Kurze Strecke, kurze Züge - Neue Berliner S-Bahnlinie S15 fährt ab Dezember vorerst nur im Pendelverkehr

Do 22.08.24 | 09:11 Uhr
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Baufahrzeuge stehen am 05.04.2024 in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofs auf den Gleisen auf der Baustelle der S21-Bahnstrecke. (Quelle: dpa/Monika Skolimowska)
Bild: dpa/Monika Skolimowska

Die neue Anbindung des Berliner Hauptbahnhofs an den S-Bahn-Ring wird am 14. Dezember zwar eröffnet, allerdings ausschließlich als kurze Pendelstrecke zum Gesundbrunnen. Das berichtet die "Berliner Morgenpost" [Bezahlschranke].

Der S-Bahn-Chef Peter Buchner sagte der Morgenpost, die sogenannte City-S-Bahn werde vorerst ausschließlich mit Kurzzügen zwischen Gesundbrunnen und dem Hauptbahnhof mit einem Stopp am Bahnhof Wedding im 10-Minuten-Takt pendeln. Dem Unternehmen zufolge sollen auf der Strecke Fahrzeuge der neusten Baureihe eingesetzt werden. Der Name der neuen "Stummellinie" lautet der S-Bahn zufolge S15.

Die ursprünglichen Pläne für die Anbindung sahen den Betrieb aus beiden Richtungen des S-Bahn-Rings S41/42 vor, also sowohl aus dem Norden vom Gesundbrunnen über Wedding, als auch vom Westen, also vom Westkreuz über Westhafen.

Die Linie soll in einigen Jahren dann als "S21" den Hauptbahnhof aus beiden Richtungen mit dem Ring verbinden, also vom Hauptbahnhof weiter in Richtung Potsdamer Platz und im Süden dann die S41/42-Strecke am Bahnhof Schöneberg kreuzen.

Beide Abzweige fertig, aber nur einer wird befahren

Der S-Bahn zufolge sind zwar beide Abzweige auf den Nordabschnitt des S-Bahn-Rings, also sowohl Richtung Gesundbrunnen also auch Richtung Westhafen bereits gebaut worden, betrieben allerdings soll die Verbindung vorerst nur in eine Richtung, also nach Nordosten.

Die entscheidende Einschränkung für die Fertigstellung der Strecke in beide Richtungen ist laut S-Bahn der Bahnsteig am Hauptbahnhof. Dieser sei zunächst nur als Interimsbahnsteig errichtet worden und gestatte den Betrieb nur mit Kurzzügen von vier Wagen. Wenn diese Züge dann auf den fahrgastreichen Ring fahren sollen, könne das zu Verspätungen und Verzögerungen auf dem Ring führen.

Auch sei die Kapazität auf dem westlichen Abschnitt des Rings mit den Ringbahnlinien S41 und S42, sowie mit der S46 und der S45 bereits ausgereizt und könne keine weitere Züge aufnehmen, teilte die S-Bahn mit. Ein Datum, bis wann der endgültige S-Bahnsteig am Hauptbahnhof fertig sein soll, wurde bislang nicht genannt. Voraussichtlich wird es wohl frühestens 2029 eine Anbindung aus westlicher Richtung an diese neue Hauptbahnhof-S-Bahn geben.

65 Kommentare

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  1. 65.

    ok, ich kannte nur die geringe Auslastung vorrmittags raus nach Heiligensee und nachmittags zurück, dann bliebe wenigsten noch die Möglichkeit die S15 bis zur Bornholmer Str. zu verlängern um auch den S8/85-Nutzenden vom Norden her einen Umstieg zum Hbf zu ersparen.

  2. 64.

    Schön, wie das peinliche Thema immer wieder aufgewärmt und aufgebläht wird. An Peinlichkeit nicht mehr zu übertreffen. Da haben wir ja die Gewissheit, dass das bis Dezember das eine oder andere Mal wieder auftaucht. Wobei, ich sehe nicht, dass im Dezember die Bahnen fahren. Ich erinnere da an die Strecke Richtung Oranienburg, wo fast acht Jahre gebaut wurde und jetzt immer noch an jedem Wochenende gewerkelt wird.
    In anderen Ländern bauen sie in der Zeit des hiesigen Baugeschehns Flughäfen, ja neue Hauptstädte.
    Nun, vielleicht geht es auch nur darum, etwas zu berichten, in Ermangelung wirklich wichtiger Themen.

