Mordprozess am Landgericht Frankfurt (Oder) - 44-Jähriger gesteht, seine Ehefrau im Streit mit einem Messer erstochen zu haben

Seit vergangener Woche muss sich ein 44-Jähriger vor dem Frankfurter Landgricht verantworten. Er soll im März seine Ehefrau erstochen haben. Jetzt hat die Verteidigung einen Bericht verlesen, in dem der Angeklagte die Tat einräumt.
Am Landgericht Frankfurt (Oder) hat ein 44 Jahre alter Mann aus Frankfurt am Mittwoch gestanden, im März dieses Jahres seine Ehefrau getötet zu haben. Das berichten Reporter des rbb vom Prozess. Mit einem Messer sei er vor den Augen der gemeinsamen Kinder auf die 33-Jährige losgegangen.
Verteidiger verliest Bericht über Tat und Motive
Der Angeklagte hat sich allerdings nicht persönlich geäußert, sondern durch seinen Verteidiger eine Erklärung verlesen lassen. Dies habe nahezu eine Stunde gedauert. Darin räumt der Mann zwar ein, dass er seine Frau erstochen hat, allerdings sei es kein Mord aus niedrigen Beweggründen gewesen, wie es ihm die Staatsanwaltschaft vorwirft. Laut Verteidigung handele es sich vielmehr um Totschlag, möglicherweise liege sogar ein minderschwerer Fall vor.
Begründet wurde das am Mittwoch mit der Vorgeschichte des Paares. In der verlesenen Erklärung wurde die wechselvolle Beziehung des Paares geschildert. So sei die Harmonie oft innerhalb kurzer Zeit in Beleidigungen und Streit umgeschlagen.
Vermeintlicher Streit um Trennung und Sorgerecht
Auch an dem Tattag soll es den Ausführungen zufolge wohl zu verbalen Auseinandersetzungen gekommen sein. In deren Folge habe die Ehefrau die Kinder befragt, bei welchem Elternteil sie im Falle einer Trennung leben wollten. Das Paar hat insgesamt fünf Kinder, drei davon gemeinsam. Laut Verteidigung habe eine 13 Jahre alte Tochter geäußert, lieber beim Vater leben zu wollen. Woraufhin die Frau die Vaterschaft des 44-Jährigen in Frage stellte. Der Mann habe in Folge der Provokation die Beherrschung verloren, ein Messer gegriffen und sei auf seine Frau losgegangen.
Laut Staatsanwaltschaft hat der Angeklagte jedoch seine Ehefrau schon seit längerem durch seine Eifersucht bedroht. Zudem soll er bereits vor Monaten ihren Tod geplant haben, weil die 33-Jährige sich von ihm trennen wollte. Am Mittwoch nun zeichnete der Mann ein anderes Bild. So erklärte er, dass seine Frau aufgrund ihrer Eifersucht wiederholt Streit provozierte. Jedoch hieß es in der Erklärung auch, dass der Mann mehrfach sagte, seine Frau im Falle einer Trennung zu töten. Dies sei als Scherz gemeint gewesen, über den alle, auch die Frau, gelacht hätten. Außerdem hat ein Nachbar vor Gericht geschildert, dass die Frau Angst vor ihrem Mann hatte.
Urteil im November erwartet
Jetzt muss das Gericht die Aussagen bewerten. Über die Erklärung des Verteidigers hinaus sei der Angeklagte nicht bereit, weitere Fragen zu beantworten. Darüber, welche der widersprüchlichen Aussagen glaubhafter erscheinen, könnten womöglich die Schilderungen der minderjährigen Kinder Aufschluss geben. Für ihre Aussagen wird die Öffentlichkeit allerdings ausgeschlossen.
Der Prozess wird in der kommenden Woche Donnerstag fortgesetzt. Ein Urteil soll es Anfang November geben.
Sendung: Antenne Brandenburg, 28.09.2022, 16:10 Uhr
Mit Material von Dorett Kirmse
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