Kriminalitätsschwerpunkt - Wegner will Umzäunung des Görlitzer Parks bis Anfang 2024 umsetzen
Seit Jahren wird über die Sicherheit im Görlitzer Park in Berlin diskutiert. Nun soll es ganz schnell gehen mit den Maßnahmen: Ein Zaun um den Görli soll spätestens Anfang nächsten Jahres stehen, so der Regierende Bürgermeister Wegner.
Der vom Berliner Senat angekündigte Zaun um den Görlitzer Park soll nach dem Willen des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner schon bald kommen. "Mein Ziel ist, dass der Zaun so schnell wie möglich aufgestellt wird und spätestens Anfang nächsten Jahres steht", sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.
Allerdings seien einige organisatorische Vorarbeiten nötig: "Es muss eine Ausschreibung geben, es muss geprüft werden, ob die Mauer am Görlitzer Park für den Zaun abgerissen werden muss."
Polizei stattdessen im Wrangelkiez einsetzen
Mit dem Zaun soll es möglich sein, den Park vor dem Hintergrund von Drogenhandel und Kriminalität nachts zu verschließen. "Wir müssen die Situation jetzt beruhigen und sicherstellen, dass dort nachts keine Straf- und Gewalttaten stattfinden. Die Meinung der Experten war eindeutig: Sie haben sich für einen Zaun ausgesprochen", sagte Wegner.
Nach Wegners Einschätzung soll der Zaun eine zeitlich befristete Lösung sein. "Wie lange man ihn braucht, hängt davon ab, wie sich die Lage im Görlitzer Park entwickelt", sagte er. "Wenn wir den Görlitzer Park nachts schließen, werden wir die Polizeikräfte, die jetzt im Park unterwegs sind, in den umliegenden Wohngebieten, etwa im Wrangelkiez, einsetzen", sagte Wegner. "Die Anwohner haben schon viel zu lange unter der Lage im Görlitzer Park, dem zunehmenden Drogenhandel und den Straftaten gelitten."
Der Park werde sicher nicht um 17 oder 18 Uhr dicht sein. "Aber um 23 Uhr müssen die Zugänge geschlossen werden", betonte Wegner. "Wir werden noch mit der Polizei besprechen, was die besten Zeiten sind.
Seit Jahren Streit um Sicherheit im Görli
Um die Eindämmung des Drogenhandels im Görlitzer Park wird in Berlin seit Jahren gestritten. Verstärkte Polizeikontrollen, Parkläufer und andere Maßnahmen konnten das Problem nicht lösen. Die Debatte nahm zuletzt an Schärfe zu, nachdem eine junge Frau im Juni von mehreren Männern vergewaltigt worden war. Vergangene Woche wurde ein Ehepaar im Park überfallen und ausgeraubt, wie die Polizei mitteilte.
Auf einem Sicherheitsgipfel des Senats Anfang September wurde beschlossen, den Park mit einem Zaun und Videoüberwachung auszustatten. Gegner einer nächtlichen Schließung argumentieren, dass sich die Probleme dann noch mehr in die umliegenden Wohngebiete verlagern würden.
Sendung: Fritz, 26.09.2023, 07:00 Uhr