Finanzverwaltung - Berliner Bezirke geben so viel Geld aus wie nie zuvor

Do 10.04.25 | 13:02 Uhr
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Altes Rathaus Steglitz (Quelle: dpa)
Audio: rbb24 Inforadio | 10.04.2025 | Jan Menzel | Bild: imageBROKER

Die meisten Ausgaben flossen in den Sozialbereich, doch auch die Energiekosten sind stark gestiegen: 9,45 Milliarden Euro haben die zwölf Berliner Bezirke im vergangenen Jahr insgesamt ausgegeben. Zwei Bezirke rutschten besonders tief in die Miesen.

Die Berliner Bezirke haben im vergangenen Jahr so viel Geld ausgegeben wie noch nie.

Wie aus dem Jahresabschluss der Finanzverwaltung hervorgeht, stieg die so genannte Globalsumme aller zwölf Bezirke 2024 auf 9,45 Milliarden Euro. Das sind rund 750 Millionen Euro mehr als im Jahr davor. 2023 lag die Globalsumme bei 8,7 Milliarden Euro.

Größter Kostentreiber war erneut der Sozialbereich. Hier wurden knapp 249 Millionen Euro zusätzlich für Hilfen in besonderen Lebenslagen aufgewendet. Dazu zählen Eingliederungshilfen für behinderte Menschen, Hilfen zur Pflege und Angebote gegen Obdachlosigkeit. Aber auch für die vorschulische Kindertagesbetreuung wurden rund 172 Millionen Euro mehr aufgewendet als veranschlagt.

Ein weiterer großer Kostenblock sind die Hilfen zur Erziehung (HzE), für die 75 Millionen Euro mehr ausgegeben wurden. Höhere Energiekosten schlagen mit 53 Millionen Euro zu Buche.

Sechs Bezirke mit Überschuss, sechs mit Defizit

Die Dimension der Ausgaben-Steigerungen wird besonders im langjährigen Vergleich deutlich. Noch 2015 lag die Globalsumme der Bezirke mit 6,07 Milliarden Euro in etwa auf dem Niveau der Vorjahre. Danach setzte ein Anstieg an, der sich in den letzten Jahren beschleunigt hat und zu den aktuellen Rekordausgaben von 9,45 Milliarden Euro geführt hat.

Wie aus dem Jahresabschluss auch hervorgeht, haben die Bezirke recht unterschiedlich gewirtschaftet. Sechs Bezirke erzielten im vergangenen Jahr einen Überschuss. Sechs machten ein Defizit. Am stärksten rutschten Steglitz-Zehlendorf und Pankow mit 8,42 bzw. 7,11 Millionen Euro in die Miesen. Die Finanzverwaltung empfiehlt dem Hauptausschuss für diese beiden Bezirke, ein Konsolidierungskonzept einzufordern.

Lichtenberg hat am meisten auf der hohen Kante

Insbesondere Pankow gilt schon länger als Sorgenkind. Der Bezirk hatte bereits im vorletzten Jahr das größte Defizit erwirtschaftet und muss nun entsprechend mehr im kommenden Jahr einsparen. Als Ursachen für die finanzielle Schieflage in Pankow gelten auffallend hohe Kosten im Sozialbereich sowie Gebühren-Einnahmen, die niedriger als angesetzt ausgefallen sind.

Charlottenburg-Wilmersdorf gelang es dagegen, sein Defizit aus dem Vorjahr im Jahr 2024 in einen Überschuss in Höhe von 9,5 Millionen Euro zu verwandeln. Ein wesentlicher Faktor für diesen Erfolg dürfte in einer effizienten Personalpolitik und gezielter Stellenbesetzung liegen.

Die finanziellen Rücklagen der Bezirke, die für den Ausgleich der Jahresabschlüsse herangezogen werden, fallen ebenfalls unterschiedlich aus. Während Spitzenreiter Lichtenberg noch 32 Millionen Euro auf der hohen Kante hat, verfügen Pankow, Steglitz-Zehlendorf und Marzahn-Hellersdorf über keine Reserven mehr. Alle zwölf Bezirke zusammen kamen zum Jahreswechsel auf Rücklagen in Höhe von 142,5 Millionen Euro.

