BerlinTrend - Mehrheit der Berliner befürwortet Einführung des 29-Euro-Tickets
Wie stehen die Menschen in Berlin zur Verkehrspolitik der schwarz-roten Landesregierung? Großen Zuspruch findet laut BerlinTrend das 29-Euro-Ticket. Tiefgreifende Veränderungen im Verkehrsbereich sehen allerdings nur wenige.
Eine deutliche Mehrheit der Befragten des aktuellen BerlinTrends findet die Einführung des 29-Euro-Tickets gut. Auf die Frage, ob die Einführung richtig oder falsch sei, antworten 60 Prozent der Befragten mit "Ja". 33 Prozent halten die Einführung des 29-Euro-Tickets, das mit 300 Millionen Euro aus dem Berliner Haushalt finanziert wird, für falsch.
Wie würden die Berliner wählen - und was sagen sie zur Verkehrspolitik?
Zuspruch auch unter Autofahrern
Besonders groß ist die Zustimmung zum 29-Euro-Ticket bei den Jüngeren: 71 Prozent der 16- bis 34-Jährigen befürworten das 29-Euro-Ticket, aber auch über die Hälfte der Befragten über 65 Jahre sieht die Einführung positiv.
Am meisten Anklang findet das Ticket bei den ÖPNV-Nutzern, aber auch über die Hälfte der befragten Auto- und Motorradfahrer befürwortet das 29-Euro-Ticket.
Das 29-Euro-Ticket soll es in Berlin ab dem 1. Juli im Jahresabo geben. Abonnenten können damit in der Berliner Innenstadt für monatlich 29 Euro das Angebot von Bus, S-, U- und Regionalbahn nutzen.
Mehrheit für Rückkehr zu Tempo 50 auf bestimmten Straßen
Bei der geplanten Rückkehr von Tempo 30 zu Tempo 50 auf mehreren Hauptstraßen findet die Mehrheit, dass der schwarz-rote Senat in Berlin die richtigen Weichen stellt. 54 Prozent der Befragten halten das für richtig, 40 Prozent für falsch.
Besonders gut kommt das Vorhaben bei jenen an, die motorisiert unterwegs sind: 75 Prozent derjenigen, die hauptsächlich Auto oder Motorrad nutzen, begrüßen das. Am kritischsten sehen die Fahrradfahrer die Rückkehr zu Tempo 50.
Am besten kommt die Rückkehr zu Tempo 50 bei den Anhängern von CDU und AfD an. Nur die Anhänger der Linken und der Grünen halten die Pläne mehrheitlich für falsch.
Gesamtbewertung hängt von Partei-Präferenzen ab
Im Gesamtbild sind die Veränderungen bei der Verkehrspolitik jedoch für viele Berlinerinnen und Berlinern kaum spürbar. 43 Prozent der Befragten geben an, keine Änderungen zu merken. 25 Prozent sind der Meinung, dass sich am meisten für Autofahrer Grundlegendes geändert hat.
Aufgeschlüsselt nach Verkehrsteilnehmern ist die Mehrheit der befragten Radfahrer der Meinung, dass am meisten für Autofahrer getan werde. Die Autofahrer sehen hingegen mehr Veränderungen zu Gunsten der Radfahrer. Am wenigsten tut sich unter dem aktuellen Senat aus Sicht der Fußgänger: Nur ein Prozent sagen, dass sie bei der Verkehrspolitik Veränderungen zu ihren Gunsten bemerken.
Vor allem die Anhänger von AfD und BSW unter den Befragten sind der Meinung, dass mehr für Radfahrer als für Autofahrer getan werde. Die Anhänger aller anderen Parteien sehen das Auto klar im Vorteil gegenüber den restlichen Verkehrsmitteln: Über die Hälfte der Grünen-Anhänger (56 Prozent) und auch 37 Prozent der Linken-Anhänger empfinden, dass Autofahrer am stärksten profitieren.
Für den aktuellen BerlinTrend von Infratest dimap im Auftrag der rbb24 Abendschau und von rbb 88.8 wurden 1.174 Menschen zufällig ausgewählt und telefonisch sowie online befragt.
Teil 1 des BerlinTrends: Schwarz-Rot verliert Mehrheit in Berlin - AfD mit stärksten Verlusten
Sendung: rbb88.8, 25.04.2024, 17:30 Uhr