Serie "Bau fällig" | Stadtbad Lichtenberg - Zukunft auf dem Trockenen

So 24.12.23 | 15:23 Uhr | Von Sebastian Schneider
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Die ehemalige kleine Schwimmhalle des Stadtbad Lichtenberg, auch Hubertusbad genannt, jetzt durch ein Parkett abgedeckt,am 13.06.2023 (Quelle: rbb / Sebastian Schneider).
Bild: rbb / Sebastian Schneider

In der Weimarer Republik erholten sich Arbeiter im Volksbad Lichtenberg. In der DDR lernten dort Generationen von Ost-Berlinern, sich über Wasser zu halten. Nach jahrzehntelangem Leerstand erwacht das Denkmal zu neuem Leben. Von Sebastian Schneider

Dieser Text wurde erstmals veröffentlicht am 06.08.2023.

Man kann nicht übers Wasser gehen, weil längst keins mehr da ist, aber stehen kann man schon, auf Höhe des Beckenrandes. Unter den Füßen schwappten einst die Chlorwellen, jetzt bedeckt ein Parkettboden fast das ganze Becken, nur am Rand ist tragfähiges Plexiglas verbaut. So kann man bis auf den vier Meter tiefen Boden der Schwimmhalle gucken. Auch das alte Sprungbrett steht noch. "Geschlossen", zeigt das Schild an der Leiter. Seit mehr als 30 Jahren.

Das Stadtbad Lichtenberg ist ein Schmuckstück, eine Perle des Expressionismus. So ein Haus findet man in Deutschland kein zweites Mal. Von außen sieht man das dem graubraunen Kasten in einer stillen Seitenstraße der Frankfurter Allee aber nicht an. Jahrzehntelang war der Eingang zugemauert, die Fenster waren mit Brettern vernagelt. Die Nachbarn sahen hier einen traurig vor sich hinmodernden Klotz, dessen beste Zeiten längst verloren waren. Viele trauerten auch ihrer Kindheit nach: Hier hatten sie Schwimmunterricht.

Ein Juwel am Ende der Sackgasse

Der Eingang ist nicht mehr zugemauert

Doch seit 2018 wird das frühere Hubertusbad, wie das Haus in der Hubertusstraße auch genannt wird, langsam wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es gehört dem Land Berlin, verwaltet durch die landeseigene Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM). Durch die gläserne Eingangstür fällt wieder Licht. Tritt man ins Foyer, kann man den Zauber der verschlafenen Schönheit schnell spüren.

An den Decken erahnt man bonbonrot, läuft über Bodenfliesen aus poliertem Kalkstein, links neben dem Eingang hängt eine schwarze Originaltafel: "Bäder für Frauen Montag, Mittwoch, Freitag" steht da in weißer Schrift, "Bäder für Männer Dienstag, Donnerstag, Sonnabend". "Es ist ein Herzensprojekt", sagt die Bauingenieurin Simone Schiermeyer, die die Sanierung für die BIM betreut. Die 48-Jährige kennt dieses Bad schon fast ihr ganzes Leben. Sie hat dort Schwimmen gelernt - wie zuvor schon ihr Vater.

Die frühere kleine Schwimmhalle samt Sprungturm im denkmalgeschützten, ehemaligen Stadtbad Lichtenberg, auch Hubertusbad genannt, in der Hubertusstraße in Berlin-Lichtenberg, aufgenommen am 13.06.2023 (Quelle: rbb / Sebastian Schneider).
Die frühere kleine Schwimmhalle kann man heute für Veranstaltungen mit bis zu 200 Personen mieten.Bild: rbb / Sebastian Schneider

Ein Spalt Geschichte

Anfang des 20. Jahrhunderts wird der Vorort Lichtenberg zum Industriezentrum. In Berlin leben damals viele Menschen unter erbärmlichen hygienischen Bedingungen, sie hausen in beengten Mietskasernen. Wegen der Wohnungsnot werden selbst Einzimmerwohnungen oft untervermietet, die Mieter lassen "Schlafleute" für ein paar Stunden Nachtruhe bezahlen. Tagsüber schuften viele in Fabriken oder im Kraftwerk. Nicht einmal jeder fünfte Lichtenberger hat eine eigene Bademöglichkeit. Infektionskrankheiten verbreiten sich damals schnell, Cholera und Typhus, Pocken und Ruhr. Deshalb gibt es seit den 1870er Jahren im nahen Berlin sogenannte Volksbadeanstalten, wo jeder zumindest einmal die Woche unters oder ins Wasser kommt.

