#wiegehtesuns | Mutter von Kita-Kind - "Der Streik ist einfach das falsche Mittel"

Mo 08.07.24 | 06:16 Uhr
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"Wie geht es uns?"-Gespräch mit dem rbb - Franziska Lent ist gegen den Streik. (Quelle: rbb)
Video: rbb24 | 08.07.2024 | Nachrichten | Bild: rbb

Ab Montag ruft Verdi zu fünf Tagen Kita-Streik auf. Die Berlinerin Franziska Lent ist dagegen. Sie hat zwei Kinder, davon ist eins schon in der Schule, eins geht noch in die Kita und wird im September eingeschult.

In der Serie #Wiegehtesuns? erzählen Menschen, wie ihr Leben gerade aussieht - persönlich, manchmal widersprüchlich und kontrovers. rbb|24 will damit Einblicke in verschiedene Gedankenwelten geben und Sichtweisen dokumentieren, ohne diese zu bewerten oder einzuordnen. Sie geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.

"Mich macht dieser Streik hilflos, wütend und ich habe mäßig Verständnis dafür. Auch wenn ich grundsätzlich die Ziele, die Verdi in dem Tarifvertrag nennt, gut finde und auch unterstütze.

Was ich wirklich vermisse, ist eine Kommunikation mit uns Eltern. Wir kriegen dann wieder einen Brief: "Ja, es wird wieder gestreikt, bitte organisieren Sie sich selber." Ha ha! Also das finde ich zu wenig, und ich bräuchte da einen Dialog.

Vor einem halben Jahr ging es bei den Streiks um Löhne, da ging es um Inflationsausgleich, das kann man konkret fordern. Pauschal „wir brauchen eine bessere Personaldecke und die soll uns garantiert werden“ - das finde ich schwierig per Streik zu erpressen - und dann auch nur für die landeseigenen Kitas.

Was mich wirklich ärgert, ist auch etwas Moralisches. Die kriegen ja auch Streikgeld. Ich bin selbst Freiberuflerin, und wenn ich nicht arbeiten gehe, kriege ich kein Geld. Ich krieg's auch nicht, wenn ich krank bin, ich krieg's auch nicht, wenn ich Urlaub mache, ich kriege auch keinen Ausgleich wegen der Inflation.

Ich denke: Okay, man kann auch mal streiken gehen. Aber in dem Ausmaß finde ich es nicht in Ordnung.

Die kriegen ja auch Streikgeld. Ich bin selbst Freiberuflerin - und wenn ich nicht arbeiten gehe, kriege ich kein Geld.

Franziska Lent

Ich glaube, es muss irgendwann andere Wege geben. Ich fühle mich hängengelassen, auch wenn ich verstehe, dass sich die Erzieher genauso hängengelassen fühlen.

Ein Problem ist ja, dass es nicht genug Personal gibt – nicht in den öffentlichen Kitas und genauso wenig bei den freien Trägern. Die große Frage muss die nach der Personalgewinnung sein, finde ich: Wie können wir Leute kriegen?

Da müssen wir weiterdenken. Man könnte zusätzlich mit kleinen Stellen arbeiten - der Personalschlüssel ist ja in den meisten Kitas noch nicht ausgereizt - und Leuten die Möglichkeit geben, in den Job reinzuschnuppern und vielleicht nur Teilzeit zu arbeiten, weil der Job eben sehr anstrengend ist.

Es wird immer so auf Vollzeit gepocht, oft heißt es "nur in Teilzeit", das klingt so wertend. Ich frage mich auch, ob das noch so zeitgemäß ist. Gerade in nervlich anstrengenden Jobs kann Teilzeit ein Schlüssel sein

Damit wird man wahrscheinlich nicht die ganze Personaldecke weben können. Es muss auch immer die geben, die 30 und 40 Stunden da sind, um eine Kontinuität zu ermöglichen. Die gibt's ja auch, aber die muss man entlasten. Es ist schon ganz viel wert, wenn man die an zwei Tagen entlastet.

