Parteitag in Jüterbog - Berliner AfD wählt Kristin Brinker erneut zur Landesvorsitzenden

So 06.04.25 | 14:02 Uhr
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Kristin Brinker, Landesvorsitzende der AfD Berlin, spricht bei dem Landesparteitag der Berliner AfD. (Quelle: dpa/Koall)
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Audio: rbb24 Abendschau| 06.04.2025 | Agnes Sundermeyer | Bild: dpa/Koall

Kristin Brinker bleibt Vorsitzende der Berliner AfD. Auf dem Mitgliederparteitag in Jüterbog (Teltow-Fläming) wurde die 53-Jährige am Sonntag ohne Gegenkandidatur mit 94,29 Prozent wiedergewählt. Sie erhielt 330 Ja-Stimmen. Es gab 20 Gegenstimmen und sieben Enthaltungen.

Im Vergleich zu ihrer Wahl 2023 erzielte Brinker damit ein besseres Ergebnis, vor zwei Jahren wurde sie mit 80,9 Prozent gewählt.

Brinker: Berlin wird "von einem CDU-Bürgermeister zugrunde regiert"

In ihrer Bewerbungsrede griff Brinker den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner an: Berlin werde "von einem CDU-Bürgermeister zugrunde regiert, der nicht einmal mehr weiß, wie konservativ geschrieben wird." Er setze das "Zerstörungswerk von Rot-Grün-Rot fort".

Auf ihrem 16. Landesparteitag wählt die Berliner AfD ihren kompletten Landesvorstand neu. Auch für die vier Stellvertreter-Posten wurden keine Gegenkandidaturen erwartet.

Inhaltlicher Schwerpunkt ist die Finanzpolitik. Dazu wurde eine "Anti-Schulden-Resolution" einstimmig und ohne Gegenstimmen beschlossen. Darin fordert die AfD, Berlin dürfe keine neuen Schulden machen - weder für mehr Klimaschutz noch um Kosten für Geflüchtete zu finanzieren.

Bei der Debatte wurde unter anderem beschlossen, in der Resolution die Forderung nach "Remigration" aufzunehmen. Der Begriff "Remigration" bezeichnet die Rückführung von Migranten in ihre Herkunftsländer. Von der AfD und der sogenannten "Neuen Rechten" wird der Begriff für die Abschiebung ausreisepflichtiger Migranten verwendet. Er steht aber auch für den politischen Willen, dass Asylbewerber oder sogar deutsche Staatsbürger mit Migrationsgeschichte das Land verlassen müssen.

Demonstranten des Bündnisses unter dem Motto «Gegen den Parteitag der Berliner AfD!» protestieren gegen den Landesparteitag der Berliner AfD. (Quelle: dpa/Koall)
Bild: dpa/Koall

Hunderte demonstrieren gegen AfD

Vor dem Veranstaltungsort, der Jüterboger Wiesenhalle, demonstrierten mehrere hundert Menschen gegen die AfD. Unter den Demonstrantinnen und Demonstranten waren Mitglieder der Linken, darunter die Berliner Landesvorsitzende Franziska Brychcy, Unterstützer der Antifa und des Bündnisses Omas gegen Rechts.

Auf Transparenten war unter anderem zu lesen "Keinen Bock auf Nazis" oder "Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda". Demonstranten riefen Slogans wie "AfD Faschistenpack, wir haben Euch zum Kotzen satt".

An anderen Orten fanden weitere Protestveranstaltungen statt, zu denen unterschiedliche Initiativen und der DGB aufgerufen hatten. Nach Angaben eines Sprechers beteiligten sich insgesamt um die 500 Menschen. Er sprach von einem "starken Signal gegen Rechtsextremismus".

Keine Räume in Berlin

Der Parteitag findet wieder in Jüterbog (Teltow-Fläming) statt, weil es dem Berliner Landesverband erneut nicht gelungen war, in der Hauptstadt Veranstaltungsräume anzumieten. Bereits im Oktober vergangenen Jahres war die Berliner AfD in Jüterbog zu Gast. Damals hatte sie auf einem Parteitag ihre Kandidaten für die Bundestagswahl gewählt.

Der Landesverband hat aktuell laut eigenen Angaben 1.768 Mitglieder, das ist ein Plus von rund 70 Prozent innerhalb der vergangenen beiden Jahre.

Sendung: rbb24 Abendschau, 06.04.2025, 19:30 Uhr

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101 Kommentare

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  1. 101.

    AfD? Auslaufmodell? Ach deswegen legen die von Wahl zu Wahl zu und sind mittlerweile gleichauf in den Umfragen mit der Union. Die linksgrünen sollten sich fragen, was sie falsch gemacht haben. Das Erstarken dieser AfD hat Gründe. Und wie es aussieht, tappt Herr Merz auch in die linksgrüne Falle.

  2. 99.

    Also, von humorlosen und unsymphathischen Politikern wimmelt es hierzulande reichlich,in allen Parteien.
    Ubrigens nicht nur dort., da Humor und Gelassenheit hierzulande eher nicht gefragt ist.