1907 erhält Lichtenberg Stadtrecht und damit kommen Bedingungen: Die Verwaltung plant jetzt ein Amtsgericht und ein Krankenhaus, mehrere Schulen - und ein Bad mit Brausen und Wannen. Ein Beitrag zur "Volksgesundheit", offen für alle, mit humanen Eintrittspreisen im Arbeiterbezirk. Doch die hohen Kosten und schließlich der Erste Weltkrieg bremsen die Pläne in der Hubertusstraße jahrelang aus.

Marlen Koenecke (links), Kristian Pade (Mitte) und Simone Schiermeyer von der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH am 13.06.2023 in der ehemaligen kleinen Schwimmhalle des früheren Stadtbad Lichtenberg, auch Hubertusbad genannt (Quelle: rbb / Sebastian Schneider).
"Herzensprojekt": Simone Schiermeyer, Kristian Pade und Marlen Koenecke (v.r.) von der BIM führen durch das Hubertusbad.Bild: rbb / Sebastian Schneider

1920 verleibt sich Groß-Berlin das kleine Lichtenberg ein, da ist kaum mehr als der Grundstein des Bades gelegt. Der Berliner Magistrat tritt dann nochmal auf die Bremse - alles zu teuer. Vom Ende des Ersten Weltkrieges bis zum Jahr 1925 wird im gesamten Deutschen Reich kein einziges neues Hallenbad eröffnet. Die Kommunen brauchen das knappe Geld für Wichtigeres, die Menschen haben andere Sorgen: Hunger und Armut, Inflation und politische Unruhen.

Zwischen 1925 und 1928 aber, in einer Phase zarten Aufschwungs, wird das Volksbad dann tatsächlich gebaut, für insgesamt 2,2 Millionen Reichsmark. Das entspräche heute ungefähr 8,1 Millionen Euro. Am 2. Februar 1928 eröffnet es. Rudolf Gleye, einer der beiden Architekten, erlebt den Höhepunkt seines Schaffens nicht mehr. Er ist im Juni 1926 an einem Herzinfarkt gestorben, mit gerade mal 46 Jahren. Die Lichtenberger aber haben Glück mit ihrer "Hupe" - die Geschichte hat ihnen einen schmalen Spalt gelassen. Gut eineinhalb Jahre nach der Eröffnung bricht die Weltwirtschaftskrise aus - ein neues Bad wäre jetzt undenkbar.

"Wir versuchen, nichts nachzuahmen"

So aber kann man noch 95 Jahre später seine Schönheit bestaunen. Die Fliesen sind flaschengrün und meeresblau, karmesin- und eisenrot, ocker- und cremegelb. Man spaziert durch verwinkelte Gänge, sieht kunstvoll gezackte Geländer, sitzt auf Bänken mit abgeplatztem eierschalenweißen Anstrich. Um den Charakter zu erhalten, wurde nur Klarlack drübergezogen. Alles, bloß nicht perfekt. "Wir versuchen, nichts nachzuahmen", sagt Simone Schiermeyer. Als 2018 die Vorbereitungen für die Sanierung starten, liegen die meisten Möbel verrammelt im Keller. Keiner kann mehr sagen, wo was stand - nur alte Fotos helfen.

Die kleine Schwimmhalle mit ihrem Sprungturm aus Messing und dem Parkett kann man heute für Veranstaltungen mieten, Hochzeiten und Partys zum Beispiel, Ausstellungen und Dreharbeiten. Aber noch sei hier Luft nach oben, gibt Kristian Pade zu, der die Buchungen für die BIM betreut - das Haus in der Sackgasse ist noch ein Geheimtipp. Für die BIM würde es sich rechnen, wenn er weniger geheim würde, das ist bei diesem Besuch klar.

Schön verschachtelt

Bei seiner Eröffnung 1928 ist das Bad seiner Zeit voraus, so modern, dass es wenige Jahre später schon Gäste aus England, Dänemark, Schweden, Spanien, Ägypten und Japan besichtigen. Es gibt neben den zwei Schwimmbecken einen römischen Saunabereich mit Warmluft- und Dampfbädern, einen Gymnastiksaal, Massagekabinen und eine Sonnenterrasse auf dem Dach, dazu überall Lüftungsschächte. Alles in einem kubistisch-expressionistischen Stil, Neue Sachlichkeit mit einer Prise Bauhaus. In einem Gebäude fürs einfache Volk ist das etwas Besonderes. Eine Wellnessfarm des kleinen Mannes.