Bei den freien Trägern schaue ich mir manchmal die Stellenausschreibungen an, ich bin auch als Musikpädagogin in Kitas unterwegs. Da nehme ich wahr, dass es studentische Mitarbeiter gibt, die nur an einem Donnerstag und an einem Freitag arbeiten, oder dass es pädagogische Fachkräfte gibt, die nur an zwei Tagen da sind. Das ist wahrscheinlich nicht optimal, aber es ist besser als nix und es ist ein Ansatz. Eben nicht nur diese fünf-Tage-Woche, sondern flexibler agieren. Das muss man ausprobieren, denke ich. Vielleicht verwirft man bestimmte Ideen wieder, aber ich glaube, es lohnt sich, die auszuprobieren.

Oder zum Beispiel Aushilfskräfte auf Übungsleiterpauschale oder FSJler oder Bufdis [Absolvent:innen eines Freiwilligen Sozialen Jahres oder des Bundesfreiwilligendienstes, d. Red]. Das macht natürlich alles zusätzliche Arbeit, möglicherweise auch ein bisschen mehr Chaos in den Kitas. Aber ich glaube, dass es wichtig ist, die Leute mit ins Boot zu holen. Vielleicht wird jemand merken, der ungelernt ist und auf Übungsleiterpauschale aushilft, dass er oder sie das ganz gut kann und dann eine Weiterbildung zur Erzieherhelferin oder –helfer macht.

Einfach nur darauf zu bestehen, dass es pädagogische Fachkräfte sein müssen, wird nicht funktionieren. Die sind nicht da und die werden auch so schnell nicht da sein.

Franziska Lent

Das ist niedrigschwellig, das können auch Leute ohne Abschluss machen. Einfach nur darauf zu bestehen, dass es pädagogische Fachkräfte sein müssen, wird nicht funktionieren. Die sind nicht da und die werden auch so schnell nicht da sein.

Der Streik ist einfach das falsche Mittel. Ich glaube, es ist nicht unrealistisch, die Personaldecke langfristig zu verbessern. Das wollen wir alle, und da müssen sich viele, viele Leute an den Tisch setzen, Verbände, Organisationen, LEAK [Landeselternausschuss Kita, d. Red.], Eigenbetriebe, Ver.di, andere Gewerkschaften.

Ich will überhaupt nicht die pädagogische Arbeit der Erzieher:innen infrage stellen. Die verdienen ganz, ganz großes Lob, und die verdienen auch ein ganz, ganz, großes Lob, dass sie das bisher so wuppen. Ich verstehe auch, dass es denen schwerfällt, dabei zu bleiben.

Es ist eine wahnsinnig schwierige Situation. Aber ich glaube, dass dieser Streik keine Aussicht auf Erfolg hat, weil es so eine schnelle Lösung einfach nicht gibt.“

Gesprächsprotokoll: Christina Rubarth

Sendung: rbb24 Abendschau, 08.07.2024, 19:30 Uhr

 

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46 Kommentare

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  1. 46.

    Wo ist die Strategie des Senats aus dem Ruder gelaufen (eskalativ)? Der gesetzliche Rahmen bzgl. TdL ist doch eindeutig. In der Zeit, in der Berlin nicht in der TdL war es dann genau umgekehrt oder?
    Und @ 45: Ich verstehe die Eltern, die die ausufernden Streiks kritisieren, sehr gut. Nicht jeder hat Grosseltern in Berlin, die morgens die Enkel von 3 bestreikten Kitas einsammeln und eine Woche betreuen. Viele Eltern denken auch verantwortungsbewusst und sehen ihr Kind lieber in der Kita als ggf. neben dem Schreibtisch mit dem tablet.
    Mein Bericht " wie geht es uns als Oma mit den Streiktagen in Schule und besonders in der Kita " kommt dann noch.

  2. 45.

    Als wenn heute noch großartig ein Bildungsauftrag in den meisten Kitas erfüllt wird. Schön wärs ja. Meistens sieht es doch aber ohnehin ganz anders aus. Kinderaufbewahrung, damit die Eltern arbeiten können. Und sich am Ende wundern, wenn die nächsten Generationen immer ungebildeter werden

  3. 44.

