Neue Saison der Füchse Berlin - Mit alter Konstanz und neuem Anspruch

Mi 28.08.24 | 07:08 Uhr
Füchse Vorbereitung (Imago/Foto Lächler)
Video: rbb24 | 28.08.2024 | Dennis Wiese | Bild: Imago/Foto Lächler

Die Füchse Berlin spielten eine herausragende Saison, haben den eingespieltesten Kern der Bundesliga und den aktuell überragenden Handballer in den eigene Reihen. Ist ein Titel dieses Jahr Pflicht?

Zweiter in der Bundesliga, Zweiter im Europapokal und als Halbfinalist im Pokal - es war die "fast optimale Saison" - so das Fazit von Füchse-Sportvorstand Stefan Kretzschmar zum Ende der vergangenen Spielzeit. Die Handballer aus Reinickendorf spielten über die längsten Phasen der Saison einen herausragenden Ball, doch am Ende standen wieder die schier Unbesiegbaren von der Elbe ganz vorne. "Sie sind momentan das Maß aller Dinge und eigentlich geht es immer um die Platzierung hinter Magdeburg", konstatierte auch Kretzschmar.

Konstanz mit dem Kern

Was also in der Sommerpause tun? Auf Biegen und Brechen die Chance auf einen Titel einkaufen? Oder mit der Konstanz der vergangenen Jahre weiterarbeiten? Im Berliner Norden ist die Antwort klar: Keine Experimente. Der Kern des Teams ist seit fünf Jahren zusammen, dieser Nukleus soll sich selbst weiterentwickeln und mit einem Titel belohnen.

Die Abgänge wurden punktuell und smart aufgefangen. Für Grandseigneur Hans Lindberg kam zuletzt der 36-Jährige Tobias "Ippe" Reichmann in seine Geburtsstadt zurück, um die mit Lindberg abgewanderte Erfahrung und Sieben-Meter-Qualität aufzufangen. Den Abwehr-Baum Marko Kopljar soll der Österreicher Lukas Herburger in der Verteidigung ersetzen.

Um eine ähnlich starke Saison zu wiederholen oder sie sogar mit einem großen Titel zu toppen, werden die Füchse wieder von ihren dänischen Rückraum-Assen Mathias Gidsel und Lasse Andersson getragen werden müssen. Gidsel spielte eine Spielzeit von einem anderen Stern und wurde Welthandballer. Andersson war nach seinem Nationalmannschafts-Kollegen der beste Werfer im Team. Ihr Siegeswille überträgt sich aufs ganze Team. Beide dürften nach ihrem Olympiasieg in Paris mit nochmal mehr Selbstvertrauen und einem neuen Anspruch ins neue Jahr starten. Den untermauert auch Coach Jaron Siewert: "Wir sind Profis genug und haben so viel Ehrgeiz, dass wir in jeden Wettbewerb starten um zu gewinnen, sonst brauchen wir nicht antreten."

Grenzen ziehen in der Vorbereitung

Im ersten Turnier des Jahres, dem SO-TECH CUP, klappte das schon mal nicht. Das Turnier war mit Veszprem, Kiel und Nantes extrem stark besetzt. "Wir wollten, dass es schwer wird. Wir wollten, dass uns Grenzen aufgezeigt werden," erklärte Trainer Jaron Siewert die Teilnahme am Turnier. "Das ist Veszprem sehr gut gelungen." Gegen den ungarischen Top-Klub setzte es im Halbfinale eine 32:41-Klatsche. Im Spiel um Platz Drei rehabilitierte sich die Mannschaft und gewann gegen Nantes im Siebenmeterwerfen.

Siewert stellte in diesem Spiel von der gelernten 6:0-Abwehr auf eine 5:1-Verteidigung um. Eine Formation, die er in diesem Jahr häufiger probieren will. "Wir müssen aus meiner Sicht zwei Abwehrsysteme haben, um in der langen Saison neue Herausforderungen für die Gegner parat zu haben", sagt Siewert.

Am Samstag werden die Füchse zeigen können, ob sie das Trainierte schon auf die Platte bringen können. Die Saison beginnt mit dem Super Cup. Ein Titel, den die Berliner noch nie gewonnen haben. Der Gegner? Der SC Magdeburg. Die haben die Vorbereitung mit zwei Testspiel-Niederlagen abgeschlossen. Gelingt es, den Magdeburgern gleich den ersten Pokal der Saison abzuluchsen, dann könnten die Hauptstädter auf einer Euphoriewelle durch die Spielzeit reiten.

Sendung: Antenne Brandenburg, 27.08.2024, 07:30 Uhr

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