Schon in den 1930ern Jahren wird die strenge Trennung von Herren und Damen aufgehoben, man hüpft fortan je nach Belieben in das kleine oder große Schwimmbecken. Der Unterschied: Fünf Meter Beckenlänge. Vor allem Frauen nutzen das Stadtbad Lichtenberg damals.

Der Zauber der Zeit

Im Zweiten Weltkrieg wird das Gebäude stark durch eine Bombe beschädigt, aber zumindest so repariert, dass es weiter genutzt werden kann. Ab 1948 lassen die sowjetischen Behörden hier wieder organisierten Schwimmsport zu. In der DDR lernen Tausende Schülerinnen und Schüler aus Lichtenberg, Friedrichshain und Köpenick das Schwimmen. Anfang der Achtziger auch die kleine Simone Schiermeyer - mit überschaubarer Begeisterung. "Ich fand es als Kind nicht so schön hier reinzugehen. Das Haus wirkte auf mich düster und zugig, kalt und ein bisschen stinkig", erinnert sie sich.

Zu dieser Zeit entstehen moderne Schwimmhallen in den Ost-Berliner Neubauvierteln, heller und besser beheizt. Die meisten Menschen haben ein eigenes Bad oder zumindest eine Dusche, sie brauchen die Wannen und Brausen im Stadtbad nicht mehr. Ein Großteil der Bademeister wird in neuere Häuser versetzt. So fällt die die in die Jahre gekommene Schönheit in der Hubertusstraße aus der Zeit - und allmählich in einen tiefen Schlaf. Das kommt ihr heute paradoxerweise zugute: Weil die DDR nicht das Geld hatte, das Gebäude - sagen wir: pragmatisch - zu erneuern, ist sein alter Zauber konserviert worden. Bis auf ein paar Fliesenbeläge bleibt alles original.

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Zapfenstreich um 22 Uhr

Im Erdgeschoss des früheren Volksbades hat heute die Lichtenberger Anlaufstelle für Bürgerbeteiligung (LAB) Räume gemietet. Geht es nach der BIM, soll das riesige Haus gemischt genutzt werden, "gewerblich, kulturell, sozial", sagt Simone Schiermeyer. Zum Beispiel für Ateliers, Büros, Therapieräume, im Keller auch für Werkstätten - aber nur welche, die nicht soviel Krach machen. Das Sana-Krankenhaus steht nur ein paar Meter nebenan, überhaupt ist dieser vermeintlich tote Winkel neben der Frankfurter Allee relativ dicht bebaut. Deshalb ist auch bei Feiern in der kleinen Schwimmhalle um 22 Uhr Zapfenstreich.

Kristian Pade legt die Absperrkette zum Treppenhaus zurück, hinauf geht es auf hellgrauen Stufen, die wie Naturstein wirken, tatsächlich Beton, wie auch die Figuren der vier Springer über dem Haupteingang - schon in den Zwanzigern wusste man, den fließenden, modernen Werkstoff zu nutzen. Im zweiten Stock die ehemaligen Therapieräume, Wände in abgeplatztem türkis und bonbonrosa, ehemalige Wärmeräume für Lungenkranke. Die konnten sogar mit einem Aufzug hier hoch fahren. Schwarz-Weiß-Fotos zeigen, wie sich hier entspannt wurde, mit Holzliegestühlen in der Ecke. Zwei Flure weiter die Baderäume, die schön gruselig angeschmodderten Wannen stehen noch.

Auf dem Weg nach oben greifen die Finger erst ein angenehm glatt gehämmertes Messinggeländer, dann plötzlich ins Leere. Diebe haben die Handläufe irgendwann abgerissen und geklaut. Das Unterwasserbad mit seinen jadegrünen Fliesen, das leere Becken in der Mitte des Raumes könnte sich heute ausgezeichnet für eine Sitzecke eignen. Schon geht es weiter - aber wohin? Es ist unmöglich, all die Räume im Blick zu halten. Selbst Pade gesteht nach zweimal Abbiegen im Obergeschoss, dass er sich nicht mehr zurechtfindet. Das Haus hat mehr als 5.400 Quadratmeter Fläche.

