Am Sonntag - Diese sechs Kandidaten stellen sich zur Bürgermeister-Wahl in Templin

Sa 05.04.25 | 10:16 Uhr
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Symbolbild: Das historische Rathaus auf dem Marktplatz in Templin in Brandenburg am 30.01.2019.(Quelle: picture alliance/Patrick Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 01.04.2025 | Lucia Heisterkamp | Bild: picture alliance / Patrick Pleul

16.000 Templiner suchen einen neuen Bürgermeister. Sechs Kandidaten gehen dafür am Sonntag ins Rennen. Was die Kandidaten vereint, ist der Erhalt einer lebendigen Innenstadt und die Förderung der Wirtschaft. Doch es gibt auch Unterschiede.

Die Einwohner von Templin (Uckermark) sind am Sonntag zur Wahl eines neuen hauptamtlichen Bürgermeisters oder einer Bürgermeisterin aufgerufen. Der bisherige Amtsinhaber Detlef Tabbert tritt nach 14 Jahren nicht wieder an, nachdem er für das BSW in die Landespolitik gewechselt ist.

Um seine Nachfolge bewerben sich nun insgesamt sechs Kandidaten: Politiker von AfD, CDU, SPD, Die PARTEI, einer Listenvereinigung sowie eine Einzelbewerberin.

Christian Bork AfD, Bürgermeisterkandidat in Templin im März 2025. (Quelle: AfD)
Bild: AfD

Christian Bork von der AfD

Zur Wahl stellt sich etwa Christian Bork für die AfD. Der gelernte Kaufmann im Einzelhandel ist 1982 in Templin geboren worden. Seit 2019 ist er Stadtverordneter und leitet unter anderem den Ausschuss für Bau-, Ordnung-, und Sicherheit. Ebenfalls seit 2019 ist er Mitglied des Kreistages Uckermark.

Als Bürgermeister wolle Bork beispielsweise die Wirtschaft durch Ansiedlungen im Gewerbegebiet stärken und mithilfe des Investitionsprogrammes "Wirtschaft, Tourismus und Infrastruktur" gegen Geschäftsschließungen in der Innenstadt vorgehen, erklärt er auf seiner Internetseite [christianborkfuertemplin.de]. Dafür soll nach Möglichkeit auch der Gewerbesteuersatz "auf ein Minimum" gesenkt werden. Wichtig sei ihm ein ausgeglichener Haushalt und Bürgerbeteiligung.

Gordon Beyer, CDU, Bürgermeisterkandidat in Templin im März 2025. (Quelle: CDU)
Bild: CDU

Gordon Beyer von der CDU

Für die CDU geht Gordon Beyer (42) ins Rennen. Der Inhaber einer Werbeagentur ist Vorsitzender des Ortsverbandes und aktuell Referent der Klinikverwaltung GLG Fachklinik Wolletzsee. Seit 2025 leite er den Förderverein der Waldhofschule Templin, ist Mitglied im SV Lokomotive, im Verein "Freunde des Gymnasiums Templin" und Vorstandsmitglied des Tourismusvereins.

Entsprechend will er nach eigenen Angaben [cdu-templin.de] in seinem Programm das Vereinsleben mit Schwerpunkt auf Sport und Bewegung fördern, unter anderem durch neue Anlaufstellen. Den Templiner Tourismus sehe er als wichtigen Wirtschaftsfaktor, der weiter gefördert werden müsse. Beyer wolle Innovationen fördern und die Innenstadt etwa alternative Nutzungen von leerstehenden Gewerberäumen beleben. Denkbar sei ein Co-Working-Space. Auch Unternehmen sollen unterstützt werden.

Stefan Hennig, Bürgermeisterkandidat in Templin im März 2025. (Quelle: Bürgerbündnis Uckermark)
Bild: Bürgerbündnis Uckermark

Stefan Hennig vom BfVG-WBv-UMHeide

Für die Listenvereinigung "Bürgerbündnis Uckermark für Vernunft und Gerechtigkeit, Wählergemeinschaft den Bürgern verpflichtet, Uckermärker Heide" (BfVG-WBv-UMHeide) geht Stefan Hennig ins Rennen. Auch der 40-jährige gelernte Kfz-Mechaniker ist in Templin geboren und aufgewachsen.

Er wolle die Nachhaltigkeit durch zukunftsorientiere Projekte für die Wirtschaft, Infrastruktur und die Umwelt stärken, etwa durch Investitionen in nachhaltige Technologien, wie er im Vorfeld der Wahl auf seiner Webseite [stefanhennig2025.de] erklärt. Wichtig seien ihm zudem Angebote sowohl für Alte als auch Junge, wie Freizeit, Ausbildung und Gesundheitsversorgung. Neue Unternehmen sollen angesiedelt und bestehende Betriebe entlastet werden. Seine Ziele wolle er ohne "parteipolitische Gräben" umsetzen.

Christian Hartphiel, Bürgermeisterkandidat in Templin im März 2025. (Quelle: Tom Schweers)
Bild: Tom Schweers

Christian Hartphiel von der SPD

Bürgermeister will auch Christian Hartphiel von der SPD werden. Der 47-Jährige ist Hotelfachmann und war 22 Jahre lang sonderpädagogische Fachkraft in Werkstätten für behinderte Menschen. Seit 1996 ist Hartphiel in der Kommunalpolitik tätig und seit 2019 Regionalgeschäftsführer des SPD-Landesverbands Nordost.

