Kein Zaun - Wegner korrigiert Falschaussage zum New Yorker Central Park

Mi 04.10.23 | 11:54 Uhr
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Hochhäuser von Manhattan mit Central Park am 11. Mai 2023, Luftbild in New York, USA. (Quelle: Picture Alliance/Markus Mainka)
Audio: rbb 88,8 | 04.10.2023 | Tatiana Brasching | Bild: Picture Alliance/Markus Mainka

Die Umzäunung des Central Parks sollte angeblich dazu geführt haben, dass der Park sicherer geworden sei, behauptete der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) kürzlich. Nun musste er zugeben: Der New Yorker Park hat eine Mauer und keinen Zaun.

Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat einen falschen Vergleich mit der angeblichen Umzäunung des Central Parks in New York eingeräumt. Er hatte zunächst behauptet, der Central Park sei umzäunt und seitdem die Kriminalität dort gesunken. Nun gab er zu, dass dies nicht der Fall sei. Wegner halte dennoch am Plan einer Einzäunung des Görlitzer Parks in Berlin-Kreuzberg fest.

"Der Regierende Bürgermeister war zur Umzäunung des Central Parks leider falsch informiert worden", teilte Senatssprecherin Christine Richter mit. An den Plänen zur Umzäunung des Görlitzer Parks ändere dies nichts. Der "Tagesspiegel" hatte zuvor berichtet.

Central Park umgibt eine nicht allzu hohe Mauer

Wegner hatte der Deutschen Presse-Agentur zum Kampf gegen Drogenhandel und andere Kriminalität im Görlitzer Park gesagt: "Wir sind auch nicht die erste Stadt, die einen Park umzäunt. Der Central Park in New York galt früher als der unsicherste Park der Welt, dann wurde er umzäunt und nachts abgeschlossen." Heutzutage sei der Park nachts nicht mehr abgeschlossen und zu einem der sichersten Parks geworden.

Nun stellte sich heraus, um den Central Park gibt es zwar eine Mauer, die nicht allzu hoch ist, aber keinen festen Zaun. Senatssprecherin Richter betonte dazu: "Auch die Zugänge zum Central Park in New York werden nachts geschlossen, um für mehr Sicherheit zu sorgen. Laut der Central Park Polizei ist ein Hauptgrund für die zurückgegangene Kriminalität, dass das Zugangsverbot in der Zeit ab 1 Uhr konsequent durchgesetzt wurde."

Zaun soll Anfang 2024 stehen

Dies sei auch das Ziel von Senat und Polizei beim Görlitzer Park, erklärte Richter: "Wir wollen einen Zaun um den Görlitzer Park errichten, um die Lage zu beruhigen und nachts für mehr Sicherheit zu sorgen und Gewalttaten zu verhindern. Der Park soll nachts geschlossen werden, die genauen Schließzeiten werden in Absprache mit der Polizei festgelegt." Wegner hat angekündigt, der Zaun in Kreuzberg solle spätestens Anfang des nächsten Jahres stehen.

Grüne, Linke und auch Teile des Koalitionspartners SPD kritisieren in der Debatte, dass die Schließung des Parks nur dazu führen werde, dass der Drogenhandel nicht verschwinde, sondern in den umliegenden Wohngebieten noch stärker werde.

Sendung: rbb 88,8, 04.10.2023, 13:30 Uhr

28 Kommentare

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  1. 28.

    Das war bestimmt so ein Missverständnis wie die Ablehnung des Aufzuges am U-Bahnhof Möckernbrücke durch das Bauamt des Florian Schmidt. Durchsichtig sind dabei aber vor allem die Motive vom Elias und seine Argumente so fadenscheinig, dass die Damen an der Kufü sich weigern würden, so etwas zu tragen.

  2. 27.

    Das ist absoluter Quatsch! Von den Verhältnissen in NYC Ende der 70er ist Berlin Lichtjahre entfernt selbst wenn wir alle Korruptionsskandale von Landowsky über Antes bis Garski zusammenrechnen.

    Das mit Sozialwohnungen bauen ist von ihnen nur vorgeschoben, ihnen geht es um was völlig anderes. Die Anwohner sind ihnen schei*egal. Das sieht man schon an ihren einfältigen Lügen und Denunziationen ( "Parkläufer, die den Dealern Plätze zuweisen").