Mit der Wende kommt das Ende

1988 muss erst die große Schwimmhalle geschlossen werden, die Lüftung ist kaputt. Ausgerechnet ein Wasserschaden macht dem Hubertusbad 1991 dann endgültig den Garaus. Die "Hupe" ist Geschichte. Der Vorplatz wird abgezäunt. Überall bröckelt der Putz. So verrottet das Kleinod, wird immer wieder durch Vandalismus beschädigt. Regelmäßig gibt es Polizeieinsätze, weil jemand eingebrochen ist. 2008 kann man das Hubertusbad für den Preis einer Eintrittskarte kaufen - das Land Berlin bietet es für den Verkehrswert von einem Euro an. Es gibt ein paar Interessenten, aber es wird nichts draus.

Mehrere Initiativen und eine Genossenschaft fordern, dass die "Hupe" wieder Schwimmbad wird. Aber das sei heute illusorisch, argumentiert die BIM, der Denkmalschutz, die Kosten. Weit mehr als 30 Millionen Euro müsste man laut BIM investieren, um im Hubertusbad wieder Bahnen ziehen zu können, bisher war kein Investor dazu bereit - anders als beispielsweise beim Bad in der Oderberger Straße in Pankow [morgenpost.de].

Berlin müsste die Kosten also selber tragen. Vor ein paar Jahren hat der Senat ein denkmalpflegerisches Gutachten in Auftrag gegeben. Die Fachleute rieten von einer Nutzung als modernes Bad ab - zu teuer und ein zu schwerer Eingriff in die Bausubstanz, hieß es. Der Förderverein Stadtbad Lichtenberg kritisiert das Gutachten, wie auch die Pläne des Senats.

Würden wir hier ein modernes Schwimmbad rein bauen, müssten wir dafür alles Alte, was den Charme ausmacht, herausreißen."

Simone Schiermeyer, Bauingenieurin bei der BIM

Aus, die Bahn

Wie emotional das Ganze für viele Lichtenberger ist, hat sich zuletzt am Tag des offenen Denkmals gezeigt. Da reichte die Warteschlange bis hinunter zur Frankfurter Allee, mehr als 1.000 Besucherinnen und Besucher, das Interesse war so groß, dass das Stadtbad-Team um eine Stunde überziehen musste. "Es gab ältere Menschen, die sagten mit Tränen in den Augen, sie wünschten sich ihre Schwimmhalle zurück, weil hier so viele Erinnerungen dranhängen", sagt Simone Schiermeyer. "Aber würden wir hier ein modernes Schwimmbad rein bauen, müssten wir dafür alles Alte, was den Charme ausmacht, herausreißen."

Die erste Stufe der Sanierung ist inzwischen geschafft, bis 2026 soll auch die zweite bewältigt sein. Voraussetzung ist aber, dass der Senat auch das Geld dafür hergibt. Alleine die Erneuerung der Gebäudehülle würde einen zweistelligen Millionenbetrag kosten, sagt die BIM.

Die frühere große Schwimmhalle samt Sprungturm im denkmalgeschützten, ehemaligen Stadtbad Lichtenberg, auch Hubertusbad genannt, in der Hubertusstraße in Berlin-Lichtenberg, aufgenommen am 13.06.2023 (Quelle: rbb / Sebastian Schneider).
Die große Schwimmhalle soll bis 2026 saniert werden - mit offenem Becken. Unauffällig, weiß und im Zentrum: Das alte Sprungbrett.Bild: rbb / Sebastian Schneider

Straßenlampen aus DDR-Zeiten

Ein letztes Treppenhaus, ein paar Schritte vor ans Geländer der großen Halle. Von oben guckt man jetzt in das leere Schwimmbecken, blassblau und verstaubt gähnt es einem entgegen. Acht Straßenlampen aus DDR-Zeiten hängen von der Decke, fünf Startblöcke aus Beton stehen am Rand. Es soll mit einem Geländer gesichert werden, aber offen bleiben.

Workshops, Diskussionsveranstaltungen, Co-Working - alles denkbar, im Schatten des alten Sprungturms. Auch die Dachterrasse soll wieder geöffnet werden. "Es gibt noch keine definitive Idee, wie das genutzt werden soll, das überlassen wir der Kreativität. Es wäre nur schade, wenn wir das alles tot restaurieren", sagt Simone Schiermeyer. Das Hubertusbad solle wieder ein offener Ort für die Nachbarschaft werden, auch ohne Wasser im Becken. Und sie sagt: "Ein Gebäude ist erst dann tot, wenn es nicht mehr genutzt wird."

