Bahlsen, Storck und Co. - Mitarbeiter der Berliner Süßwarenindustrie streiken für mehr Lohn

Di 15.10.24 | 18:18 Uhr
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Symbolbild: Nachtschicht bei Bahlsen in Berlin/Tempelhof.(Quelle:imago images/S.Gudath)
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Audio: Fritz vom rbb | 15.102.2024 | Marie Boll | Bild: imago images/S.Gudath

Mehr als 500 Beschäftigte aus der Süßwarenindustrie haben nach Gewerkschaftsangaben im Kampf für höhere Löhne am Dienstag in Berlin ihre Arbeit niedergelegt. Betroffen von dem Warnstreik seien sechs Unternehmen, unter ihnen August Storck, Bahlsen, Stollwerck und Wilhelm Reuss, teilte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit.

Der NGG zufolge legten die Beschäftigten sowohl in der Früh- als auch in der Spätschicht ihre Arbeit nieder. Grund sind zwei bisher erfolglos verlaufene Verhandlungsrunden im Tarifkonflikt mit den Arbeitgebern.

Höhere Löhne gefordert

Besonders verärgert sei man darüber gewesen, dass die Arbeitgeberseite kein neues Angebot vorgelegt habe. Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie beklagte nach den Verhandlungen dagegen, aufseiten der Gewerkschaft sei kaum Bereitschaft erkennbar gewesen, von ihren Maximalforderungen abzuweichen.

Die NGG fordert eine Lohnerhöhung von 9,9 Prozent, mindestens aber 360 Euro pro Monat mehr für die Beschäftigten. Auszubildende sollen 190 Euro mehr pro Monat erhalten. Der Bundesverband der Süßwarenindustrie bietet dagegen eine Lohnerhöhung in zwei Schritten von 3,1 Prozent und 2,6 Prozent bei einer Laufzeit von fast zweieinhalb Jahren (28 Monate) an. Nächster Verhandlungstermin ist der 2. Dezember.

Die gesamte Lebensmittelbranche in Berlin umfasst etwa 150 Betriebe mit insgesamt 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Süßwarenindustrie macht dabei mit rund 2.000 Beschäftigten den größten Bereich nach der Backwarenbranche aus.

Sendung: Fritz vom rbb, 15.10.2024, 07:30 Uhr

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15 Kommentare

  1. 14.

    Warum muß ein Kompromiß her? Wenn bei den Betrieben nicht mehr geht, als angeboten wird, dann kann es keinen Kompromiß geben, höchstens Sie akzeptieren dann auch Standortschließungen.

  2. 13.

    Eine freudige Überraschung das Stand jetzt keiner gegen den Streik wettert. Seltsam das andere Streiks da weitaus mehr kritisch gesehen werden...Aber jut, Zucker braucht man auch weniger als ne Bahn oder Erzieher, da hält sich das Interesse offensichtlich eher bedeckt.

  3. 11.

    Ja, Süßigkeiten sind schädlich und der Zuckerkonsum zu hoch… Darum geht es hier nicht.
    Es geht um die Familien der Elektriker und Schlosser, die hier in Schichten arbeiten! Die brauchen das Geld, um einfach nur die Inflation auszugleichen… Schokolade essen die eh nicht. Und Profit machen die auch nicht!

  4. 6.

    Seit Juli ist die letzte Tarifrunde ausgelaufen. Die Arbeitgebervertreterinnen weigern sich seitdem komplett ein kompromissfähiges Angebot vorzulegen. Stattdessen kommen sie zum aktuellen Verhandlungtermin ohne etwas anbieten zu wollen. Ich frage mich, ob die den Schuss nicht gehört haben? Stattdesssen behaaren sie auf ihrem realitätsverweigernden "Angebot", das 2,5 Jahre laufen soll und somit wenig flexibel auf aktuelle Weltlagen reagieren lässt und sehr weit unter den Forderungen der Gewerkschaft bleibt. Am Ende muss wie in jeder Tarifrunde ein Kompromiss her. Das wissen beide Seite, aber wenn sich eine Seite komplett verweigert, dann leiden im Endeffekt die Mitarbeiterinnen. Schlussendlich vergraulen die Arbeitgeberinnen das Personal, was bereits jetzt schon Mangelware in den Unternehmen ist. Der BDSI macht sich hier komplett lächerlich.

  5. 5.

    Die NGG eine der stärksten Gewerkschaften ruft zum Warnstreik auf damit die Süsswaren noch etwas teurer werden.

  6. 4.

    In der NGG Süßwaren sind nicht nur die Ungesunden zusammengefasst ;-) aber natürlich auch die, die das Weihnachtsgebäck, dass seit September im Laden steht, herstellen. Wer mag darauf verzichten? Man hat sich vertagt auf Anfang DEZEMBER. Es zieht sich. Der Tarifvertrag lief im Sommer aus. Gerne verweise ich darauf, dass die zuliefernde Rohwarenindustrie NICHT die Preise um 20 - 50 % erhöht hat, wie es bei den Waren im EH auffällt. Wer sich also das Add On einsteckt, dürfte auch klar sein. Weniger herstellen, bei geringeren Personalkosten, aber größeren Reibach machen - eine Minimax Aufgabe, die eigentlich nicht lösbar ist, außer in der Lebensmittelindustrie.

  7. 3.

    Und das vor Weihnachten

  8. 1.

    Endlich mal ein Streik, wo viele Menschen dankbar sein können. Zuviel Süßigkeiten sind ja schädlich für die Zähne und der Gesundheit.

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