Sendung: rbb24 Inforadio, 10.04.2025, 15:00 Uhr

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55 Kommentare

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  1. 55.

    Google expandiert aber und schafft neue Jobs. Die 3000 sind ein realistische Zielmarke in der nächsten Zeit.

    Schön wär´s wenn mal etwas dereguliert worden wäre in Berlin. Rot-Rot-Grün hat nur blockiert. Dieser neo-Sozialismus treibt die Menschen in die Wohnungslosigkeit und Armut. Man kann nur hoffen, dass sich der Politikwechsel in Berlin bald bemerkbar macht.

  2. 54.

    Das ist grober Unfug. Sie wollen wieder Antistimmung machen, nicht wahr? Sie sollten diese Art Einfältigkeit lassen.

  3. 53.

    Tja, wenn man keine Argumente hat muß man halt wie sie auf Beleidigungen, Unterstellungen und Zweitnicks ausweichen, Atze.

  4. 52.

    Nö, seh ick anders. Kapitalismuskritik ist notwendig. Der Mensch steht jedenfalls nicht im Zentrum des K. Nur der Profit. Was soll daran gut sein frag ick mich?

  5. 51.

    Ich finde aber, das Ihre Vorwürfe es nicht rechtfertigen, so überheblich und mit Lehrerattitüde so daher zu kommen. Und es ist schon bewiesen, daß der Kapitalismus mehr zerstört, als aufbaut. Ein vorzüglicher Vertreter spielt gerade mit den Börsen.

  6. 50.

    Tja, wenn man keine Argumente hat muß man halt wie sie auf Beleidigungen, Unterstellungen und Zweitnicks ausweichen, Atze.

  7. 49.

    Und nun stelle man sich vor mit dieser Summe würde effektiv gehaushaushaltet werden.

    Die Möglichkeiten.

    Aber nein wir verpulvern alles für Gehälter für Menschen die wenig, langsam und uneffizent arbeiten.

    Das Problem ist nicht der bürgergeldempfänger weil er nicht 40std die woche für 1400€ an der Kasse steht.

    Sondern weil gewisse Leute mit 2500-4000€ netto nur 35 Stunden arbeiten. 4 von 5 Tagen im.homeoffice. wo manndann reale Arbeitszeit evtl 3 Std hat. Da loggen die sich am Morgen ein und gehen noch mal schlafen.

    Solche Leute muss man los werden.
    Es muss wieder effizienter werden und mehr Leistungsdruck bei den beteiligten.
    Dann wären Anträge und Gesetzes Entwürfe auch in ein paar Tagen fertig.

    Der ganze Behörden Apparat verkleinert so viel Zeit und das bei solch hohen unrealistischen Gehältern.

    Es gibt keinen Mittelstand mehr. Nur eine zwei klassengesellschaft der Moloche und deren die auf Steuergelder tausende€ im Monat bekommen.

  8. 48.

    "Jaja, der böse Kapitalismus. Alles schlecht, alles böse. " Mehr fällt ihnen nicht ein?

    "Ohne diesen Kapitalismus könntest du hier nicht täglich deine ewig gleichen Parolen unter verschiedenen Nicknames ablassen. Man erkennt dich trotzdem sofort an deinem übergriffigen und aggressiven Duktus, da helfen auch keine anderen Nicknames. "

    Warum schließen sie von sich auf andere? Und ich würde gerne beim "Sie" bleiben. Ich habe lediglich Fakten aufgezählt. Und nur weil sie keine Argumente haben ist das noch lange nicht aggressiv.

    Ich habe hier schon eine Weile nichts mehr geschrieben, Leute wie sie sind mit ein Grund.

  9. 47.

    "Kann es sein, dass Pankow so tief in die Miesen gerutscht ist, weil man dort die Meisten Flüchtlinge und Asylanten aufnimmt? "

    Nein.

  10. 46.

    Nicht nur an seinem Duktus, sondern besonders an seinen vielen Rechtschreibfehlern.
    Den Deutschlehrer müsste man eigentlich wegen unterlassener Hilfeleistung verklagen.

