Verkehrspolitik in Berlin - Senat gibt sechs Radverkehrsprojekte wieder frei - und legt fünf auf Eis

Do 06.07.23 | 10:09 Uhr
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Auf der Ollenhauer Straße sind die Zeichen für den Radweg mit gelben Kreuzen zugeklebt und Autos parken darauf. Der Radweg existiert nicht mehr. (Quelle: Annette Riedl/dpa)
Audio: rbb24 Inforadio | 05.07.2023 | Thorsten Gabriel | Bild: Annette Riedl/dpa

Nachdem die neue Verkehrsverwaltung in Berlin eine Reihe an Radfahrprojekten überprüft hat, sollen nun für einige Radwege gebaut werden - auf fünf Hauptstraßen allerdings sollen die Projekte vorläufig gestoppt werden.

Nach der Prüfung von Radverkehrsprojekten an Haupt- und Nebenstraßen hat die Senatsverkehrsverwaltung jetzt erste Ergebnisse vorgelegt. Demnach können sechs von elf Radwegen an Hauptstraßen wie geplant gebaut werden. Fünf Projekte, die an Hauptstraßen geplant waren, sollen nicht gebaut werden.

Projekte an Nebenstraßen sind auch wieder freigegeben.

Zunächst nicht gebaut werden sollen fünf Hauptstraßen-Radwege:

Lichtenberg: Siegfriedstraße

Neukölln: Stubenrauchstraße

Neukölln/Treptow-Köpenick: Sonnenallee

Tempelhof-Schöneberg: Berliner Straße - Grunewaldstraße

Tempelhof-Schöneberg: Hauptstraße - Dominicusstraße - U-Bahnhof Kleistpark

Hier soll es laut Verkehrsverwaltung weitere Prüfungen geben. Untersucht werden soll dabei unter anderem die Verkehrssicherheit im Fußverkehr und mögliche Beeinträchtigungen für Busse und Straßenbahnen sowie den Lieferverkehr.

Die Hauptstraßen-Radwege, die nun gebaut werden können, sind im Einzelnen:

Charlottenburg-Wilmersdorf: Opernroute

Friedrichshain-Kreuzberg: Michaelbrücke, Scharnweberstraße, Schlesische Straße - Köpenicker Straße - Bethaniendamm -Obere Freiarchenbrücke

Lichtenberg: Scheffelstraße - Möllendorfstraße - S-Bahnbrücke

Marzahn-Hellersdorf: Gülzower Straße - Gutenbergstaße - Hellersdorfer Straße

Radwege in Berliner Nebenstraßen können dagegen wie geplant gebaut werden. Das bestätigte die Sprecherin der Verkehrsverwaltung, Sara Lühmann, dem rbb auf Nachfrage. Erste Bezirke hatten bereits am Dienstag Schreiben erhalten, in denen ihnen die Senatsverwaltung mitteilte, für ihre geplanten Baumaßnahmen in Nebenstraßen seien die notwendigen Haushaltsmittel wieder freigegeben worden.

Die Radwege-Projekte, die nun weitergeführt werden können, sind:

Charlottenburg-Wilmersdorf: Friedrichshaller Straße - Warnemünder Straße - Berkaer Straße, Prinzregentenstraße - Durlacher Straße - Parkgrenze, Rönnestraße - Dernburgstraße - Stuttgarter Platz

Friedrichshain-Kreuzberg: Beschilderung und Markierung der Fahrradstraße Stallschreiber Straße

Marzahn-Hellersdorf: Neubau Verkehrsfläche - Anschluss Brebacher Weg/Altentreptower Straße

Neukölln: Weserstraße - Innstraße - Sonnenallee - BA 3

Pankow: Neumannstraße - Wisbyer Straße - Binzstraße, Behmstraße - Behmstraßenbrücke - Malmöer Straße, Bahnhof - Parkstraße - Weg am Fließgraben

Steglitz-Zehlendorf: Königsweg - Hohentwielsteig - Anhaltiner Straße

Tempelhof-Schöneberg: Handjerystraße - Bundesallee - Varziner Straße

Vor drei Wochen hatte ein Schreiben der Verkehrsverwaltung an die Bezirke für Verwirrung gesorgt, in dem diesen mitgeteilt wurde, dass alle geplanten Radverkehrsprojekte geprüft würden und bereits zugesagte Mittel deshalb "temporär ausgesetzt" würden. Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) berief sich dabei auf den schwarz-roten Koalitionsvertrag, in dem CDU und SPD vereinbart hatten, alle Radverkehrsprojekte neu zu priorisieren.