Sie kommen auch oft an einem besonderen, leerstehenden Gebäude vorbei und fragen sich, was es damit eigentlich auf sich hat? Schreiben Sie uns Ihre Vorschläge an internet@rbb-online.de mit dem Betreff "Bau fällig", wir freuen uns über Ihre Anregungen!

Beitrag von Sebastian Schneider

21 Kommentare

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  1. 21.

    Schön, dass das Gebäude restauriert wird! Es lohnt sich, solcge Orte mit Geschichte zu erhalten!

  2. 20.

    Da wir uns andere Verpflichtungen aufgebürdet haben,bleibt für das, was uns nach aussen hin anschauhenswert macht kein Geld mehr übrig......traurig,aber Realität

  3. 19.

    Ich denke es ist ein Ort mit vielen Erinnerungen und schön das BIM sich so einsetzt diese zu bewahren. Ich würde Führungen toll finden und diese dürfen / sollten auch was kosten. Vielleicht eine Idee?!

  4. 18.

    Prinzipiell richtig, aber wenn die öffentliche Grundversorgung durch jahrelange Vernachlässigung so am Boden liegt, wie bei uns im Lande, kommt es bei der Verwendung öffentlicher Mittel um so mehr auf Effizienz an.
    Wenn man für 30 Mio eine größere Schule oder 2 Schwimmhallen neu bauen kann, ist der öffentliche Auftrag sicher besser erfüllt.
    Das Gebäude als Denkmal erhalten, spricht natürlich nix dagegen aber mit der gebotenen Sparsamkeit bzw. Wirtschaftlichkeit.
    Steuerverschwendung wird oft genug gerügt, insbesondere in unserer Hauptstadt.

  5. 17.

    " Gehören denn die anderen Bäder auch der BIM?? "

    Stadtbad Oderberger Straße wird privat mit angeschlossenen Hotel betrieben kann aber auch von der Öffentlichkeit genutzt werden . Stadtbad Charlottenburg / Alte Halle und Stadtbad Neukölln gehören zu den Berliner Bäderbetrieben .

    Das Denkmalschutz in der Regel nicht ganz preiswert ist und deshalb die Investoren nicht immer Schlange stehen ist bekannt aber solche Dinge sollten unserer Gesellschaft schon einiges Wert sein genau wie Bildung und ein guter ÖPNV wichtig sind sich aber in der Regel nicht selbst tragen können sondern Unterstützung brauchen .

  6. 16.

    Ich habe auch dort schwimmen gelernt und auch mich rührt es sehr

  7. 15.

    Schöne informative Geschichte mit Foto-Slider und Zeitstrahl, unterhaltsam geschrieben.

  8. 14.

    Da ich 1988/89 als Elektriker beim damaligen Sportstättenbetrieb arbeitete und für Reparaturen in das Hubertusbad musste, erinnere ich mich sehr gut an dieses Objekt. Der damalige Zustand, obwohl noch im täglichen Schwimmbetrieb, war schon gruselig. Der Dachboden, auf den man wegen der Hängebeleutung musste, war voller toter Tauben und durch die besondere Deckenkonstruktion nur akrobatisch betretbar. Sicherlich gibt es ein paar schöne erhaltenswerte Details, aber als Schwimmbad zu klein.

  9. 13.

    Da habe ich vor über 50 Jahren schwimmen gelernt. Ich erinnere mich gerne daran zurück. Ich fand das Bad damals schon toll.

  10. 12.

    Antwort auf "Sven L." vom Sonntag, 06.08.2023 | 10:48 Uhr
    "Und was wollen Sie uns damit sagen ??" Dass bisher kein Investor für diesen Betrag gefunden werden konnte, schließlich kommen danach ja die Betriebskosten on top. Und wenn es dann horrenden Eintritt kostet, meckern, geht niemand hin und es wird wieder geschlossen. Gehören denn die anderen Bäder auch der BIM??

  11. 11.

    Erst lässt man alles Jahrzehnte vergammeln und dann wundert man sich über die Preise zum Wiederaufbau.
    Irgendwann müsste doch mal dazugelernt werden, oder?

  12. 10.