    Ach na Sie sind ja lustig. Und in den "wohlhabenderen" Kommunen herrscht kein Personalmangel? In Brandenburg zB gleiches Spiel. Aktuell vielleicht kein Streik, dafür aber nahezu täglich Mails und Nachrichten und Schildchen, dass keine Leute da sind und man die Kinder doch möglichst zu Hause betreuen soll. Oder eben sonst wo. Hauptsache nicht in der Kita. Sonst werden die Gruppen eben einfach geschlossen, wenn die Eltern nicht hexen können. Ein nicht ganz unerheblicher Unterschied dabei ist, dass die Eltern in Brandenburg größtenteils nicht wenig Geld monatlich dafür abliefern dürfen, dass ihre Kinder kaum betreut werden können. Also auf der anderen Seite ist das Gras auch nicht grüner.

  4. 43.

    "Was mich wirklich ärgert, ist auch etwas Moralisches. Die kriegen ja auch Streikgeld. Ich bin selbst Freiberuflerin, und wenn ich nicht arbeiten gehe, kriege ich kein Geld."
    Die Gewerkschaftsmitglieder zahlen Beiträge, daraus wird das Streikgeld finanziert.
    Das Geld kommt nicht aus dem nichts...

    Weiß die Dame überhaupt wie eine Gewerkschaft funktioniert?

  5. 42.

    Meines Erachtens werden die Ursachen für die erhöhten Belastungen des Kita-Personals in dem RBB Beitrag nicht diskutiert.

  6. 41.

    Vor diesem Hintergrund ist es unerklärlich warum so manche Eltern die Streikenden kritisieren.
    Hier läuft etwas gerade komplett aus dem Ruder. Es wirkt als solle eine Keil zwischen Streikende und Eltern getrieben werden. Und einige Eltern springen da warum auch immer sogar drauf an.

  7. 40.

    Ja die Einstellung ist eine andere weil in Deutschland die Anreize NICHT zu arbeiten immer höher werden. Das heißt nicht, dass die meisten Beschäftigten nicht mehr arbeiten wollen, aber Einfluss auf die Arbeitspsyche hat das sicherlich schon.

  8. 39.

    Und weil es damals ging, ist es heute auch gut?
    Na dann immer weiter so, Entwicklung unnötig.

  9. 38.

    Genau! Das Problem ist nicht, dass die Erzieher zu viel streiken, sondern dass nicht noch viel *mehr* Bevölkerungsgruppen gegen die marode Infrastruktur und die systematische Vernachlässigung der Zukunft unserer Kinder auf die Straße gehen.

  10. 37.

    Löhne werden so erkämpft. Das Arbeitsministerium legt diese nicht fest... in einer freien Gesellschaft. Wäre es nicht schlimm Ansporn abzuwirken, wenn „jemand“ zuteilt: Was die Erzieher oder „Börsenmakler“ verdienen dürfen? Verwaltungen fallen bei den eigenen Leuten nicht durch das Gönnen auf...egal ob Polizei, Feuerwehr u.a.

  11. 36.

    Mit früher mein3 ich vor 15 Jahren. Ja, es ist immer ein Wandel in der Gesellschaft. Nur bewältigen möchte sie keiner mehr. Alles soll der Staat regeln. Was tu ich für men Land ohne ständiges einfordern. Ich rate Berufswechsel. Job mit 25 std d. Woche.

  12. 35.

    Der Senat hat hier nicht nur keine schnelle Lösung, er hat keinerlei Ansatz für Verbesserung. Absolute Blockade. Absolut eskalative Strategie.

  13. 34.

    Es waren Gastarbeiter und Familien mit mehr Kindern vorhanden, eine Kita wR mit Gruppen von bis 40 Kindern! Ich denke, das können sich heute di3 fördernden gar nicht vorstellen! Ist einfach Fakt. War eben so. Eltern gingen arbeiten und die Kitas waren voll ! Alles wurde bewältigt. Die Einstellung ist eben eine andere,

  14. 33.

    Die Frau möchte verlässliche Kinderbetreuung um ihrer Erwerbstätigkeit nachgehen zu können. Ich denke nicht, dass sie der Kita einen Bildungs- oder Erziehungsauftrag erteilt hat.

    Ich denke, es müsste auch Kitas ohne Bildungs- oder Erziehungsauftrag aber mit Betreuungsgarantie geben. Aber die Eltern werden ja nicht gefragt, ob sie das wollen. Das wäre doch mal was für eine online-Abstimmung.

  15. 32.

