Reifenhersteller - Goodyear will in Fürstenwalde frühestens ab 2025 Stellen streichen

Mi 06.12.23 | 13:48 Uhr
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Archivbild: Mitarbeiter des Unternehmens der Reifenproduktion von Goodyear kommen nach einer Betriebsversammlung aus dem Werk. (Quelle: dpa/S. Stache)
Audio: Antenne Brandenburg | 06.12.2023 | Amelie Ernst | Bild: dpa/S. Stache

Der Reifenhersteller Goodyear will in seinem Werk in Fürstenwalde frühestens ab 2025 Arbeitsplätze kürzen. Diese Zusage habe die Goodyear-Geschäftsleitung in ersten Gesprächen gemacht, sagte der Brandenburger Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) im Wirtschaftsausschuss des Landtags am Mittwoch.

Ihm zufolge wird derzeit eine Arbeitsgruppe gebildet, die von Januar 2024 an ausloten soll, welche Teile des Goodyear-Werks möglicherweise doch weiterbetrieben werden können. Parallel dazu soll auch über Sozialpläne für die Beschäftigten verhandelt werden.

Ein Verkauf des Werkes stehe derzeit nicht zur Debatte, so Steinbach weiter. Ziel sei es nach wie vor, nichts unversucht zu lassen, um die Entscheidung von Goodyear umzukehren. Zugleich betonte der Wirtschaftsminister aber auch: "Bitte glaubt nicht, dass ich an der Stelle Wunder vollbringen kann."

Reifenproduktion soll 2027 eingestellt werden

Unterstützung für seine Verhandlungsstrategie bekommt der Wirtschaftsminister von Abgeordneten der Koalition aus SPD, CDU und Grünen sowie von der Linken. Die AfD dagegen macht die Landesregierung mit für die Schließungspläne verantwortlich.

Goodyear will die Reifenproduktion in Fürstenwalde nach jetzigem Stand Ende 2027 einstellen und 750 Stellen abbauen. Als Grund werden Billigimporte aus Asien und eine steigende Überproduktion in Deutschland genannt. Ein kleiner Teil des Standorts in Fürstenwalde soll erhalten bleiben. Dort werden Gummimischungen hergestellt und an die anderen Goodyear-Werke in Europa geliefert.

Sendung: Antenne Brandenburg, 06.12.2023, 12:30 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    Wenn der Einzelne, immer höhere Löhne bzw. Gehälter verlangt, kann der Unternehmer nunmal nicht mehr Leute einstellen und muss sogar entlassen, oder das Unternehmen sogar schliessen.
    Diese ständigen Arbeitskämpfe, werden letzendlich zum Zusammenbruch der Gesellschaft führen, da es letztendlich zu Entlassungen und zu hohen und Nicht mehr bezahlbaren Preisen, führen wird und auch zur Spaltung der Gesellschaft.

  2. 7.

    War gestern zum Beispiel in FF - da sieht man das besonders gut - in Deutschland als Deutscher seinen guten Euro verdienen und dann ab nach Polen und seinen Einkauf machen, Tanken und Zigaretten und polnische Dienstleistungen in Anspruch nehmen.
    In der gesamten Grenzregion zu Polen und Tschechien ist das so.
    Da werden noch viel mehr Unternehmen aufgeben.
    Dazu, kommen immer und immer wieder, neue Lohn-und Gehaltsvorderungen der Gewerkschaften und Arbeitnehmer.
    Am Besten: Alles Dichtmachen und vorn vorne beginnen !!!

  3. 6.

    Dann fallen die Jobs halt weg. So ist das halt. Es werden in der nächsten Zeit noch viel mehr Jobs wegfallen. Gewerkschaften und Arbeitnehmer sorgen aktuell dafür, dass Jobs wegfallen und immer mehr Kunden Waren und Dienstleistungen aus dem Ausland beziehen. Markenküchen deutscher Hersteller in Polen 40% billiger, Zahnersatz in Polen 50% billiger, Baumaterialien ebenso. Und das nicht nur im Grenzbereich

  4. 5.

    Herr Steinbach reicht Fördergelder, von...nach, weiter? Das ist ja interessant. Haben Sie die wichtigeren Details?

  5. 4.

    Dadurch kommt es aber auch zu einer einseitig geförderten Industrie-Pollitik in Brandenburg - immer entlang der polnischen Grenzregion und dadurch auch zu einseitigen Natur-und Umweltbelastungen in Ostbrandenburg und Südostbrandenburg/Lausitz.
    Das zieht dann einseitige Zuwanderung in unsere Region und damit verbundenen Wohnungsbau und Versiegelung im Osten/Südosten.

  6. 3.

    Ostbrandenburg ist Europäische Förderregion und schon allein deshalb, hat der Brandenburger Wirtschaftsminister Steinbach, etwas bzw. sehr viel damit zu tun und ein großes Interesse daran.
    Wäre es irgendein Unternehmen in Westbrandenburg, zum Bsp. Amazon in Brieselang, wäre es der Brandenburger Politik, vollkommen egal und unwichtig.
    Alles entlang der polnischen Grenzregion, ist Europäisches Fördergebiet und daher von Interesse für die Brandenburger Politik, da es Fördergelder und Strukturhilfen vom Land vom Bund und von der EU gibt.
    Deshalb ist die Region von Cottbus/Lausitz über BER und Goodyear/Tesla hoch bis nach Schwedt, so wichtig für die Brandenburger Politik - Es gibt Fördergelder/Strukturgelder und das Nicht wenig !!!

  7. 2.

    AfD halt.... Populismus mehr steckt nicht dahinter ..

  8. 1.

    Herr Steinbach macht „erste (!) Gespräche“? Mit welcher Position und Verhandlungsmasse geht er in diese Gespräche um Ernst genommen zu werden?
    Was völlig unverständlich ist, ist, warum die brandenburger Politik für die Rückzugspläne verantwortlich sein soll? Was haben die damit zu tun?

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