  3. 63.

    Definitiv sind Halbzüge bis Hennigsdorf am Tage zu kurz. Zu bestimmten Tageszeiten wären m.M.n.sogar Vollzüge statt 3/4-Züge angemessen. Solange die langen Abschnitte ab Schönholz eingleisig bleiben, ist ein Taktverkürzung und damit die Möglichkeit z.b.diese Linie bis Tegel/Hennigsdorf einfach nicht drin. Ein Fehler bei der Wiederinbetriebnahme zwischen Tegel und Hennigsdorf war der eingleisige Ausbau , obwohl da der Platz da war/ist und ohne extremen Einsatz gleich zweigleisig ausgebaut hätte werden können.

  4. 62.

    "Selbst Uralt-U- oder auch S-Bahnwagen liesen sich als Hänger herrichten" Nein, lassen sie sich nicht. Hänger sind die senkrechten Drähte, der elektrischen Oberleitung, mit denen der Fahrdraht (der untere) am Tragseil (das obere Seil) aufgehangen ist, damit er nicht so sehr durchhängt, wie das Tragseil.

  5. 61.

    Auf die Verbindung Julius-Leber-Brücke - Südkreuz bin ich besonders gespannt.

    Schade, dass - ausgehend vom bisherigen Bautempo und dem in Deutschland inzwischen Üblichen - wir alle die Fertigstellung der "S 21" nicht mehr erleben werden (auch nicht die Jungen).

  6. 60.

    Die Frage ist und war ob die S15 statt die S25 nach Henningsdorf geführt werden sollte und ob auch die Halb- statt den jetzt eingesetzten Dreiviertelzügen dafür ausreichen könnten.

  7. 58.

    Ist ja auch erst ein paar Jahre her, der Zweite Weltkrieg, da hatte die DB natürlich keine Zeit, das zweite Gleis wieder zu ersetzen. Überhaupt mag die DB offenbar keine Gleise. Sonst hätte sie nicht seit den 1950ern mehr als 15.000 Kilometer Schiene abgebaut, davon seit 1994 (Bahnreform) mehr als 5.000 Kilometer(16 Prozent des Netzes). Die DB-Spitze ist groß im Boni-Einsacken und im Steuergelderverpulvern. Bahnkunden sind für sie nur nutzlose Fehler im Betriebsablauf.

  8. 57.

    Grundsätzlich wäre das technisch kein Hexenwerk. Selbst zu Altbauzeiten war das z.b.in Wannsee gang & gäbe. Aktuell wird es auf der S1 in Oranienburg & Wannsee praktiziert. Allerdings bedarf es dazu Personal, örtliche Platzverhältnisse und einen gewissen Zeitpuffer. Und jetzt das große Aber. Im Störungsfall ,egal welcher Art, bei Großveranstaltungen , bei bestimmten Wetterereignissen und sonstigen betrieblichen Fällen wird auf das sogenannte Schwächen verzichtet. Ich benötige am Endbahnhof daher zwingend immer eine Bahnsteiglänge für einen 8-Wagen-Zug.

  9. 56.

    Einen Wagen abzuhängen und dafür die Linie öfter fahren zu lassen, ist wohl nicht möglich, oder?

  10. 54.

    Die Verlängerung der S46 bis Hauptbahnhof ist auch noch laut meinem Wissensstand vorgesehen. Aber dies wird erst mit dem nächsten Projektabschnitt geschehen. Dies wird dann der der neue S-Bahnsteig Hauptbahnhof (tief) sein.

  11. 52.

    Die Strecke Schönholz - Hennigsdorf ist eingleisig und kann deshalb keine weitere Linie aufnehmen. Grund Demontage nach dem 2. Weltkrieg, vorher war sie zweigleisig gewesen.

  12. 51.

    Von Gesundbrunnen nach Hbf fährt alle 30 minuten (pi mal wenn er nicht ausfällt daumen) der fex, dazu 1-2 regionalzüge pro Stunde.