    Ein alternativer Weg wäre ein Elternstreik. Also, genaugenommen, ein Elternprotest. Schön regelmäßig die Stadt lahmlegen, am besten mit Kindern und Bobbycar oder Spielzeugtrecker ... hat bei anderen ja wunderbar zur weiteren finanziellen Besserstellug funktioniert. Hier schlummert soviel Potential und es wäre auch für die Erzieher eine Zeichen, dass wir sie nicht allein lassen. Nur ... wie erreicht man diese Mobilisierung?

  16. 31.
    Antwort auf [Bärlinerin] vom 08.07.2024 um 07:39

    Von Selbständigkeit/Freiberufler haben Sie offenbar keine Ahnung…
    Mal davon abgesehen ,dass der Krankenversicherungsbeitrag sehr hoch ist (doppelt wg AG Anteil), versichert keine KK mit Krankengeld ab dem 1.Tag…Selbständige u Freiberufler sind in der Coronazeit z.B.komplett leer ausgegangen .Also diesbezüglich ist Ihre Kritik völlig unfair!Wir vergessen jetzt auch nicht ,dass diese Gruppe meist auch zu den Vollzahlern der Kita u Hortgebühren zählt.Man sollte den Mut honorieren für Selbstständige

  17. 30.
    Antwort auf [Elisabeth ] vom 08.07.2024 um 08:52

    Hatten die Kinder früher auch in der Masse denselben Förderbedarf wie heute, waren früher auch so viele Kinder mit Migrationshintergrund aus vielen verschiedenen Kulturen in den Kitas oder vielleicht nur die türkischen Einwandererkinder?
    Reden Sie von der DDR-Zeit? Da herrschten wohl andere Voraussetzungen als heute…….und wie mein Opa immer zu sagen pflegte „früher war auch noch Kri*g“…….Äpfel mit Birnen vergleichen hilft den Mitarbeitern HEUTE nichts, die Zeiten sind komplett andere als früher ;-)

    In einem gehe ich mit: „ich muss das ja mitmachen weil ich Haus und Auto abbezahlen muss“, da fehlte mir 2021/22 schon das Verständnis für so viele allerdings aus anderen Gründen als Sie meinen.

  18. 29.
    Antwort auf [Elisabeth ] vom 08.07.2024 um 08:52

    Gönnen können ist die Devise, die Ihr Ego wohl verpennt hat.

  19. 28.

    Wenn Franziska Lent dagegen ist, dass gestreikt wird, kann sie ja selbst Erzieherin werden oder sich an Senat und Träger wenden, mit denen die Verträge abgeschlossen werden. Ansonsten ist ein Arbeitskampf nämlich eine Sache zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

  20. 27.

    Löhne werden so erkämpft. Das Arbeitsministerium legt diese nicht fest... in einer freien Gesellschaft.

  21. 26.
    Antwort auf [Elisabeth ] vom 08.07.2024 um 08:52

    Gilt nicht auch, wenn die, die streiken davon betroffen wären, es keine Streiks mehr geben würde ? Das ist wie mit dem Krieg, wo dieser Spruch eigentlich her kommt.

  22. 25.

    Die Alternative wäre?
    Schicksal hinnehmen, Politik reagiert ja eh nicht?

    Meine These: Streiks in Deutschland sind sogar noch viel zu harmlos.

  23. 24.
    Antwort auf [Elisabeth ] vom 08.07.2024 um 08:52

    Die Gewerkschaften haben alles kaputt gemacht.

    Ich bin immer bemüht intensiv aber konstruktiv zu diskutieren. Aber hierzu fällt mir nichts mehr ein.

  24. 23.

    Der Text ist inhaltlich so mies, den kann ich wirklich nicht zu ende lesen. Streikt das Bahnpersonal, dann ist es der falsche Weg! Streikt das Flugpersonal geht es überhaupt nicht, weil Urlauber*innen nicht in den Urlaub können! Streiken Lehrer*innen - riesiges Drama, da noch mehr Unterricht ausfällt! Wenn bei der Bahn gestreikt wird, dann gehts nur um die Egos der Gewerkschaftsbonzen! Streiken jetzt die Kitaerzieher*innen, wird auch wieder herumgejammert, da man sich plötzlich selbst um sein Kind kümmern muss. Wann bitteschön sind denn Streiks gerechtfertigt?! In vieler Menschen Augen wohl nur dann, wenn er nicht weh tut, also auch keine Wirkung entfaltet. Erzieher*innen haben eine weit über Durchschnitt liegende Wahrscheinlichkeit auf jobbedingte psychische Erkrankungen, wie burn out. In bestimmten Altersgruppen liegt die Wahrscheinlichkeit für psychische Erkrankungen zum Teil mehr als 50% über der Wahrscheinlichkeit in anderen Berufsgruppen. Der Streik ist gerechtfertigt!

