milosavljev. Der Keeper der Füchse brauchte gar keine Anlaufzeit nach der Sommerpause, die für beide Klubs durch Olympia-Abesenheiten und Verletzungen ihre Tücken hatte. Egal ob freie Würfe oder Siebenmeter - der 28-jährige Serbe vereitelte Top-Chance um Top-Chance.
So konnte Lasse Andersson nach neun Minuten die erste Zwei-Tore-Führung für die Berliner erzielen (4:2). Doch Magdeburg zeigte sich nicht nachhaltig beeindruckt - im Gegenteil: Auch das Team von Bennet Wiegert ließ bald die Qualitäten aufblitzen, die es in der Vorsaison zu der alles dominierenden Mannschaft in Deutschland gemacht hatten. Die Folge? Ein 4:0-Lauf im Eiltempo für den SCM.
Spiel der vielen Phasen
Der brachte die Magdeburger nach 14 Minuten mit 8:6 in Front. Die Füchse taten sich nun schwer, den Meister und Pokalsieger auf der Platte zu stoppen - also schritt Jaron Siewert am Seitenrand ein. Der Berliner Coach nahm die Auszeit und justierte nach. Vor allem das defensive Rückzugsverhalten seines Teams passte dem 30-Jährigen nicht.
Die kurze Pause zeigte die erhoffte Wirkung. Weil es die Füchse nun wieder besser machten - vor allem aber, weil die Magdeburger ungewohnt viele Fehlwürfe fabrizierten. Das Sinnbild der Abschlussschwäche des SCM? Magnus Saugstrup Jensen. Der sonst so sichere dänische Kreisläufer fand nicht in sein Spiel. Als Jerry Tollbring nach 18 Minuten traf, lagen die Berliner so wieder mit 10:9 vorne.
Es blieb auch danach eine Partie der schnell wechselnden Phasen. Mal führte Magdeburg mit 12:10. Gut fünf Minuten und das erste Tor von Olympia-MVP Mathias Gidsel später ballten dann die Berliner ihre Fäuste über ein 15:13 aus ihrer Sicht. So war es fast folgerichtig, dass es zur Pause 17:17 stand.
Konsequent in der Crunchtime
Und das Hin und Her sollte sich in der zweiten Hälfte fortsetzen - auch deshalb, weil die Füchse unfreiwillige Geschenke der Magdeburger nicht konsequent genug annahmen. Immer wieder hatten die Berliner die Chance, ihre Führung auf zwei Tore auszubauen. Immer wieder vergaben sie - mal waren es Ungenauigkeiten, mal einfach Pech.
So erzielte Lukas Mertens nach 53 Minuten das 27:27 für den SCM. Die Crunchtime wurde zum absoluten Nervenspiel. Mit dem besseren Ende für die Füchse. Nun zeigten sie die letzte Konsequenz. Milosavljev parierte weiter - und spätestens als Mijajlo Marsenic zum 32:29 traf, war der prestigeträchtige Triumph für die Berliner perfekt.
Wiede: "Unheimlich stolz"
"Wir sind alle unheimlich stolz, dass wir endlich diesen Titel gewinnen konnten", sagte Füchse-Rückraumspieler Fabian Wiede am Dyn-Mikrofon: "Wir haben alles reingehauen, das hat man auch gesehen. Jeder hat Vollgas gegeben."
Am ersten Bundesliga-Spieltag bekommen es die Füchse am Samstag (7. September, 20 Uhr) auswärts mit dem ThSV Eisenach zu tun. Zwei Stunden zuvor empfängt der SC Magdeburg bereits die HSG Wetzlar. In der darauffolgenden Woche startet auch die Champions League mit beiden Teams in ihre neue Spielzeit.
Sendung: rbb24 Inforadio, 31.08.2024, 20:30 Uhr