Sendung: rbb24 Abendschau, 05.07.2023, 19:30 Uhr

151 Kommentare

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  1. 150.

    Uns wird nicht nur der sinnfreie Radweg erspart, sondern auch die jahrelange Baustelle! Puh, gerade nochmal gutgegangen :-)

  2. 149.

    Das mit der Ahnung dürfte dann auf Sie zutreffen. Wie ich bereits weiter unten schrieb ist der Stopp des inkompetenten „Projektes“ PBL Siegfriedstraße für die wirklichen Anwohner der Siegfriedstraße eine Erleichterung! Keiner der Befürworter hat auch nur einmal einen Zollstock in die Hand genommen und nachgemessen! 2,5 Meter „Protected Bike Lane“ auf jeder Straßenseite bedeutet, der restliche Verkehr würde auf die Straßenbahngleise verschoben. Im Einzugsgebiet liegen 2(!) Krankenhäuser mit Notaufnahmen. Wenn es sich wegen der Radwege auf der Siegfriedstraße staut (durch Tram und Bus), kommen auch die Krankenwägen nicht mehr durch. Außerdem ist die Straße mit der angrenzenden Josef-Orlopp-Straße und Herzbergstr. ein Industriegebiet mit viel Lieferverkehr.

  3. 147.

    In den Parks läuft alles ok, da brauchen Sie sich nicht zu sorgen....soviel zu Ihrem Pseudonym "Anwohner"...das stimmt nicht für den Nibelungenkiez um den es hier geht ;-)

    Bei dem Stück der Siegfriedstr. südlich der Rüdigerstraße...da fahren jetzt auch nicht so viele Autos lang wie im nördlichen Teil. Und auch da kann man parallel gut langfahren (Hagenstr.). Aber ja, die Straßenbahn macht es teils unübersichtlich...könnte man vielleicht nen verkehrsberuhigten Bereich draus machen.

    Trotzdem bitte ich Sie..wer keine Ahnung hat sollte sich nicht äußern.

  4. 146.

    Die südliche Siegfriedstraße führt durch eine reines Wohngebiet und in Parks sind Konflikte mit Spaziergängern vorprogrammiert.

    Der Stopp ist also rein ideologisch begründet. Die Autopartei schadet der Stadt nachhaltig.

  5. 145.

    Der Stopp des Radwegs Siegfriedstr. macht Sinn, denn:

    1. Man kann bequem durch den in 150 m Entfernung parallel verlaufenden Landschaftspark fahren, was auch jetzt schon jeder macht. Dort gibt es einen wunderbar asphaltierten Weg. Es gibt auch sonst viele sehr praktikable Ausweichrouten.

    2. Die Siegfriedstr. mit dem Fahhrad entlang wird niemals viel von Fahrrädern befahren werden, denn dort sind schlicht kaum Wohnungen umd vorrangig Tankstellen, Autohäuser, Autovermietungen, Baugerätevermietungen, riesiger BVG-Standort. Von den großen Wohn-Gebäuden an der Landsberger Allee zum Bahnhof Lichtenberg wird man auch kaum fahren (zu weit), da gibt es nähere Altetnativen.

    3. Die Parkplätze werden dort benötigt.

    In diesem Fall alles richtig gemacht, danke!

  6. 144.

    an Anwohner und Bernd:

    Bitte richtig lesen, bevor Sie unangebrachte und peinliche Besserwisserei kundtun. Er schrieb korrekt "... in Richtung Rummelsburg ..." und dort gibt es sogar zwei Tankstellen (Shell und Total).
    Der beschriebene jahrelange - gefühlt jahrzehntelange - Baken-Friedhof ist wirklich unsinnig und auch ich (seit über 30 Jahren täglich mind. Karlshorst - Brandenburger Tor oder Niederschönhausen - Karlshorst per Rad und 8.000 Fahrrad-Kilometer berlin-, bundes- und weltweit im Jahr) sehe dort sehr, sehr selten jemals einen Radfahrer - als Rad- und Autofahrerin.
    Was sind das für überhebliche, Unwissenheit widerspiegelnde Antworten auf Peters korrekte Beschreibungen? Niveau ist keine Creme, Jungs!