    Was im Artikel nicht erwähnt wird: Nicht nur Schwimmen lernen und als Freischwimmer ins tiefe Wasser dürfen, sondern Schüler und Schülerinnen konnten das Schwimmabzeichen erwerben und jeder konnte die Prüfung zum Rettungsschwimmer ablegen. Wer die Prüfung nicht bestand, war dann wenigstens Fahrtenschwimmer.
    Ich würde es sehr begrüßen, wenn das Hubertusbad wieder im ursprünglichen Zustand restauriert wird - mit Sauna, Duschen, Wannenbädern und zwei Schwimmbecken. Davon ein flaches für Nichtschwimmer und ein tiefes für Freischwimmer, so wie in der geschlossenen und umgebauten Schwimmhalle in der Storkower Straße.
    Als ich in einer Wohnung ohne Badewanne, nur mit Dusche wohnte, wäre ich froh gewesen, in der Nähe in ein Schwimmbad mit Wannenbädern gehen zu können.
    Das Hubertusbad war Badekultur fast wie bei den alten Griechen!
    Für die Finanzierung könnten mit Unterstützung des Fördervereins Spender akquiriert werden.
    https://www.stadtbad-lichtenberg.de/

  13. 9.

    Zu allererst scheint es als ein Problem, besser: als Herausforderung der ALLGEMEINEN Wertschätzung. Daran dürfte es in der Breite hapern. Danach gäbe es m. E. zwei Wege. Der erste, soweit sich an der Organisation der "Schwimmbadlandschaft" nichts ändert: dass die Nutzenden das über den recht hohen Eintrittspreis bezahlen, der zweite Weg, soweit das als Kulturschwimmbad oder ähnliches begriffen wird: dass die Eintrittskosten gleich bleiben und die höheren Kosten allgemein finanziert werden.

    Ich hör da aber schon die Nachtigall trapsen, von wegen Wettbewerbsverzerrung, wer es denn darauf anlegt, alles und wirklich alles zum Marktgängigen zu machen.

    Und, ja: Warum muss eigentlich alles zum spitzensportfähigen Schwimmbad gemacht werden? Ist das Wille der Eltern, dass ihre Jüngsten schon recht früh olympiatauglich werden?

  14. 8.

    Der Eingriff, der zur Sanierung nötig wäre, würde es als Denkmal zerstören. Freuen wir uns, dass es saniert wird und mehr Aufmerksamkeit bekommt.

  15. 7.

    Niemand hat gesagt, dass es ein modernes Schwimmbad wird. Das wird es nicht.

  16. 6.

    Ich habe hier in diesem „altmodischen“ Schwimmbad schwimmen lernen dürfen. Wieso muss das nun ein „modernes“ (was auch immer das heissen soll) Schwimmbad werden? Vielleicht sollte man die Kirche im Dorf lassen, das senkt vielleicht die Kosten. Die BIM lässt ja sowieso lieber alles verrotten. Man sieht z.B. in Buch die alten Krankenhäuser.

  17. 5.

    Das Bad ist wunderschön. Und man kann davon ausgehen, dass es das einzige Schwimmbad WELTWEIT ist, dass im expressionistischen Stil erbaut wurde. Deshalb wäre es sehr schön, wenn bei den Restaurierungen dieser Originalzustand wieder hergestellt würde. Beispielsweise wurde vor einigen Jahren bei einem Tag des offenen Denkmals ein Foto des original Beckenbodens mit Fliesen mit expressionistischen Mustern gezeigt. Es wäre schön wenn das wieder entstünde.

  18. 4.

    " "Weit mehr als 30 Millionen Euro müsste man laut BIM investieren, um im Hubertusbad wieder Bahnen ziehen zu können......"

    Und was wollen Sie uns damit sagen ?? Ist es das Stadtbad Lichtenberg von denen es in Berlin ja nicht mehr so viele gibt abgesehen vom Stadtbad Steglitz ( noch nicht saniert ) , Stadtbad Oderberger Straße , Stadtbad Neukölln oder dem Stadtbad Charlottenburg / Alte Halle etwa nicht wert der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht zu werden ??

  19. 3.

    Antwort auf Claudia
    Das wäre es bestimmt wert.
    Es ist so ein besonderes Bad was seinesgleichen sucht.
    Unser Land verschwendet so oft Geld für Blödsinn.
    Ich bin total fasziniert von diesem Beitrag .
    Ich werde mir diese Woche ein Lotterie Los kaufen obwohl ich nie Glücksspiel spiele sollte das Schicksal es wollen, daß ich Gewinne Spende ich das Geld dafür.

  20. 2.

    Antwort auf "Teichert " vom Sonntag, 06.08.2023 | 07:57 Uhr
    "Weit mehr als 30 Millionen Euro müsste man laut BIM investieren, um im Hubertusbad wieder Bahnen ziehen zu können......"

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