  25. 22.

    Ich bin mir auch nicht sicher, ob Streiks die richtigen Mittel sind. Mindestens seitdem meine Tochter in der Kita war, wurde mehr oder weniger regelmäßig gestreikt, ohne dass sich nennenswert was für die Erzieherinnen und Erzieher verändert hat. Sie ist jetzt über 40 und wir haben seitdem verschiedene Regierungen gehabt. Wie wichtig eine gute und fachkundige Betreuung in der Kita ist, zeigen die Probleme, die viele Kinder inzwischen beim Schuleintritt haben. Dennoch scheinen die Streiks ja nicht viel zu bewirken, außer Kindern und Eltern Probleme zu bereiten.

  26. 21.

    Doch: alle Tätigkeiten in der Betreuung sollten qualifiziert ausgeführt werden. Ein Kitakind bei Toilettengang, Händewaschen, Umkleiden etc. zur Selbstständigkeit zu begleiten, beinhaltet z.B motorische und sprachliche Förderung. Und genau daran mangelt es bei vielen Kindern. Die Kinder schnell saubermachen und wieder anziehen, ist Versorgung..nicht mal Pflege. Darüberhinaus entstehen so nur neue unnötige Hierarchien. Die Eine wickelt,der andere bastelt, die nächste dokumentiert? Gutausgebildete Erzieher/innen und zusätzlich- nicht als Ersatz Fsd und Bfd - dahin muss es sich entwickeln. Wenn auch nicht Thema, aber die allermeisten Fsdler/innen und Bfdler/innen haben 2 Hände und einen klugen Kopf und stopfen so manche Lücke, sind eine Bereicherung, sollten aber nicht zum Lückenfüller werden.

  27. 20.

    Das Klagen über die selbst gewählte Freiberuflichkeit ist ein Thema für " wie geht es mir". Mit dem weiteren Streik hat es direkt nichts zu tun. Die Vorschläge für Kitapersonal - unausgebildet, mal 1 oder 2 Tage, Übungsleiterpauschale etc. führen Aufbewahrung in den Kitas und ggf. in genau die prekäre Selbstständigkeit ohne Absicherung . Also zum Nachteil aller. Da es dem Titel der Serie nach ja um Befindlichkeit geht, kann die Mutter ruhig jammern. Allerdings sollten die Vorschläge dann der eigenen Situation gelten. Die Reihe heisst ja nicht: Wie kann sich die Situation in Kitas und Schulen verbessern? Wie kann austeichend Personal für diese Bereiche ausgebidet werden? Selbst zu klagen und anderen nicht fundierte Lösungen vorzuschlagen, führt zu keinem Erfolg.

  28. 19.

    Diese Frau kritisiert die Streikenden. Da geht mir vor dem Hintergrund unserer demografischen Probleme in Deutschland jegliches Verständnis für ab!
    Wann wenn nicht jetzt soll eigentlich vehement gestreikt werden? Wir haben einen Arbeitnehmermarkt in Verbindung mit einer hohen gewerkschaftlichen Organisation. Statt sich als Eltern darüber aufzuregen sollte man vielleicht auch in Betracht ziehen in wohlhabendere Kommunen umzuziehen. Berlin gerät immer tiefer in eine Haushaltskrise, die wahrscheinlich viele Jahre anhalten wird. Wenn Kritik geäußert wird, DANN EINZIG UND ALLEIN AN DEN SENAT.

  29. 18.

    Und nein, gerne arbeiten möchte ich in Berlin nicht mehr. Aber es steht mir ja frei meine Heimatstadt zu verlassen. Ist aus familiären Verpflichtungen jedoch keine Option.

  30. 17.

