Sensordaten werden gemeinsam genutzt - Brandenburg und Sachsen-Anhalt kooperieren im Kampf gegen Waldbrände

Di 04.03.25 | 11:28 Uhr
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Warnschild, Waldbrand, Sacrow, Potsdam, Brandenburg, Deutschland
Audio: Antenne Brandenburg | 03.03.2025 | Po Keung Cheung | Bild: Schoening

Mit dem Start der Waldbrandsaison am 1. März haben Brandenburg und Sachsen-Anhalt eine Zusammenarbeit vereinbart, um Brände länderübergreifend rasch zu erkennen. Die Forstbehörden beider Länder können Sensordaten aus der Waldüberwachung nun gemeinsam nutzen, wie das Agrar- und Forstministerium in Potsdam mitteilte.

Die Waldbrandzentralen können so auch Sensordaten aus den Grenzbereichen des "Nachbarn" analysieren und Brandstellen noch genauer feststellen, wie es hieß. Beide Länder haben auch zusammenhängende Waldflächen.

Waldbrände machen nicht Halt an Landesgrenzen

Brandenburg hat den Angaben zufolge landesweit insgesamt 106 Sensoren im Einsatz, um Waldbrände früher zu erkennen. In Sachsen-Anhalt werden laut Ministerium in den Gebieten mit einem hohen Waldbrandrisiko insgesamt 16 Sensoren eingesetzt.

Die Datenübertragung zwischen den Sensorstandorten in den brandenburgischen Wäldern und den Waldbrandzentralen in Wünsdorf (Teltow-Fläming) und Eberswalde (Barnim) erfolgt über ein Richtfunknetz, in das jetzt auch die Standorte in Sachsen-Anhalt eingebunden sind. Eine Zusammenarbeit mit dem Nachbarland Sachsen gibt es bereits seit zehn Jahren. Generell gilt: Je schneller ein Waldbrand erkannt und der Brandort durch eine Kreuzpeilung bestimmt werden kann, desto zügiger können die Einsatzkräfte alarmiert werden.

"Waldbrände machen nicht Halt an den Landesgrenzen", sagte Forstministerin Hanka Mittelstädt (SPD): "Die Kooperation zwischen den Bundesländern trägt entscheidend dazu bei, Brände möglichst kleinzuhalten."

Waldbrandgefahr bisher gering

Mit Beginn der Waldbrandsaison ab März berechnet der Deutsche Wetterdienst wieder täglich die Waldbrandgefahrenstufen. Bislang wird die Gefahr als gering eingeschätzt. Es gab 2024 laut Ministerium 196 Waldbrände in Brandenburg. Das waren deutlich weniger als in den Vorjahren.

Ende August 2024 kam es aber zu einem Großbrand auf einer Fläche von 172 Hektar auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Jüterbog-West. Auch die Bundespolizei und die Bundeswehr unterstützten mit Hubschraubern.

Sendung: Antenne Brandenburg, 3.3.2025, 14:00 Uhr

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4 Kommentare

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  1. 4.

    Jetzt hat es nur rund 30 Jahre gedauert, bis zwei Kleinstaaten bzw. deren Fürsten bemerkt haben, dass dieser Föderalismus doch super neue Verwaltungsaufwände produzieren kann. Die Verwaltungen können neue Verträge zu Selbstverständlichkeiten abschließen und haben wieder eine Aufgabe gefunden, warum sie notwendig sind.
    Wann begreift die Bundes- und Landespolitik in Deutschland endlich, dass Katastrophenvorsorge sicher vor Ort Fachleute und lokale Teams braucht, aber zentral über alles gedacht werden muss. Das Ahrtal und lässt grüßen.

  2. 3.

    Ach, jetzt sind süße Eichhörnchen schuld an Waldbränden? Ich dachte doch immer Raucher und Camper…

  3. 2.

    Da nenn ich doch mal aufgeweichten Föderalismus. Waldbrände machen ja in der Regel an der Landesgrenze Halt oder etwa nicht?

  4. 1.

    Es ist wohl mehr als blamabel das eine solche Selbstverständlichkeit eines Beitrages benötigt!
    In dieser Hinsicht nicht ganz ernst gefragt: Ist denn die Verwendung von Löschwasser aus dem Nachbarland auch vertraglich geregelt?