Tarifstreit - Verdi ruft bei BVG für kommende Woche zu zweitägigem Warnstreik auf
Bei der BVG soll in der kommenden Woche erneut gestreikt werden. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten für Mittwoch und Donnerstag zum Warnstreik aufgerufen. Hintergrund sind die am Freitag gescheiterten Tarifverhandlungen.
Bei den Berliner Verkehrsbetrieben kommt es schon in der nächsten Woche erneut zu Warnstreiks. Wie die Gewerkschaft Verdi am Freitagabend mitteilte, sollen Busse und Bahnen der BVG am Mittwoch und Donnerstag bestreikt werden.
"Die BVG ist auch in der sechsten Verhandlungsrunde ein Angebot schuldig geblieben, das der verantwortungsvollen Arbeit der Beschäftigten gerecht wird und die drastischen Preissteigerungen der letzten Jahre sowie den deutlichen Lohnabstand im bundesweiten Vergleich ausreichend kompensiert", sagte Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt. Für die weiteren Streiks trügen allein die Arbeitgeber und der Berliner Senat die Verantwortung. "Über 40 Tage hatten sie Zeit, ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch zu legen."
Ab kommender Woche Urabstimmung über unbefristeten Streik
Erst wenige Stunden zuvor hatte Verdi die seit Mitte Januar laufenden Tarifverhandlungen für die rund 16.600 Beschäftigten der BVG für gescheitert erklärt. Am Mittwoch kommender Woche, dem ersten Tag des geplanten Warnstreiks, soll eine Urabstimmung für unbefristete Streiks im April starten.
Die BVG verurteilte die neue Warnstreik-Ankündigung scharf. Während die BVG eine Schlichtung vorschlage, um den Konflikt zu lösen, reagiere die Gewerkschaft destruktiv. "Das macht man nicht", hieß es in einer Mitteilung. Sie rief die Gewerkschaft erneut dazu auf, sich einer Schlichtung nicht zu verschließen. "Ein weiterer Streik auf dem Rücken der Berlinerinnen und Berliner wäre ein Unding!"
Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt sagte in der rbb24 Abendschau, die Gewerkschaft werde sich Anfang nächster Woche mit der BVG über eine mögliche Schlichtung austauschen. "Und wenn wir zu einem gemeinsamen Rahmen für eine Schlichtung kommen, ist das eine denkbare Variante."
Verkehr im Westen der Stadt zusätzlich durch Sperrung auf Ringbahnbrücke beeinträchtigt
Sollte es in der kommenden Woche wieder zu einem Warnstreik kommen, wäre es bereits der fünfte bei diesen Tarifverhandlungen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem 750 Euro monatlich mehr für alle Beschäftigten. Die BVG hatte in ihrem vierten und bislang letzten Angebot die Hälfte angeboten.
Der Warnstreik in der kommenden Woche könnte vor allem im Westen der Stadt zu Problemen führen. Denn der Verkehr auf der A100 ist durch die Sperrung auf der Ringbahnbrücke stark beeinträchtigt und mit einem BVG-Warnstreik wäre die Möglichkeit, auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen, stark eingeschränkt. Die S-Bahn allerdings wäre von dem Warnstreik nicht betroffen, da sie nicht zur BVG, sondern zur Deutschen Bahn gehört.
Verdi-Verhandlungsführer Arndt sieht in den Verkehrsbehinderungen durch die gesperrte Autobahnbrücke aber keinen Grund, von dem Warnstreik abzusehen. "Die Beschäftigten sind nicht Schuld daran, dass durch Investitionsstau etc. die Ringbahnbrücke jetzt gesperrt ist", sagte er am Freitag in der rbb24 Abendschau.
Sendung: rbb24 Abendschau, 21.03.2025, 19:30 Uhr
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