    Die Idee war ein Alleingang des Parkmanagers und war nicht mit dem BA abgesprochen. Gut gemeint ist halt oft die kleine Schwester von schei*e gemacht. Die Idee wurde niemals umgesetzt.

    https://www.tagesspiegel.de/berlin/doch-keine-rosaroten-dealer-zonen-im-gorli-4641253.html

    Wie gesagt, ihre Motive sind sehr durchsichtig.

  3. 26.

    Nehmen wie NY als Vorbild und setzen korrupte Politiker und deren Parkläufer, die den Dealern Plätze zuweisen, durch fähiges Personal ersetzen. Dazu bauen wir Sozialwohnungen, die die in Kreuzberg regierenden Parteien überall verhindern wollen.

  4. 25.

    Klar, lasst uns die Innenstadt noch weiter zubauen während Zehntausende Wohnungen aus Profitgier leerstehen oder zweckentfremdet werden.

    Außerdem ändert das nichts an dem eigentlichen Problem, ob zubauen oder Kontrolldruck erhöhren, die Konsumenten und Dealer würdenm sich einfach einen anderen Platz suchen.

    Damit ist Geisel und Henkel schon gescheitert und der unfähigste Senat samt Innensenatorin, die sonst nur durch Personalquerelen auffällt, macht genau da weiter weil man dringend Erfolge für die Boulevardpresse braucht.

    Fragt man die Betroffenen, also die Anwohner, ist das genau der falsche Weg.

  5. 24.

    "Die Kriminalität ging in NYC massiv zurück mit Null-Toleranz -Politik."

    Das wird oft vereinfacht behauptet und dem Verbrecher Giuliani zugeschrieben was aber eine völlige Verdrehung der Tatsachen ist. Sein Vorgänger Ed Koch war es der die weit verbreitete Korruption, auch unter der New Yorker Polizei, bekämpfte, das Polizeibudget deutlich erhöhte und zugleich Sozialwohnungen bauen ließ.

    Die Früchte dieser Politik durfte dann Giuliani einheimsen der sich schon immer gut vermarkten konnte.

  6. 23.

    Das Regierungsviertel wäre doch als Tummelplatz ideal. Da soll es ja auch u.a. Drogen-Abnehmer geben und ein bisschen reale Kriminalität am Rande würde auch nicht schaden.

  7. 22.

    Warum kann man nicht Wohnraum am Görli bauen und dadurch kleinere Parks/Plätze schaffen? Die lassen sich deutlich besser kontrollieren. Außerdem sollte die Polizei hier Streife fahren und regelmäßig, übrigens auch im Mauerpark Platzverweise aussprechen.

  8. 21.

    Vor allen: Tagsüber werden die Kriminellen trotzdem weiter in den Park gelangen. Abgesperrt wird nur nachts. Aber Fuchs und Hase können dann besser schlafen.

  9. 20.

    Der eigentliche Fauxpas liegt in folgender Aussage von Herrn Wegner: Heutzutage sei der Park nachts nicht mehr abgeschlossen und zu einem der sichersten Parks geworden. -> Das ist definitv falsch, denn der Park wird nachts IMMER noch abgeschlossen. Die Kriminellen wurden nur aus dem Park ausgesperrt und treiben jetzt vermutlich woanders ihre "Geschäfte". Für Berlin bedeutet das dann wohl: Statt im Park wird sich die Drogenproblematik dann an andere Stellen in der Stadt verlagern. Der Drogenkonsum und Verkauf wird doch nicht durch ein Absperren des Görlitzer Parks verschwinden. Die Drogenproblematik wird damit nicht gelöst. Das muss Herr Wegner gesellschaftlich lösen. Nur sehe ich da kein Konzept.

  10. 19.

    Die Kriminalität ging in NYC massiv zurück mit Null-Toleranz -Politik. Hat funktioniert, von einem Kriminalitätsbrennpunkt Manattan / Bronx zu einer der sichersten Städte weltweit. Nach erheblicher Reduktion des Polizeibudgets (ich glaube um die 20% oder mehr) haben wir wieder wesentlich mehr Kriminalität, die Straßen sind nachts nicht mehr sicher, sagen die Leute hier.

  11. 17.

    Sorry, da ist das K für Kilometer verlorengegangen, aber die Experten haben es schon gemerkt.
    Also 3,41 Km2 ist richtig.

  12. 16.

    Die CDU denkt, mit einem Zaun gesellschaftliche Probleme lösen zu können. Am Biesdorfer Baggersee hat die CDU Stadträtin große Steine (Felsbrocken) auf den Strand legen lassen. Angeblich sollte mit dieser Maßnahme dem illegalen Baden vorgesorgt werden. Was ist passiert? Die Leute sitzen nun auf den Steinen und feiern abends wie gehabt. :-)

  13. 14.

