Neues Schema -
Die Berliner Feuerwehr priorisiert eingehende Notrufe ab Dienstag nach einem neuen Schema, um sie systematisch nach Dringlichkeit abarbeiten zu können.
Angesichts einer zunehmenden Zahl an Notrufen habe die Feuerwehr die Rettungseinsätze der vergangenen Jahre analysiert, sagte Feuerwehrsprecher Vinzenz Kasch dem rbb bereits im Februar bei der Ankündigung der Neuorganisation. Das neue Notruf-Schema soll den Rettungsdienst entlasten und dafür sorgen, dass Notfälle schnellstmöglich versorgt werden.
Notrufe werden in Kategorien geordnet
Wer die 112 wählt, wird ab sofort in eine von fünf Kategorien eingeteilt. Höchste Priorität haben zum Beispiel Fälle, bei denen Menschen bewusstlos sind. Zurzeit machen solche rund fünf Prozent der Anrufe aus. Hier soll ein Notarzt innerhalb von zehn Minuten vor Ort sein.
Zur zweithöchsten Stufe (Kategorie 2) zählen unter anderem Brustschmerzen, Bewusstseinsstörungen, Atemnot oder stärkere Blutungen. Diese Fälle machen etwa 40 Prozent der Einsätze aus - auch hier sollen Retter mit hoher Geschwindigkeit handeln.
Bauch- und Rückenschmerzen, Traumata oder Vergiftungen ohne schwere Symptome werden in Kategorie 3 eingeordnet, die etwa 35 Prozent der Notrufe umfasst. Weniger kritische Fälle wie ungefährliche Blutungen ohne Risikofaktor oder psychische Krisen ohne akute Fremdgefährdung fallen in Kategorie 4 (zehn Prozent). Alle übrigen, weniger dringlichen Notfälle gehören zur Kategorie 5 – sie betrafen zuletzt ebenfalls etwa zehn Prozent der Rettungseinsätze.
Notrufe, bei denen es sich eindeutig um ungefährliche Situationen handelt, kann die Feuerwehr an den Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung (KV Berlin) weiterleiten. Das soll auch künftig mit allen Fällen geschehen, die unter die Kategorie 5 mit der niedrigsten Priorität fallen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 25.03.2025, 6 Uhr