    Die ICEs können sie nicht für den innerstädtischen Verkehr mit einplanen.

    Also, bedarf nach dieser Verbindung ist da (mit RE 4 minuten, sonst über 20), und gerne per s bahn.

  13. 50.

    Im ernst, man baut zehn Jahre lang zwei Verbindungen zum Hauptbahnhof wo ein zu kurzer Bahnsteig ist? I mean, zwei mal die Stunde fährt vom Gesundbrunnen ein RE in 4 (!!) Minuten zum Hauptbahnhof. Hätte man nicht lieber diese Strecke für die S-Bahn durch die Stromschiene ersetzt. Ohne neue Brücken und was weiß ich?

  14. 49.

    In China hätte man in derselben Zeit die Strecke bereits lange fertig gestellt und die dort verkehrenden Wagen kürzlich gegen eine neue Generation ausgetauscht. Es gibt Länder, in denen so etwas klappt. Schland gehört nicht dazu.

  15. 48.

    Bei allem fehlt noch ein wichtiges Verkehrsmittel. Absolut oberirdisch, absolut ökologisch, gerade auch für Obst- und Gemüseanbau. Von der Geschwindigkeit her heute sicherlich kein Problem mehr.
    Einzig an Fixkosten sind Stallung, Heu und Arztkosten einzuplanen. Selbst Uralt-U- oder auch S—Bahmwagen liesen sich als Hänger herrichten - dazu immer frisches Klima ganz ohne Klimaanlage.
    Das Mittel der Wahl ein Pferdegespann.
    Frohes abschaffen allerseits.
    Vielleicht ein Vorschlag an Alle, damit der ÖPNV nicht stört, komplett unterirdisch!
    Nur noch Autos für freie Bürger. Das Wohnen darf dann auch in Bunkern stattfinden.

  16. 47.

    Und nochmal... Ich bin Senator/in oder so, hau das Thema Magnetschwebebahn raus. Zukunftweisend! Ich weiß genau, das Ding wird niemals in der Realität in Berlin umgesetzt. Die Stadt hat diverse, gut eingeführte ÖPNV-Systeme. An denen sollte man schrauben, das System verbessern. Doch dafür fehlt mir der Sachverstand. Also spreche ich energisch das Thema mit der Magnetschwebebahn an. Da sind alle auf dem gleichen Stand wie ich (ahnungslos)... und ich schiebe alle Probleme in die Zukunft. Nicht meine. Soll sich wer auch immer darum kümmern.
    Nun komme ich hoffentlich endlich zum Schluss: nehmt den Politikern das Thema ÖPNV aus den Händen. Da gibt es noch einige andere Bereiche, doch das hier, brennt mir unter den Nägeln.
    Die Berliner S-Bahn gehört über die DB dem Bund. Wir sehen was dabei herauskommt. Die Berliner S-Bahn sollte, wie die BVG wieder ein Landesunternehmen werden. Damit wäre allen geholfen.

  17. 46.

    Nochmal...
    Irgendein FDP-Hinterbänkler fordert die Zurückdrängung der Fußgänger und des Fahrradverkehrs in Innenstädten. ER wohnt wahrscheinlich auf einem Dorf, kommt nur selten zu Sitzungen nach Berlin. Das ist es was ich meine.... diese Menschen entscheiden, wenn sie gewählt wurden, über die Verkehrspolitik der kommenden Legislaturperiode. 4 Jahre. Da findet in Berlin keinerlei Spatentich statt. Doch sie entscheiden. Man sollte sich unseren derzeitigen Berliner Senat anschauen. Die kommenden vier Jahre befinden sie sich auf dem Abenteuerspielplatz Berlin. Da wird abgeschafft, verzögert, weggeschaut. Entscheidungen werden getroffen, da fasst man sich an den Kopf. Es hat alles mit Verkehrspolitik zu tun... und wie wir morgen unterwegs sind. Dieses MORGEN ist aber weiter, als die gewählten 4 Jahre. Man navigiert nur auf Sicht. Wenn nach der Wahl proklamiert wird, wir brauchen in Berlin dringend eine Magnetschwebebahn... na klar! Als Verkehrssenatorin habe ich nichts zu befürchten.

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