Forum an Cottbuser Universität - Wie weit ist der Strukturwandel in Deutschlands Kohlerevieren?

Do 09.11.23 | 16:29 Uhr
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Archivbild:Blick über den Campus an der BTU - Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg am 16.08.2019.(Quelle:dpa/P.Pleul)
Bild: dpa/P.Pleul

Vor mittlerweile drei Jahren ist von der damaligen Bundesregierung der sukzessive Ausstieg aus der Kohleverstromung beschlossen werden - die Frage, wie der dazugehörige Strukturwandel verläuft und wo Prozesse verbessert werden können, ist am Donnerstag und Freitag Thema einer Strukturwandeltagung an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU).

Ausgerichtet wird die Tagung von der BTU, dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt-, und Raumforschung (BBSR) und dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH).

Erfahrungsaustausch, Ideenfindung, Bilanz

In sieben Workshops, unter anderem zu den Themen Verteilungsgerechtigkeit, Inklusion oder Beteiligung im Strukturwandel, aber auch zu den Fragen, ob Investitionen in die Wissenschaft der Region nützen oder wie wirksam regionale Strukturpolitik ist, wollen die Fachbesucher miteinander ins Gespräch kommen.

Auch das Thema Fachkräftemangel spielt eine große Rolle, da Neuansiedlungen insbesondere in der Industrie derzeit Probleme haben, in der Lausitz ihre Stellen zu besetzen. Anika Noack, Mitorganisatorin vom BBSR, bezeichnete den Fachkräftemangel gegenüber dem rbb am Donnerstag als "zentralen Flaschenhals", an dem alle Beteiligten gemeinsam arbeiten müssten. Kein Problem gebe es dagegen bei der Frage, wie die wegfallenden Arbeitsplätze in der Kohleindustrie ersetzt werden sollen. Mit Beginn des Transformationsprozesses vor drei Jahren war das noch die entscheidende Frage gewesen.

Mit der Tagung sollen Forschung und Praxis besser miteinander verzahnt werden, sagte Noack. "Wir haben hälftig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hier zu Gast, zur anderen Hälfte Menschen aus Politik und Verwaltung." Gemeinsam soll eine Bilanz gezogen werden, wie gut der Strukturwandel vorangeht. Auch, wenn die Lausitz als Tagungsort ausgewählt wurde, seien Vertreter aller deutschen Kohlereviere anwesend.

Dabei sollen sie auch über bessere Lebensbedingungen in den betroffenen Regionen, also digitale und soziale Infrastruktur sprechen, so Noack.

Sendung: Antenne Brandenburg, 09.11.2023, 15:40 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    Zu den Projekten und der Zielerreichung folgen noch weitere Artikel? Auch die Zweckentfremdung ist anzusprechen oder mindestens die Kontrolle. Denn für z.B. Infrastruktur wäre das Land sowieso zuständig und nicht der bundesdeutsche Steuerzahler. Da die 34jährige Fördergeldgeschichte in Brandenburg, so schlecht wie es nur schlecht ausfallen könnte, abgelaufen ist, eine Entwicklung weg von den letzten Plätzen eher deren Manifestierung bedeutet hat, muss es an den Handelnden liegen, die nicht nur zu überprüfen sind sondern sogar eine Rückzahlung, als wirksameres Instrument, einzusetzen ist. Denn eines muss uns am Herzen liegen: Das Weiterkommen mit besseren Ergebnissen als bisher.

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