Brandenburg - Obstbauern bereiten sich auf Frost vor

Fr 04.04.25 | 15:26 Uhr
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Symbolbild: Die Blüten fangen an sich zu öffnen an einem Ast. (Quelle: picture allaince/dpa-Zentralbild/Matthias Hiekel)
Audio: Antenne Brandenburg | 03.04.2025 | Elke Bader | Bild: picture allaince/dpa-Zentralbild/Matthias Hiekel

Die Brandenburger Obstbauern bereiten sich auf den ankündigten Nachtfrost in den kommenden Tagen vor. Gefährdet sind vor allem Obstbäume wie Aprikosen, Süßkirschen und frühe Apfelsorten, die kurz vor der Blüte stehen. 2024 war es durch Frostnächte im April zu hohen Verlusten beim Obstanbau in Brandenburg gekommen.

Der Nachtfrost könnte auch dieses Jahr für die Blüten gefährlich werden, "wenn es ein Kahlfrost wird, wenn keine Bewölkung da ist, so wie im letzten Jahr, und wir dann über mehrere Stunden diese Temperaturen haben", sagte Luis Heidmann vom Obsthof Elisenau (Barnim). Ansonsten sei er sehr guter Dinge, dass sie dieses Wochenende gut überständen.

Verschiedene Schutztechniken im Einsatz

Um die Blüten zu schützen, wurden auf dem Obsthof Elisenau Holzkisten in die Plantagen gestellt. Damit könne man in den kalten Nächten Feuer machen, so Heidmann. Außerdem habe man Flüssigdünger ausgebracht, der die Nährstoffkonzentration in den Blüten erhöht. "Es entsteht dann eine Lösung in der Blüte, die den Frost abhält, weil der Gefrierpunkt sinkt."

Einen anderen Weg gehen die Markendorfer Obstbauern in Frankfurt (Oder), indem sie Wasser als Frostschutzmittel einsetzen, wie Obstbauer Thomas Bröcke sagte. Mit dem Wasser werden die Pflanzen vor den Frostnächten beregnet, damit sie mit einer Eisschicht bedeckt sind. "Wenn dann die Eiszapfen an den Bäumen hängen, erfrieren die Blüten witzigerweise nicht. Das ist die sogenannte Froststurzberechnung."

Für diese Technik solle es bald auch finanzielle Unterstützung vom Land geben, sagte Bröcke, der auch Präsident des Landesgartenbauverbandes ist.

Hohe Verluste 2024

In Brandenburg werden nach Angaben des Statistikamtes Berlin-Brandenburg fast 1.400 Hektar für den Obstbau verwendet. Ende April 2024 hatte eine kurze Frostphase erhebliche Ertragsausfälle verursacht, weil die Blüten erfroren sind. Nach einem Bericht des Statistikamtes Berlin-Brandenburg fuhr Brandenburg einen Apfelertrag von 55 Dezitonnen pro Hektar ein und damit rund 180 Dezitonnen pro Hektar weniger als im Vorjahr.

Auch die Ernteergebnisse von Birnen, Sauerkirschen, Pflaumen und Mirabellen lagen weit unter dem Vorjahresergebnissen. Besonders stark betroffen waren dem Bericht zufolge die Süßkirschen, deren Ertrag mit 1,1 Dezitonnen je Hektar rund 95 Prozent unter dem langjährigen Mittel lag.

mit Material von Elke Bader

Sendung: Antenne Brandenburg 04.04.2025, 10:30 Uhr

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7 Kommentare

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  1. 7.

    Also bei mir waren die Bäume voll letztes Jahr, das ist wohl lokal sehr unterschiedlich gewesen. Das Problem war hier eher die dauhaft nasse Witterung danach, welche die Früchte teilweise am Ast verfaulen ließ.

  2. 6.

    Bei uns hier hatten die Gartenbesitzer schon im vergangenen Jahr keine Obsternte. Jetzt stehen die Pfirsichbäume in voller Blüte - sieht wohl wieder traurig für uns aus.

  3. 5.

    Echt jetzt, Frost auch im April?
    Das gab es doch noch nie!

    Aber toll das der Spargel ja schon zeitiger Erntebar war.

    Was dem eine verdriest, erfreut den anderen!
    Egal, so oder so werden Ausgleichszahlungen der EU erwartet.

  4. 4.

    Kaliumhaltiger Dünger verstärkt die Frostresistenz (vorbeugende Maßnahme - aber jetzt dürfte es dazu schon etwas zu spät sein), mit einem Rasensprenger bekommen sie keine brauchbare Frostschutzberegnung hin. Die Eiszapfen schützen durch die Kristallisationswärme die Blüten. Die Beregnung muss aber bis zum natürlichen Abtauen des Eises fortgesetzt werden, sonst erfrieren die Blüten. Bei erwartbaren leichten Frost können auch Frostschutzvliese eingesetzt werden. Hornspäne gehen fast immer und Brennesseljauche bitte nicht auf Fruchtstände kippen. Das kann zu einem ganz besonderen Geschmackserlebnis führen. Ach Mann, ist das alles kompliziert.

  5. 3.

    Sicherlich ein satirisch gemeinter Kommentar, oder?
    Wo finden sich denn diese Nie-Wieder-Aussagen?

  6. 2.

    Interessante Informationen: Flüssigdünger und Rasensprenger für Eiszapfen als Frostschutz...welcher Dünger geht denn? Hornspäne?
    Brennesseljauche?

  7. 1.

    Nie wieder Forst, nie wieder Schnee, nie wieder Winter, so die Klimaexperten und RBB !