    "Zwischen Görlitzer Park Berlin und Central Park in NY gibt es deutliche Größenunterschiede!
    140.000m2 in Berlin zu 3.41 m2 in NY."
    Ich wusste gar nicht, dass mein Badezimmer etwa 3x so gross ist wie der Central Park in NY ...
    Aber gut, man kann ja mal ein paar Nullen vergessen, dabei sind die doch so wichtig - z. B. beim Beschriften von Klotüren :-))

  14. 12.

    Zwischen Görlitzer Park Berlin und Central Park in NY gibt es deutliche Größenunterschiede!
    140.000m2 in Berlin zu 3.41 m2 in NY.
    Allerdings hat die Polizei diesen Park in NY im Griff.

  15. 10.

    Ist eigentlich schon bekannt, wohin sich das Problem nach dem Zaunbau verlagern wird und sollte man nicht dort auch gleich mit einfrieden?

  16. 9.

    Ist das jetzt wirklich die durchsickernde Häme wert? Ist doch egal, ob Zaun oder Mauer. Die Zugänge werden abends versperrt und es wird auch kontrolliert, dass sich keiner drüber hinwegsetzt. Offenbar hilft es ja, also Ziel erreicht.

  17. 8.

    Was für ein Fauxpas, eine Mauer statt eines Zauns.
    Da geiffern sie wieder und zeigen mit den Finderchen: der "Kladow-Kai"!
    Nur vergisst man, dass das New Yorker Central-Park sicher ist und kein Kriminalhotspot wie der Görlitzer Park.

  18. 7.

    War schon mal jemand am Görlitzer Park? Da ist bereits eine Mauer drum.... klar, kann der wegner noch einen Zaun vor oder hinter die Mauer stellen, aber das erscheint Geldverschwendung.

  19. 6.

    ".. die Zaubermaßnahme in New York war/ist die Centralparkpolizei und das konsequente durchsetzen!! Polizei hätten wir schon in Berlin. "

    Hmm, also ich höre/lesen ständig, dass es an Personal fehlt; Überstunden und so weiter. Und die "Zaubermaßnahme" gab es ja schon mal unter der letzten GroKo. Ein Effekt war die Verlagerung in die Seitenstraßen und anliegenden Kieze.

  20. 5.

    Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten...

  21. 4.

    Heijeijei Herr Wegner!! ...dann wird jetzt anstatt des von Ihnen im Alleingang beschlossenen Zauns einfach die Mauer wieder aufgebaut ! Und das ein Tag nach Feiern der DEUTSCHEN EINHEIT. Sie sind ein "großartiger" Bürgermeister...

  22. 3.

    .. die Zaubermaßnahme in New York war/ist die Centralparkpolizei und das konsequente durchsetzen!! Polizei hätten wir schon in Berlin. Nur an Konsequenz mangelt es an allen Ecken und Enden. Also Herrn Bürgermeister!!

  23. 2.

    Die Zustände in New York scheinen gleichwohl alptraumhaft zu sein, auch wenn den Centralpark nur eine kleine Mauer umgibt. Es gibt eine gigantische Migrantenkrise in New York. Der Bürgermeister Eric Adamsergangenen erklärte, dass diese Krise „die Stadt zerstören“ würde. Auch Bill Clinton, ehemaliger demokratischer Präsident, schaltete sich jetzt in die New Yorker Krise ein. Er räumte meinte, dass die derzeitige Migrantenkrise die demokratische Partei schwer beschädige. Cllntons Befund: „Das US-Einwanderungs-System ist für etwa 400.000 Menschen konzipiert, nicht für Millionen“, so Clinton. „Eine angemessene Einwanderung und Überprüfung kann nicht durchgeführt werden mit einem System, das nicht ausreichend besetzt ist und nicht genügend Einrichtungen entlang der Grenze hat“. Frappierende Ähnlichkeiten zur hiesigen Migrantenkrise. Freie Fahrt für die AfD und freie Fahrt für Trumps Wiederwahl?

  24. 1.

    Deshalb ist es ja auch so wichtig und richtig, dass Kladow-Kai die ganzen Dienstreisen auch antritt, die er noch vor seiner Abwahl plant.
    Er kann sich doch nicht immer nur auf das Briefing seiner schlecht informierten Mitarbeiter verlassen, sondern muss sich das vor Ort auch mal selber anschauen.

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