  7. 143.

    "Gleiche Rechte und Pflichten für alle Verkehrsteilnehmer. Das heißt konkret Kennzeichenpflicht, Steuer und Versicherung für readfahrende Verkehrsteilnehmer."
    Aha, bin gespannt wie sie Fußgänger kennzeichnen? Bei Wikipedia können sie mal nachlesen wer alles Verkehrsteilnehmer ist. Da ist z.B. ein Bauarbeiter mit Schubkarre, auch Reiter und Tierführer sind Verkehrsteilnehmer!

  8. 142.

    Nein, Notwendigkeit! Eine Haftpflichtversicherung sollte jeder sowieso haben. Vielleicht gibt es dann auch nicht mehr so viele unfallflüchtige Radfahrer!

    Außerdem.... Gleichberechtigung! e-scooter, Mofafahrer brauchen etwas, aber e-Bikefahrer nicht? Oder Radfahrer mit Rennrad? Die Speed-Junkies....... ohne Licht usw.

    Das ist Fußgänger - Logik!

  9. 141.

    Was ist mit der Hermannstraße in Neukölln?
    Da braucht es dringend einen sicheren Radweg.

  10. 140.

    "Wenn ich Sie vom Rad holen wollte, dann wahrscheinlich, weil Sie auf Ihrem Fixie mal wieder eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen. So zumindest stelle ich Sie mir vor, denn so aggressiv wie Sie hier auftreten, sind Sie vermutlich auch im Straßenverkehr. "

    Spricht nicht gerade für ihre Vorstellungskraft und Intelligenz. Nettiquette? Hier? You're kiddin' me!

    Ich fahre ein Fahrrad und kein Hipster Spielzeug. Und Radfahrer die sich so agggressiv verhalten wie es die meisten Autofahrer tun leben nicht lange.

    Die haben nicht 1,8 Tonnen Blech und Airbags um sich herum. Und wie sie drauf sind haben sie soeben bewiesen. Sie haben niemanden vom Rad zu holen.

  11. 139.

    "Dann gibt es halt nur noch Fahrräder mit Schutzblech im öffentlichen Straßenverkehr."
    Hahaha, das passiert sowieso nicht, aber wünschen/träumen können sie natürlich weiterhin davon!

  12. 138.

    "...sondern mit voller Absicht.
    Weil die Verkehrsplanung das so vorsieht."
    Das haben Sie geschrieben.

  13. 137.

    Lesen Sie vielleicht auch mal die entsprechende Rechtsprechung. Lesen bildet. Parken Autos am Straßenrand muss man als Radfahrer „mehr als einen Meter“ Abstand halten. Sind keine Autos da muss man als Radfahrer mindestens 80cm Abstand zum Bordstein halten. In beiden Fällen fährt man praktisch mittig auf der rechten Fahrspur. In keinen Fall kann ein Radfahrer ohne Spurwechsel überholt werden.

  14. 136.

    OMG hat geschrieben "anstatt ungestört auf einem sicheren Radweg?"
    Danke fürs Mitspielen. Neuer Versuch...?

  15. 135.

    "Gleiche Rechte und Pflichten für alle Verkehrsteilnehmer. Das heißt konkret Kennzeichenpflicht, Steuer und Versicherung für readfahrende Verkehrsteilnehmer. "

    Olle Kamellen die ausschließlich dazu dienen soll möglichst viele Menschen vom Radfahren abhelten zu können. Autofahrer"logik".

  16. 134.

    Und sie sollten unbedingt Lesen lernen. Wo habe ich von Absicht geschrieben?

  17. 133.

    Stimmt, sowas machen wir auch, sind dann kurze bis ganz kurze Strecken mit entsprechend angepasster Geschwindigkeit bis hin zum Schritttempo und Stopp, falls notwendig. Normaler Alltag in ganz Deutschland und vollkommen am eigentlichen Thema vorbei, würde ich meinen.

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