Das Konzeptverfahren für ICC-Investoren muss verlängert werden. Das teilte die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft am Donnerstag mit.
Die Teilnahmekriterien am Verfahren, dessen erste Phase eigentlich am 11. März endete, sollen nachgebessert werden, hieß es. Nach Durchsicht aller bisher eingereichten Konzepte werden für die verlängerte Bewerbungsphase nun neue "Eignungskriterien und Mindestanforderungen" für potentielle Investoren definiert, so die Wirtschaftsverwaltung.
Konkret gehe es unter anderem um die geforderte Leistungsfähigkeit der Bewerber. Weitere Details nannte die Wirtschaftsverwaltung mit Verweis auf das Vergaberecht nicht. Auf Nachfrage des rbb verneinte ein Sprecher der Senatsverwaltung für Wirtschaft lediglich, dass es gar keine Bewerbungen für das sanierungsbedürftige Kongresszentrum gegeben habe.
Mit einem Wettbewerbsverfahren will der Senat einen Investor finden, der im ICC wieder das Licht anknipst. Zum Start des Konzeptverfahrens gab es viel Lobhuddelei auf das Gebäude - aber auch die Erkenntnis, dass es nicht schnell gehen wird. Von S. Schöbel
Potentieller Investor muss Sanierung allein stemmen
Die Verlängerung der Bewerbungsphase deutet allerdings darauf hin, dass die bisher eingereichten Konzepte nicht überzeugen konnten. Dass beim Nachweis der finanziellen Leistungsfähigkeit der Bewerber die Anforderungen verändert werden, könnte auch damit zusammenhängen, dass ein potentieller ICC-Investor die Sanierung ohne finanzielle Unterstützung des Landes Berlin tragen muss.
Möglich ist aber auch, dass die Wettbewerbsregeln nochmal dahingehend konkretisiert werden, dass sich Bewerber auch zusammenschließen können für eine gemeinsame Bewerbung, bei der dann nur ein Mitglied das nötige Eigenkapital nachweisen muss. Das könnte die Zahl der möglichen ICC-Investoren erhöhen.
Entscheidung soll im Sommer 2026 fallen
Das Vergabeverfahren soll nun am 16. Mai erneut starten und bis zum 29. Juli laufen. Man bleibe weiterhin bei dem Ziel, eine Vergabeentscheidung bis zum Sommer 2026 zu treffen, bekräftigte die Wirtschaftsverwaltung.
Das Internationale Congress Centrum (ICC) Berlin wurde 1979 eröffnet und prägte den Westteil Berlins über Jahrzehnte als internationale Messe- und Kongressstadt. 2014 wurde es stillgelegt, seit 2019 steht es unter Denkmalschutz.
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Dieser Koloss hat Geschichte: Einst war das Internationale Congress Centrum (ICC) Berlin eine der größten Kongresshallen der Welt. Das von Ralf Schüler und Ursulina Schüler-Witte entworfene und "durchgestylte" Kongresszentrum wurde am 2. April 1979 eröffnet.
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Das Gebäude ist ganze 313 Meter lang, 98 Meter breit und 40 Meter hoch.
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Seit nunmehr 45 Jahren liegt der schlafende Riese an der A100. Anders als bei anderen Berliner Großprojekten dauerte die Bauzeit nur vier Jahre.
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Ein Blick in den Saal mit 5.000 Sitzplätzen zeigt, warum das ICC auch den Spitznamen "Raumschiff" trägt.
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Die rund 300 Quadratmeter große Lounge bietet einen herrlichen Ausblick auf die Neue Kantstraße, den Messedamm und die Masurenallee. Doch schon vor der Schließung 2014 wurden hier länger keine Gäste mehr bewirtet.
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Die vielen Freiflächen im ICC beherbergen Sitzecken für die Konferenzpausen - auf extravagantem Teppichmuster...
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.. und mit Blick auf den Verkehr.
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Der eigentümliche Retro-Teppich hat es in den Film "The International" geschafft.
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Am Tag vor der Schließung des ICC 2014 tagte noch einmal die Hauptversammlung der Daimler AG.
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Am 10. April 2014 wurde das ICC geschlossen. Nach fast auf den Tag genau 35 Jahren stand das "Alu-Monster" leer.
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Allerdings wurde das Gelände 2016 vorübergehend als Flüchtlingsunterkunft zwischengenutzt.
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Und 2021 als Corona-Impfzentrum.
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Das ICC zählt zu den bedeutendsten Bauwerken der deutschen Nachkriegszeit. Seit 2019 steht es unter Denkmalschutz.
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Seit 2018 sucht Berlin nach einem privaten Investor für die Nachnutzung des imposanten Gebäudes.
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Nun startet das Konzeptverfahren für die Wiederinbetriebnahme des ICC in Berlin. Gesucht werden Investoren, die das ehemalige Kongresszentrum übernehmen wollen. Entstehen soll ein Ort für Kunst und Kultur, aber auch für Technologie und Innovation und auch noch für Konferenzen und Kongresse.
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Allerdings ist der "Panzerkreuzer Charlottenburg" inzwischen schon in die Jahre gekommen. Die notwenigen Sanierungen werden kostspielig und aufwändig. | Zum Beitrag | Weitere Bildergalerien
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Ich war da schon mehrmals drin und kann sagen, das Innenleben hat in etwa den Charme wie die Futterhallen von Agrargenossenschaften aus der gleichen Zeit. Der Unterschied ist, die Futterhallen werden ganzjährig genutzt, nur dieyä Toiletten fehlen.