  3. 98.

    Nee, dann lieber heute auf nt/v, Wallraff deckt auf. Kaufland, soll das schlimmste sein was es je an Discounter gegeben hat.
    Ich werde mich hüten jemals eine Sendung im TV zu verfolgen die was mit der AfD zu tun hat, Bundestag reicht schon.

  4. 97.
    Antwort auf [Rote Linie] vom 07.04.2025 um 19:06

    Mit Ihrem vorletzten Satz gehe ich mit, im positiven Sinne.

  5. 96.

    Jedenfalls ist abzusehen, daß diese ,,AfD'' ein Auslaufmodell ist. Sie schweigen z.Z., weil sie den Abbruch des Staates der USA und der Zerstörung der Weltmärkte zugestimmt haben, Musk hat ihnen dargelegt, sich rauszuhalten.

  6. 95.

    Phoenix?

    Ich bleibe beim Lesen. Macht schlauer!

    Brandner?

    Warum? Der macht einen nicht schlauer.

  7. 94.

    Laut Umfrage gibt es keine Partei die mehr Wähler hinter sich vereint. Zu der Frage warum es die AfD gibt, hat Herr Brandner eindeutige in der Phoenixrunde sehr schön belegt, ist sehr empfehlenswert die Folge.

  8. 93.

    Ist das nicht das selbe. Egal welches Mittel, es geht immer nur darum. Wenn man nicht direkt betroffen ist total zum kaputt lachen. Alice Weidel will alle Windkrafträder niederreißen. So verrückt das geklungen hatte bei ihrer Rede, so lustig war das auch. Die könnte mit ihren Wahnvorstellungen bei Dieter Nuhr auftreten!

  9. 92.

    „Frau Brinker ist eine gute Wahl und sie wird die Wahlergebnisse der AfD weiter verbessern.“

    Bei der letzten Wahl (Abgeordnetenhaus) hatte die AfD unter dieser Dame 9,1%. Gute Wahl? Eher nicht. Verbesserung? Hätte sie dringend nötig. Viel Glück!

  10. 91.

    Nee, ich kann diese Frau nicht mehr sehen, wie auch diese Weidel, Storch und der Chrupalla erst. Die sind alle durch die Bank weg humorlos. Und dermaßen unsympathisch.

  11. 90.

    Sie meinen wohl eher, dass die rechtsextreme AfD den Bundestag durch rassistische Reden und unnütze Anträge lahmlegen wollen.

  12. 89.

    „…oder hab ich da was falsch verstanden…“ Ja. Zumal hier zu keinem Zeitpunkt die Frage war, warum es die AfD gibt und warum sie - angeblich - stärker wird. Dennoch gerne: die rechtsradikale AfD gibt es, weil sie von Rechtsradikalen gewählt wird. Und dass Sie eine Partei wie die AfD, die so schwache Ergebnisse (20/25%) einfährt wie alle anderen Parteien auch bloß, als stark oder stärker bezeichnen, ist vollkommen unsinnig. Wie Ihr Gerede von Ausgewogenheit bei 80 Millionen Menschen. Sie sollten mehr lesen. Und dann schreiben.

  13. 88.

    Denen geht es doch nur darum den Leuten die Nerven blank zu legen. Leider immer mit Erfolg.

  14. 87.

    Frau Brinker ist eine gute Wahl und sie wird die Wahlergebnisse der AfD weiter verbessern.

  15. 86.

    „…danach übernimmt dann die AfD. Auch wenn es nur zur Sperrminorität reicht, es wird mit Demütigungen von der AfD nicht gespart werden…“

    Weder die AfD-Chefin aus der Schweiz („Wir werden sie jagen“) noch die AfD-Wähler versuchen auch nur, sich zu politischen Fragen zu äußern. Sie drohen einfach plump und wundern sich, dass sie niemand ernst nimmt. Wir werden sie auch jagen.

  16. 85.

    Es sind doch Gegner, alle gegen AfD, oder hab ich da was falsch verstanden ? Und ja, alle Regierungen hatten es in der Hand eine ausgewogene Politik zu machen, wollten sie nicht, nur deshalb gibt es die AfD und weil sie ausgewogene Politik auch weiterhin nicht geplant ist, wird die AfD immer stärker.

  17. 84.
    Antwort auf [NajaOliver ] vom 07.04.2025 um 17:36

    Ach. Sind nicht alle so wie Habeck, wo gleich das SEK vor der Tür steht. Obwohl der die AfD mit seiner Energiepolitik noch mal 10 % Wähler ins Nest gesetzt hat. Denn, die gesamte Energiepolitik der Grünen ist dermaßen gescheitert, und kostet dem Steuerzahler Milliarden an Euro, auch wenn keine KW fließt. Kam gerade bei Welt. Noch besser kann man der AfD nicht die Bälle zuspielen. LNG und Windkraft absolut im Keller!!

  18. 82.

    Frau Brinker ist eine gute Wahl und sie wird die Wahlergebnisse der AfD weiter verbessern.