Auch er sieht eigenen Aussagen zufolge [christian-hartphiel.de] den Tourismus in Templin als essenziell an. So soll die Kurstadt unter ihm gastfreundlich und weltoffen bleiben. Entsprechend müssten zum Beispiel das Gastgewerbe, Einzelhandel, Dienstleister sowie Freizeit- und Gesundheitswirtschaft gefördert werden. Doch auch die generationsübergreifende Versorgung der Anwohner müsse weiter ausgebaut werden. So will der SPD-Kandidat sich laut eigener Aussage auch weiterhin für eine künftige Europaschule im ehemaligen Joachimsthalschen Gymnasium einsetzen.

Andreas Wolk Bürgermeisterkandidat in Templin im März 2025. (Quelle: DJ Wolke)
Bild: DJ Wolke

Andreas Wolk von Die PARTEI

Andreas Wolk von der Satirepartei Die PARTEI sitzt seit 2024 in der Stadtverordnetenversammlung Templin. Der 58-Jährige will das Amt mit "Humor und Leichtigkeit" ausfüllen, wie er dem "Nordkurier" sagte. Entsprechend falle auch sein Wahlprogramm aus, indem er fliegende Autos einführen wolle, um Verkehrsstaus zu beseitigen. Das Rathaus solle zu einem Brauhaus und Schulen zu Freizeitparks werden.

Auf der Wahlhilfe-Plattform "Voto" spricht sich Wolk aber auch für ernstgemeinte Anliegen aus: Dort haben im Übrigen auch die anderen Kandidaten Stellung zu 36 vorgegebenen Themen - ähnlich dem Wahl-O-Maten - bezogen [voto.vote.de]. So solle klimafreundliches Handeln fester Bestandteil politischer Entscheidungen sein, im Stadtforst biodiverse Bäume gepflanzt und leere Ladenflächen für Ansiedlungen nicht subventioniert werden. Als bedeutend gibt der Satiriker dort Begegnungsstätten und Radwege zwischen den Ortsteilen und der Kernstadt an.

Cornelia Lamprecht-Süßenbach, Bürgermeisterkandidatin in Templin im März 2025. (Quelle: privat)
Bild: privat

Einzelwahlvorschlag Cornelia Lambrecht-Süßenbach

Als einzige Frau und parteilose Einzelbewerberin tritt Cornelia Lambrecht-Süßenbach an. Sie wurde 1970 in Angermünde geboren, ist studierte Fachkrankenschwester und in der Leitung einer Pflegeeinrichtung tätig. In Templin war sie unter anderem fünf Jahre lang Stadtverordnete und hat einen Platz im Seniorenbeirat sowie im Stadtentwicklungsausschuss. Für die Linke sitzt Lambrecht-Süßenbach seit 2024 im Kreistag der Uckermark.

Ihr liege vor allem der Zusammenhalt in der 16.000 Einwohner zählenden Stadt und deren Ortsteilen am Herzen, wie sie gegenüber dem "Nordkurier" äußerte. Dies solle zukünftig auch bei allen Entscheidungen, die im Rathaus gefällt werden, im Mittelpunkt stehen. Zudem spricht sich die Einzelbewerberin für soziale Gerechtigkeit, etwa im Wohnbau oder bei der Teilhabe, und nachhaltiger Entwicklung aus.

Die Wahllokale in Templin sind am Sonntag in der Zeit von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Eine etwaig notwendige Stichwahl ist für den 4. Mai terminiert.

Die Reihenfolge der Kandidaten entspricht der Aufstellung des Wahlausschusses.

Sendung: Antenne Brandenburg, 01.04.2025, 14:10 Uhr

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5 Kommentare

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  1. 5.

    Meine Stimme bekommt Frau Cornelia Lambrecht-Süßenbach. Sie setzt sich wenigstens für die zu Pflegenden ein. Und sie kommt vom Fach.

  2. 4.

    2.Versuch-
    Was mir auffällt ist bei der Beschreibung der zu Wählenden, fehlen wichtige Bezüge. Bei Herrn Bork zum Beispiel, wurde vergessen, daß er nachweislich aktiv für die JA geworben hat. Über diesen Verein ist alles bekannt, das gehört aber zur Persönlichkeitsbeschreibung dazu! Das ist meine Meinung.

  3. 3.

    Weil er vermutlich gerade damit beschäftigt ist den EU-Austritt zu organisieren. In linken Foren munkelt man, das Bork jeden Mittwoch sich mit J.D. Vance über die Weltlage abstimmt. Vorsicht ist auch geboten, weil er, so vermutet man in informierten linken Kreisen, keinen Döner isst. Mehrmals wurde berichtet, das er geheimnisvolle Spaziergänge unternimmt. Oft konspirativ mit Ehefrau. Da muss man hinschauen und ggfs. ein Verbot der Amtsausübung prüfen.

  4. 2.

    Nur kurze Überlebensdauer hatte dieser Beitrag:

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    fischersfritzSamstag, 05.04.2025 | 18:41 Uhr

    Der AfD Kandidat kann auf breite Zustimmung der Templiner zu seiner Partei hoffen. Dort ist die AfD stärkste politische Kraft mit 25 % . Spannend wird sein, wie die CDU nach den Merz Einlagen bei den Koalitonsverhandlungen im Bund in Templin bei den BM Wahlen abschneidet, sie wurde in der Templiner Stadtverordnetenversammlung zweitstärkste Kraft mit 21,7 Prozent.
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    Und dann schnell wegzensiert. Was gefällt dem hiesigen Lumpenfunk nicht?

  5. 1.

    Warum erfährt man nicht dass Bork von der rechtsextremen AfD auf den Wahlplakaten für die gesichert rechtsextremistisch eingestufte "JA" wirbt?

    Auch von seinen windelweichen Ausreden berichtet der Nordkurier.