Ob das ICC nun ein Sinnbild der Teilung Berlins und des Kalten Krieges ist, kann man geteilter Meinung sein. Nach Fertigstellung war es ein modernes, bedarfsgerechtes Gebäude, das heute niemand mehr finanzieren kann, also bitte weg.
16.
Entscheidung soll im Sommer 2026 fallen?
Solange bezahlt der Steuerzahler für diesen Drecksschuppen, an dem nur die Sentimentalität der Alt-Westherliner hängt.
Ich war auch mehrmals drin und kann nur sagen, auch nichts besonderes. Ein Kongresszentrum eben. Mit Sälen, Fluren Garderoben,Toiletten etc. Alles sehr Nobel. Zur damaligen Zeit wohlgemerkt! Heute marode , Asbestbelastet und sauteuer im Unterhalt. Da wird sich nie und nimmer jemand finden . Schon gar nicht bei den Forderungen die der Senat an einem oder mehreren Investoren bzw. Betreibern hat Schon allein das Ding unter Denkmalschutz zu stellen war ein riesiger Fehler. Ich sage mal : Das Monster steht noch 10 Jahre leer und wird dann doch abgerissen. Hat inzwischen dem Steuerzahler aber weitere Millionen gekostet. Aber werte Senatoren : Ist ja nicht Ihr Geld!
Der Palast der Republik stand ja auch im bösen Osten. Im ICC ist ja ganz plötzlich der ganze verbaute Asbest verschwunden. Ein Schelm………
13.
Ewig Gestrige gibt es leider nicht nur in der Politik, sondern auch im Bereich der Architektur. Das ICC ist völlig aus der Zeit und, wirtschaftlich gesehen, für alle Zeiten ein Zuschussgeschäft. Da können sie die Frist bis zum Sankt Nimmerleinstag verlängern, da investiert kein normal denkender Unternehmer. Und ein Denkmalschutz ist auch nicht in Stein gemeißelt.
12.
Den Denkmalschutz kann man rückgängig machen und diesen hässlichen Kasten, Sinnbild des Kalten Krieges und der Teilung Berlins, sollte man abreißen. Je schneller desto besser...
11.
…ja klar!! Abriss! Bauen wir ein neokitsch Schloss dort hin! Wir wollen es doch hübsch haben. Spießig geht doch in Berliner Abreisskultur! Hotels mit Aquarium Schlloss wie damals alles so hübsch etc. etc. :)
Ich finde den icc einfach cool. Wie gesagt, meine Bank wollte mir nicht den Kredit gewähren.:)
Ich liebe diese Architektur! Leider hat meine Bank mir den Kredit verweigert.
9.
Beim Palast der Republik ging es ratz fatz! Nur, einmal war der Asbest politisch verseucht das anderemal ist er Bürokratie verseucht. Sucht's Euch aus !
Ich war mehrmals zu den verschiedensten Veranstaltungen dort und kann nur sagen, abreißen so schnell wie möglich. Das Veraltete Gebäude wird nie wieder um oder ausgebaut werden, versprochen.
7.
Wer einmal drin war, möchte dieses Gebäude unbedingt erhalten! „Abreißen, hässlich, unbrauchbar“ - waren auch meine Worte, bevor ich es besuchen durfte. Das ICC ist der absolute Hammer mit ausgezeichneter Lage und muss unbedingt erhalten werden.
6.
Ich bin weiterhin dafür das wieder die Flüchtlinge dort einziehen (aus Tegel) und nicht das Gebäude in der Soorstraße 80 für 40 Millionen umgebaut werden muss. Wieso wird das nicht gemacht liebe Regierung? Ich möchte eine Antwort darauf haben.
5.
Entkernen und ne Sportarena draus machen. Oder, da würde doch auch das Herthastadion reinpassen, sogar gegen Regen geschützt. Hübsch ist sie nicht aber einmalig was wieder zu Berlin passt.
Ja, stimmt, der Bau ist was Besonderes, ein besonders hässliches Millionengrab, Ja,ja Berlin muss sparen, im Falle ICC wohl eher nicht.
3.
Abreißen das Ding, da findet sich kein ernsthafter Investor. Auch nicht wenn man noch mal die Ausschreibung verlängert. Der Bau sieht einfach Schei… aus und ist extrem Schadstoffbelastet Welcher Narr hat diesen Panzerkreuzer eigentlich unter Denkmalschutz gestellt? Lieber Senat , da habt Ihr ein großes Problem an der Backe! Und wenn ich lese , es war Jahrzehnte ein Super Ding? Man kann’s auch übertreiben 35Jahre ok . Das wären dann gerade mal drei. Das ist bei Bauwerken gar nichts . Lieber RBB hört bitte auf mit dieser Lobhudelei!.
Jetzt wo die Abrissbirne an der Brücke in der Nähe parkt, würde ein kurzer Schwenk so manches Problem lösen.
1.
ICC:Dauert noch ein bisschen - aber wird Mega.Der Spruch ist doch Comedy pur. Die Verantwortlichen sollten Mal reflektieren was aus dem Steglitzer Kreisel geworden ist , da fing es so ähnlich an.Konzeptverfahren ,das beste bekommt den Zuschlag ? Das ICC ist und bleibt ein Kongresszentrum, andere Nutzung ist eher unwahrscheinlich ,da der Denkmalschutz es nicht zu lässt und dieser Bau einfach besonders ist.Für einen privaten Investor ist das nichts ,es sei denn, ein sich langweilender Milliardär/in möchte darin sein Geld investieren. Bin Mega gespannt und warte halt noch ein bisschen.