Bei Kontrolle überfahren - Polizist bei Einsatz in Lauchhammer getötet

Mi 08.01.25 | 08:23 Uhr
Polizisten stehen an einem Tatort vor einem Krankenwagen und dem mutmaßlichen Tatfahrzeug. Ein Polizist ist bei einer Fahndung nach Autodieben von einem Auto erfasst und getötet worden. (Quelle: dpa/Michael)
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Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 07.01.2025 | Juliane Gunser | Bild: dpa/Michael

Er wollte ein offenbar gestohlenes Auto stoppen und wurde von diesem überfahren: In Lauchhammer ist ein junger Polizist aus Sachsen im Einsatz tödlich verletzt worden. Drei Männer wurden festgenommen.

Ein Polizist aus Sachsen ist bei einem Einsatz in Lauchhammer (Oberspreewald-Lausitz) getötet worden. Der 32 Jahre alte Beamte wollte am Dienstagvormittag in Lauchhammer ein verdächtiges Fahrzeug kontrollieren und wurde von diesem erfasst, wie die Polizei in Cottbus mitteilte.

Trotz sofortiger medizinischer Nothilfe und des Einsatzes eines Rettungshubschraubers erlag der Mann noch vor Ort seinen schweren Verletzungen. Drei Tatverdächtige wurden vorläufig festgenommen. Ihre Identität war nach Polizeiangaben zunächst nicht zweifelsfrei geklärt.

Der aus Sachsen stammende Polizist gehörte der gemeinsamen Fahndungsgruppe der Dresdner Polizei und der Bundespolizei im Bereich Kfz-Kriminalität an. Er wollte laut Brandenburger Polizei ein mutmaßlich gestohlenes Fahrzeug stoppen.

Brandenburger Polizeipräsident verspricht lückenlose Aufklärung

Laut dem Dresdner Polizeipräsidenten Lutz Rodig leistete der Mann seit November 2018 Dienst in der Polizeidirektion Dresden. Rodig sprach der Familie des Beamten im Namen aller Kolleginnen und Kollegen sein Mitgefühl aus. Der Polizist hinterlässt demnach eine Tochter und seine Lebenspartnerin.

Der Brandenburger Polizeipräsident Oliver Stepien erklärte, die gesamte Landespolizei nehme "Anteil am Schicksal des Kollegen". Es sei "nur schwer zu ertragen, dass ein junger Mensch in der Ausübung seines Diensts für die Sicherheit in unserem Land ums Leben gekommen ist", so Stepien. "Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um die Umstände dieses schrecklichen Vorfalls lückenlos aufzuklären."

Trauerflor und -beflaggung bei Brandenburger Polizei

Der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) erklärte, die Nachricht aus Lauchhammer habe ihn schockiert. "Wir trauern um einen jungen Polizisten und Vater, der im Einsatz getötet wurde. Meine tiefe Anteilnahme gilt den Angehörigen", erklärte Woidke.

Innenministerin Katrin Lange (SPD) fügte hinzu, sie sei zutiefst bestürzt. "Ich bin in Gedanken bei den Angehörigen des Verstorbenen und seinen Kolleginnen und Kollegen - in ihrem Schmerz über das unbegreifliche Geschehen sind sie nicht allein."

Das Brandenburger Innenministerium kündigte an, dass alle Einsatzfahrzeuge der Landespolizei als Zeichen der Anteilnahme bis zum Tag der Beisetzung mit Trauerflor fahren und Streifenboote der Wasserschutzpolizei die Flaggen auf Halbstock setzen würden. Zudem wurde für Mittwoch Trauerbeflaggung für alle Liegenschaften und Dienstgebäude der Polizei des Landes angeordnet.

Einsatzkräfte organisieren Gedenkgottesdienst in Kyritz

Auch in der Prignitz und im Ruppiner Land ist die Anteilnahme unter Angehörigen von Polizei, Feuerwehr und dem Rettungsdienst groß. Die sogenannte "Blaulichtkirche" aus Ganz bei Kyritz organisiert am Samstag einen Gedenkgottesdienst. Er findet in der Kirche in Bork (Ostprignitz-Neuruppin) statt.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) teilte mit, die Nachricht mache sie "tief betroffen und traurig". Der Tod des Beamten zeige "auf furchtbare Weise, wie gefährlich der Dienst als Polizeibeamter sein kann". Umso größer müsse "unser Respekt und unsere Wertschätzung sein für die Polizistinnen und Polizisten, die Tag für Tag für unser aller Sicherheit sorgen".

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 07.01.2025, 19:30 Uhr

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