Erste Brände in diesem Jahr - Trockene Böden und ausbleibender Regen sorgen für ansteigende Waldbrandgefahr

Sa 08.03.25 | 09:15 Uhr
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Ein Kiefernwald vom Landesbetrieb Forst Brandenburg. Bild: picture alliance, dpa/Patrick Pleul
Audio: rbb24 Inforadio | 08.03.2025 | Tim Korge | Bild: picture alliance, dpa/Patrick Pleul

Die Waldbrandsaison in Brandenburg hat begonnen. Am Samstagvormittag ist im Barnim als erstem Brandenburger Landkreis die Warnstufe auf vier - "hohe Gefahr" - angehoben worden. Trockene Böden und ausbleibender Regen sorgen für Gefahr. Die ursprünglich für Montag angekündigten Regenfälle werden Meteorologen zufolge erst für Mittwoch erwartet.

Ein Grund für die hohe Warnstufe bereits zum Beginnn der Saison im März sind die trockenen Böden. "Wir starten in eine Situation, die nicht ganz so glücklich ist, weil es im Februar kaum Niederschlag gegeben hat", sagte der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes, Raimund Engel der Deutschen Presse Agentur.

Viele Sonnenstunden, böiger Wind und ausbleibender Regen verschärfen zurzeit die Gefahr.

Erste Brände in diesem Jahr

In den zurückliegenden Tagen gab es bereits die ersten kleinen Waldbrände des Jahres. In einem Waldstück bei Bad Wilsnack (Prignitz) brannte es nach Angaben der Leitstelle am Donnerstag auf einer Fläche von rund 200 Quadratmetern, in Altdöbern (Oberspreewald-Lausitz) auf rund 100 Quadratmetern. Bei dem Brand in der Lausitz sei ein Mann verletzt worden, teilte die dortige Leitstelle mit.

Den Brand in der Prignitz konnte der Waldbesitzer bereits vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte löschen. Angaben der Polizeidirektion Nord zufolge hatte er dort in der vergangenen Woche bei Waldarbeiten eine Feuerstelle angelegt, um eine Wurzel zu verbrennen. Offenbar hatten Reste dieser Wurzel das Feuer ausgelöst. Ein finanzieller Schaden entstand wohl nicht.

Die Waldbrandgefahr in Brandenburg war in dieser Woche bereits mehrfach in einzelnen Landkreisen auf die Warnstufe vier angehoben worden. Mitte der Woche galt im Havelland, Barnim, Potsdam-Mittelmark, Märkisch-Oderland und im Landkreis Oder-Spree zwischenzeitlich die vierte Warnstufe. Am Donnerstag in Teltow-Fläming, Dahme-Spreewald und erneut Oder-Spree. Zum Ende der Woche entspannte sich die Lage aber zunächst.

Ministerium ruft zur Vorsicht auf

Nach Angaben des Umweltministeriums [mleuv.brandenburg.de] gilt in allen Landkreisen mit Ausnahme des Barnim die dritte Warnstufe - gleichbedeutend mit einer "mittleren Gefahr". Die Gefahrenstufen reichen von eins (sehr geringe Gefahr) bis fünf (sehr hohe Gefahr).

Das Umweltministerium rief zur Vorsicht auf und verweist darauf, dass menschliches Handeln mehr als 90 Prozent aller Waldbrände verursache. Die Waldbrandgefahr ist laut Ministerium vor allem von der Witterung und der Vegetation abhängig. Brandenburg hat landesweit insgesamt 106 Sensoren im Einsatz, um Waldbrände frühzeitig zu erkennen.

Die Waldbrandsaison geht üblicherweise von März bis Ende September. 2024 verlief sie verhältnismäßig glimpflich, ein extremes Waldbrandjahr erlebte Brandenburg zuletzt 2022, damals gab es über 500 Brände auf mehr als 1.400 Hektar betroffener Fläche.

Sendung: rbb24 Inforadio, 08.03.2025, 10 Uhr

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11 Kommentare

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  1. 11.

    Die Saison beginnt bereits Anfang März.
    Vielen Dank an die ganzen Leitstelle im schönen Lande,
    24/7 für die Sicherheit zu sorgen.
    Brandenburg hat landesweit insgesamt 106 Sensoren im Einsatz, um Waldbrände frühzeitig zu erkennen. So ein Satz im Artikel. Auch diese Sensoren müssen 24/7 betrieben werden. Vielen Dank auch hier für den Betrieb dieser Technik.
    Wenn ich dann die Kommentare lese, das Beweise und Quellen zu nennen seien, ...
    Bei 1.000 zeichen, einen wissenschaftlichen Diskurs zu führen, welch eine Aufgabe. Oder Aufgabe.
    Hier geht es um die Frage, dass die Warnstufen ausgerufen seien und eine jede und ein jeder, ist angehalten, sich umsichtig zu verhalten. Die entsprechenden Verlinkung ist im Artikel zu finden.
    In einem anderen Artikel können wir gerne die Ursachen diskutieren. Ob es hier sinnhaft sei? Nun, ...?

  2. 10.

    Die Landwirtschaft in Brandenburg mit ihren riesigen Monokulturen wird immer intensiver und entzieht der Landschaft, Großflächig Feuchtigkeit.
    Sieht aber Niemand - passiert Alles nur Unterirdisch - man merkt es letztendlich nur, durch Verlust von Feuchtwiesen/Feuchtgebieten und durch von Jahr zu Jahr ansteigende Trockenheit.
    Ist aber der Heutigen Bevölkerung sowieso egal - man lebt in der Stadt und geht in den Park.

  3. 9.

    Also ich wohne schon ca. 20 Jahre in einem ehemaligen Feuchtgebiet.
    Und seit ca. 10 Jahren ist es sehr trocken und es wird jedes Jahr trockner. Ich kann es auf jeden Fall bestätigen.

  4. 8.

    und können mir mal erklären warum die Nordhalbkugel der Erde zur Zeit öfter und länger der Sonne zu geneigt ist.

  5. 7.

    Haben Sie Beweise, Quellen oder sonstiges was das bestätigen würde ?

  6. 6.

    Selbst sie sollten doch bemerkt haben, dass im Winter nur noch tageweise etwas Schnee liegt.
    Also hat’s „immer“ schon gegeben ist eine Aussage die in dem Kontext genauso immer wahr wie leer ist.

  7. 5.

    Wenn Brandenburg keine hat, haben wir das Glück, in der EU zu sein.
    Wir haben anderen Ländern geholfen, in den letzten Jahren, die helfen uns!!!!
    Denken Sie bitte weiter, als Ihre Brandenburernase!!!!

  8. 4.

    Hat Brandenburg eigentlich Löschflugzeuge oder Hubschrauber zur schnellen Brandbekämpfung. Brandenburg hat viele Kiefermonokulturflächen, da spürt und sieht man die Trockenheit.

  9. 2.

    Ja, Dürren gab es schon immer. Die Häufigkeit und Intensität hat aber zugenommen. Denn der Klimawandel sorgt dafür, dass es kaum woanders eine so starke Tendenz zu festgefahrenen Wetterlagen gibt (Trockenheit oder Regen) wie in Europa. Leider finde ich die entsprechende Meldung dazu nicht mehr, ist vom letzten Jahr (glaube ich).

  10. 1.

    Keine Sorge, Dürren gab es schon immer. Irgendwann wird es schon regnen und die Brände löschen. Diese Logik wirkt zumindest auf schlichte Gemüter. Bis dahin wird es noch richtig Frühling und die Blumen sprießen. Dann los, 'Herrschaften" entnehmt Wasser, solange es da ist...