    Es geht nicht um "schnelle Lösungen" zur Personalgewinnung, das Problem ist ja seit ewig Zeiten bekannt und ist benannt. Die Kitakise ist ja schon uralt, es wurde nur nie gegen gesteuert weil der politische Wille fehlte. Wer jetzt fragt wo das Personal denn auf einmal herkommen soll macht es sich sehr einfach und es wird nicht funktionieren.

  31. 16.

    Diese Frau "schwafelt" oder jammert nicht, die sagt ihre Meinung. Bissel Verständnis für die, die ihre Kids woanders unterbringen müssen, sollte auch da sein. "Unterbringen", nicht wie hier auch abwertend geäußert... irgendwie nur abgeben und gut ist. Warum dieser Personalmangel. Will niemand mehr wirklich mit Kindern arbeiten? Weder Schule noch Kita. So schlecht wird nicht bezahlt. Wenn die Eltern arbeiten, müssen die Kids in eine Kita. Nicht jeder hat da so offene private Möglichkeiten. Und genauso hat diese Mutter ihre Meinung geäußert.

  32. 15.

    Der Abstand zwischen der Lohnhöhe und auf der sozialen Hängematte ist viel viel zu niedrig.
    Hinzu kommt der Personalmangel, der die tägliche Arbeit für die Beschäftigten noch schwieriger macht.

    Was "früher" war spielt keine Rolle. Wir haben einen Arbeitnehmermarkt und die Leute sind gewerkschaftlich stark organisiert.

  33. 14.

    Besser wäre eine Aktion zusammen mit den Eltern.

  34. 13.

    Das Streikrecht ist nunmal garantiert. Und es trifft meistens die Kunden. Ob im ÖPNV, im Fernverkehr oder wie hier in der Kinderbetreuung. Da müssen Kunden durch. Zum Thema Qualifikationen… Es geht nicht nur um die Aufbewahrung von Kindern, sonder auch um deren „Ausbildung“. Dafür braucht es mehr als etwas Menschenkenntnis. Es bedarf pädagogischer Kenntnisse. Wozu sonst Kitas? Ich finde es traurig, wenn wie hier, eine Musikpädagogin Abstriche machen will. Und eines noch, Freiberufler können sich versichern gegen Einkommensausfälle. Kostet bloß mal wieder Geld. Da sparen manche gerne. Man könnte für die Zeit des Streik auch privat eine Kinderbetreuung organisieren und finanzieren. Kostet bloß Geld. Sollte man aber einplanen.

  35. 12.
    Antwort auf [Peter P ] vom 08.07.2024 um 07:08

    Sie bekommen das irgendwie hin, oder Ihre Frau/Lebensgefährtin/die Mutter der zwei Kinder bekommt das irgendwie hin?

  36. 11.

    Und was wären Ihre Lösungsvorschläge, die eine schnelle Entlastung brächten? Immerhin hat die „arme“ Frau Ideen.
    Ein bisschen „out of the Box“ Denken täte ganz gut. Nicht alle Tätigkeiten in der Betreuung von Kindern müssen von hochqualifizierten Menschen durchgeführt werden. Da wäre ein verstärkter Einsatz von z.B. FSJ oder Erzieherhelferinnen überlegenswert. Das würde dann zu einer Veränderung in der Tätigkeit bei Erzieherinnen führen, mehr Bildungsarbeit und Koordinierung, weniger Pflege.

  37. 10.

    Antwort auf "Erzieherin" vom Montag, 08.07.2024 | 06:38 Uhr
    "Und genau das ist das Problem in den Kitas: ist doch egal, wer da arbeitet und was mit den Kindern geschieht, Hauptsache betreut..." Ja, und? Vielen Eltern wäre sicher mit einer "unqualifizierten" Betreuung mehr geholfen, als mit dem 100. Streik - davon kommen auch nicht mehr qualifizierte Kräfte!

  38. 9.

    Ich war mit 32 Kindern in der Kita. Keine Betreuerin fühlte sich überfordert. Es wurde gearbeitet. Heute ist alles zu viel. Ich selber arbeite bis zu 50 Stunden i; meiner Galerie. Mein Beruf ist Berufung. Die Entscheidung sich für einen Beruf zu entscheiden ist doch in diesem Wort beinhaltet. Mittlerweile empfinde ich immer mehr, dass die Menschen nicht mehr gefordert sein möchten oder überhaupt gerne arbeiten möchten.