  11. 45.

    "Während in München Google mit einem beeindruckenden Campus 3.000 Arbeitsplätze schafft und Innovation vorantreibt, ...".

    Google hat in ganz Deutschland gerade mal 2.500 Arbeitsplätze.

    "Die CDU und die FPD haben in Berlin nie zusammen regiert, weder direkt nach der Wiedervereinigung noch später."

    Aber im Bund. Und dort wurden die Gesetze geschaffen, schon vor der Wende.

  12. 44.

    Jaja, der böse Kapitalismus. Alles schlecht, alles böse. Ohne diesen Kapitalismus könntest du hier nicht täglich deine ewig gleichen Parolen unter verschiedenen Nicknames ablassen. Man erkennt dich trotzdem sofort an deinem übergriffigen und aggressiven Duktus, da helfen auch keine anderen Nicknames.

    Btw, Kapitalerträge werden mit 25% plus Soli versteuert. Muss man in seinem ganzen Hass aber wissen.

  13. 43.

    Genau. Und es kommt immer wieder zurück. Sparen ist Quatsch.

  14. 42.

    Kann es sein, dass Pankow so tief in die Miesen gerutscht ist, weil man dort die Meisten Flüchtlinge und Asylanten aufnimmt?
    Nebenbei: der Posten wird leider in Gänze im Beitrag verschwinden.

  15. 41.

    "Direkt oder indirekt wird das meiste zusätzlich Geld für Flüchtlinge ausgegeben. "

    Das glaubt nur der der sich auf rechtsextremen TikTok Kanälen "informiert".

    "Ein wesentlicher Faktor für diesen Erfolg dürfte in einer effizienten Personalpolitik und gezielter Stellenbesetzung liegen."

  16. 40.

    Jepp, und das ist auch absolut richtig und vernünftig, denn die Betriebe sollen weiterproduzieren, Arbeitsplätze erhalten und für Steuereinnahmen aus Lohn- und Umsatzsteuer sorgen. Belastet man dieses Vermögen, nur weil die nächste Generation übernimmt, schwächt man die Firma. Das kann sich Deutschland schlicht nicht leisten.
    Ihre Erwiderung zeigt allerdings sehr klar, dass die wirklich großen Vermögen quasi alle betrieblich gebunden sind. Davon hat die Gesellschaft viel mehr, als die paar Erbschaftssteuern.

  17. 39.

    "Komisch, warum haben dann einige Bezirke Überschüsse" Sowohl die Einnahmen, wie auch die Ausgaben sind halt recht unterschiedlich in den Bezirken verteilt. Wenn ein Bezirk dann nicht zusieht, die Einnahmen zu erhöhen, indem er zum Beispiel Gewerbe fördert, schlagen die Ausgaben sehr schnell negativ durch, vor allem, wenn im Bezirk der Anteil von Hilfeempfängern höher ist, als der Durchschnitt. In den reichen Bezirken mit hohen Mieten gab und gibt es eine Verdrängung sozial Schwacher in Bezirke, wo die Mieten zumindest in einigen Vierteln noch geringer sind. Diese Schieflage kann ein Bezirk kaum beeinflussen.

  18. 38.

    Gratuliere! Sich selbst in nur drei Sätze zu widersprechen muß man auch erst mal schaffen.

    "Deutschland besteuert Erbschaften von Betriebsvermögen im internationalen Ländervergleich recht hoch. "

    Und wir wissen beide wie einfach man das umgehen kann. Falls nicht, fragen sie mal u.a. bei Theo Müller nach.

  19. 37.

    Na ja, vielleicht hätten sie in ihrem Leben mal Berliner Abendschau ansehen sollen. Das war dort schon x Mal Thema. Aber eventuell ist für sie der RBB ja keine glaubwürdige Quelle.

  20. 36.

    Direkt oder indirekt wird das meiste zusätzlich Geld für Flüchtlinge ausgegeben. Denn selbst das Geld für vorschulische Kindertagesbetreuung ist nur überwiegend notwendig, um die kaum deutsch sprechenden Kinder auf den Einschulungsstand zu bringen.