Aktion am 1. Mai -
Nun droht auch dem Berliner Villenviertel Grunewald eine Umzäunung, ebenso wie dem Görlitzer Park in Kreuzberg. Zumindest, wenn es nach den Satire-Demonstranten am 1. Mai geht. Geplant sei am 1. Mai eine Razzia mit "Spezial-Enteignungskräften (SEK)" in Grunewald und ein Schlag gegen die "kapitalextremistische Szene", kündigte die Initiative "My Gruni" als Initiator am Donnerstag an und imitierte in ihrem Text die üblichen Pressemitteilungen von Polizei und Staatsanwaltschaften [mygruni.de].
"Reichenviertel Rückzugsort für die Drahtzieher*innen des Berliner Bankenskandals"
Im gesamten Bezirk werde nach "kriminellen Banker-Banden" gefahndet. "Aktuell werden Durchsuchungsbefehle für zahlreiche Villen im kriminalitätsbelasteten Bezirk erwirkt. Auch der Bau eines Zaunes um das Gebiet zur Abschreckung von Tätern werde geprüft." Ziel sei die Sicherstellung von Steuermillionen und kriminell erwirtschafteten Profiten.
Die Kriminalitätsstatistik Politisch Motivierte Kriminalität Kapitalismus (kurz: PMK -kap-) erfasse nicht nur in Grunewald angesiedelte Verbrechen. Auch Straftaten wie CumEx, Signa-Pleite oder Wirecard-Skandal seien gelistet. "Im Rahmen des Einsatzes im Luxus-Gefahrengebiet werden wir Bestechungsgelder und unrechtmäßige Profite sicherstellen." Nach den Kenntnissen sei das "Reichenviertel Rückzugsort für die Drahtzieher*innen des Berliner Bankenskandals, denen Erschleichung von Haushaltsgeldern in Milliardenhöhe und Ermordung eines halbwegs bezahlbaren Wohnungsmarktes vorgeworfen wird".
Seit 2018 demonstrieren viele Gruppen am Nachmittag des 1. Mai eher bunt und satirisch in Grunewald. Anschließend ziehen viele Teilnehmer zur abendlichen linksradikalen Demonstration in Kreuzberg und Neukölln.
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