  39. 8.

    Das Problem bei solchen Streiks sehe ich immer darin, die einen wollen mehr Geld, die andern beklagen das Ausfallen durch Streiks. Haben die Streiks Erfolg, wird ist das schön für die einen und unschön für die anderen, weil der Dienst teurer wird.
    Vielleicht mal nicht über mehr Geld und weniger Kosten für alle, sondern mal für Stabilität und Verbot von Spekulation... Börsen. Letzteres hat mit dem Thema wenig zu tun, sind wir dennoch alle von betroffen.
    Unser ganzes Finanzsystem fliegt uns um die Ohren, wir müssen Extreme bekämpfen, aber das extreme Kapital stellt eine große Ausnahme da.

  40. 7.

    Erzieher erhalten nur 'Streikgeld", wenn sie in der Gewerkschaft sind - das sind nicht alle... Also vorsicht mit dem ständigen schwarz-weiß denken. Nicht alle Erzieherinnen und Erzieher sind gleich (und mit allem einverstanden)..

  41. 6.
    Antwort auf [Peter P ] vom 08.07.2024 um 07:08

    Ich kann dir sagen was diese Woche passieren wird. Viele Leute werden sich krank melden, weil sie es nicht alle schaffen ihre Kinder unter zu bringen. Das geht auch gar nicht mit anderen Angeboten oder auch mit der Familie. Eine Woche streikt treibt alle in die Probleme und weniger kitaplätze auf einmal wird schnell zu weniger Kindern führen, weil die Mütter dann alle zu Hause bleiben müssen länger. Das kann und will sich keiner leisten heutzutage. Und wir als Gesellschaft können es uns auch nicht leisten

  42. 5.
    Antwort auf [Peter P ] vom 08.07.2024 um 07:08

    Ich finde diesen Text sehr gut. Bis wir mehr erziehe gewonnen haben oder die Möglichkeit haben die Gruppen zu verkleinern, Fehlen ja auch die Räumlichkeiten, muss ein zwischenkonzept her. Darüber wird bei dem Streik aber nicht geredet. Was kann kurzfristig helfen und was wird langfristig helfen. Damit hätten doch alle viel mehr gewonnen.
    Dazu muss ich einfach sagen, dass die Kinder zahlen so immer weiter sinken werden. Keiner kann sich diese Streiks auf Dauer leisten und viele werden sich überlegen, ob ein Kind und Arbeit bei den Preisen überhaupt leistbar sind. Also die kleineren Gruppen werden kommen.

  43. 4.

    Sehr vernünftige Meinung die Frau!
    Mit ihr könnte der Senat tatsächlich an einer Lösung arbeiten.

  44. 3.

    "Die kriegen ja auch Streikgeld. Ich bin selbst Freiberuflerin - und wenn ich nicht arbeiten gehe, kriege ich kein Geld."

    Augen auf bei der Wahl des Berufs und der gewerkschaftlichen Organisation.

    Großartig, dass so vehement gestreikt wird!

  45. 2.

    Die Freiberuflerin, die offenbar leider nicht finanziell gegen Ausfall gewappnet ist, verlangt also prekäre Arbeitnehmerbedingungen in Kitas. Interessant, welche Kreislauf sie sich vorstellt, um dann wahrscheinlich bei Vorkommnissen, gegen das vorhandene Personalentwicklung zu ätzen, ist schon bemerkenswert. Wir leben in einer freien Welt, in der jeder sich für sich Verantwortung trägt, vor allem finanziell, um nicht alles auf Andere abwälzen zu müssen.

  46. 1.

    Und genau das ist das Problem in den Kitas: ist doch egal, wer da arbeitet und was mit den Kindern geschieht, Hauptsache betreut.
    Genau deswegen wird gestreikt. Es geht auch um Qualität.
    Es ist jetzt schon relativ egal wer da arbeitet, die Ausbildung setzt nicht auf Qualität, die Anforderungen sind pillepalle. Hauptsache mehr Leute. Auf Kosten der Kinder.

    Oder man entscheidet sich als Gesellschaft dafür, dass es nur um Aufbewahrung geht, dann hört aber auf mit irgendwelchem Bildungsgeschwafel.

    Die "arme" Frau aus dem Artikel will auch nur Aufbewahrung.

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