Frankfurt (Oder) - Staatsanwaltschaft prüft weitere Ermittlungen zu verschwundener Polizei-Munition

Do 25.01.24 | 15:24 Uhr
Symbolbild: Ein Polizist nimmt an einem Schießtraining teil. (Symbolbild: dpa/Uwe Anspach)
Video: rbb24 | 25.01.2024 | Nachrichten | Bild: dpa/Uwe Anspach

Die Ermittlungen zu rund 4.400 Schuss Munition, die beim Sportschießen im Juni 2022 verschwunden sein sollen, könnten ausgeweitet werden. Der Landesrechnungshof geht mittlerweile davon aus, dass seit 2017 rund 25.000 Schuss fehlen.

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) prüft eine Ausweitung der Ermittlungen über die rund 4.400 Schuss verschwundene Munition für das Sportschießen der Polizei hinaus. "Die Prüfung dauert noch an, die Vorgänge sind zum Teil schon verjährt", sagte Oberstaatsanwältin Ricarda Böhme am Donnerstag auf Anfrage von rbb24. Zu den laufenden Ermittlungen über die 4.400 Schuss Munition könne sie zum jetztigen Zeitpunkt keine Auskunft geben, so Böhme weiter.

Landeskriminalamt ermittelte

Hintergrund der Ermittlungen war ein Bericht des Landesrechnungshofs. Dieser hatte im vergangenen Jahr aufgedeckt, dass beim Sportschießen der Polizei im Schießsportzentrum Frankfurt (Oder) der Munitionsverbrauch im Juni 2022 nicht plausibel erklärt werden konnte. Durch eigene Prüfungen hatte die Polizei zunächst 4.400 Schuss fehlende Munition ermittelt und daraufhin zunächst das Innenministerium informiert. Dieses hatte wiederum die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) eingeschaltet.

Weitere Prüfungen des Rechnungshofes ergaben, dass seit 2017 insgesamt fast 25.000 Schuss Munition verschwunden sein sollen. Dies teilte der Rechnungshof Ende November vergangenen Jahres mit. Daraufhin hat auch die Staatsanwaltschaft das Landeskrimalamt mit Ermittlungen zu der verschwundenen Munition beauftragt.

Der Anfangsverdacht der Unterschlagung sei aus Sicht der Staatsanwaltschaft erfüllt, sagte Böhme damals. "Jetzt ist das Landeskriminalamt gebeten, Ermittlungen aufzunehmen und zu führen."

Stübgen hatte Konsequenzen angekündigt

Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) hatte bereits damals Defizite eingeräumt und Konsequenzen angekündigt. Ein Fachwart für das Schießen war zugleich im Zentraldienst der Polizei mit Munition befasst - diese Personalunion wurde laut Hochschule der Polizei aufgehoben. Außerdem fehlten Nachweise, wer was verschossen hat - deshalb seien Kontrollpflichten eingeführt worden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 25.01.2024, 17:30 Uhr

Nächster Artikel